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Konstruktive Kooperation(en)

Seit über 60 Jahren begleitet und unterstützt die Deutsche Doka Bauunternehmen bei der Schalungsplanung und -ausführung. Doch worauf kommt es in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit wirklich an? Vier Beispiele, wenn Mensch auf Mensch trifft.

Elbtower, Hamburg: Augenhöhe

Der Elbtower wird nach Fertigstellung mit 245 Metern Höhe Hamburgs höchstes Gebäude sein.
© Lupp / Michael Bellon jr

Der Elbtower wird nach Fertigstellung mit 245 Metern Höhe Hamburgs höchstes Gebäude sein.
© Lupp / Michael Bellon jr
Der Elbtower wird nach Fertigstellung mit 245 Metern Hamburgs höchstes Gebäude sein. Links die Hafencity, rechts die Neue Elbbrücke, soll der Elbtower der krönende Abschluss der HafenCity werden, einem der größten städtebaulichen Projekte, an dem seit 2001 gebaut wird. Für den Elbtower ist eine gemischte Nutzung vorgesehen. Der Sockelbereich erstreckt sich über drei Ebenen und wird ebenso wie die Aussichtsebene in 225 Metern Höhe zu einem offenen Treffpunkt. Dazwischen entstehen unterschiedlichste hochmoderne Büroarbeitsplätze für mehrere tausend Menschen sowie Hotel- und Freizeitangebote.

Auf gemeinsame Erfahrungen bauen

Zusammenarbeit unter erfahrenen Profis: Michael Bellon (li.), Oberpolier bei Adolf Lupp, und Jörg Otte, Richtmeister bei Doka, besprechen den Schalungseinsatz für den Hamburger Elbtower.
© Lupp / M. Bellon jr.

Zusammenarbeit unter erfahrenen Profis: Michael Bellon (li.), Oberpolier bei Adolf Lupp, und Jörg Otte, Richtmeister bei Doka, besprechen den Schalungseinsatz für den Hamburger Elbtower.
© Lupp / M. Bellon jr.
Ein Projekt, das die Adolf Lupp GmbH + Co. KG mit Unterstützung von Doka realisiert. Man habe schon bei anderen Hochbauprojekten sehr gut und gerne zusammengearbeitet, wie etwa dem Omniturm in Frankfurt/Main. „Ein Bauleiter oder Polier ist ja immer so eine Art Dirigent, der seine Baustellenmannschaft orchestriert. Allet hört auf sein Kommando“, erklärt der gebürtige Berliner und Richtmeister Jörg „Otti“ Otte, der seit fast 30 Jahren im Auftrag von Doka auf Baustellen mit Rat und vor allem Tat zur Seite steht. „Ist ja auch richtig, denn als „Dirigent“ trägt man ja auch die Verantwortung. Jeder führt da seine Baustelle anders. Mir persönlich macht es am meisten Spaß, wenn ich eigene Ideen und Vorschläge mit einbringen kann – ich hab ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel und kann da aus den Vollen schöpfen. Deshalb macht mir die Zusammenarbeit mit Firmen wie Lupp und mit Oberpolieren wie Michael Bellon auch so viel Freude. Der hört einem sehr genau zu und dann bespricht man gemeinsam, welche Option sich im konkreten Fall am besten eignet.“

Teamarbeit unter Zeitdruck

So sieht das auch Oberpolier Michael Bellon: „Bei Hochhausprojekten steht man immer unter Zeitdruck. Da ist es eine große Hilfe, mit Menschen wie den Richtmeistern der Doka zusammenzuarbeiten, die nicht nur viel können, sondern das gleiche wollen wie du: vernünftig arbeiten und ein anständiges Arbeitsklima für einen geregelten Bauablauf. Man muss unter allen Beteiligten, ob intern oder extern, ein ­harmonisches Zusammenwirken finden. Dazu gehört für mich, dass man sich auf Augenhöhe begegnet, auch mit dem Dienstleister. Ja, wir sind Auftraggeber und haben natürlich eine gewisse Erwartung an seine Arbeit. Aber da hat er uns auch noch nie hängen lassen. Das schätze ich sehr.“

Der 64 Stockwerke hohe Elbtower wurde vom renommierten Architekturbüro David Chipperfield Architects entworfen. Die Fertigstellung ist für 2025/26 vorgesehen.

Adolf Lupp GmbH + Co. KG

www.lupp.de

FAIR, Darmstadt: Vertrauen

Das FAIR in Darmstadt: 600.000 m3 Beton, um Teilchen kleiner als ein Atom einzufangen und zu erforschen.
© Doka

Das FAIR in Darmstadt: 600.000 m3 Beton, um Teilchen kleiner als ein Atom einzufangen und zu erforschen.
© Doka
In Darmstadt wird gerade mit FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) eine der größten Forschungseinrichtungen der Welt für physikalische Grundlagenforschung gebaut, um u.a. an Antimaterie und Elementarteilchen zu forschen, die sonst nur in kosmischer Strahlung zu finden sind und auf der Erde in natürlicher Form nicht vorkommen.

Auf rund 15 Hektar entstehen derzeit 25 Bauwerke: Teilchenbeschleuniger- und Experimentierbauten, Labore sowie Betriebs- und Versorgungsstätten. An den 1,1 Kilometer langen unterirdischen Beschleunigerringtunnel schließt sich ein komplexes System von Speicherringen und Experimentierstationen an. Zwölf der Bauten werden von Züblin errichtet. Insgesamt 600.000 m3 Stahlbeton werden bei der Errichtung von FAIR verbaut.

Hohe Anforderungen an Planung und Sicherheit

„Bei Doka können wir uns einfach drauf verlassen, dass es passt.“
Roy Gutsche, Oberbauleiter bei Züblin
© Züblin

„Bei Doka können wir uns einfach drauf verlassen, dass es passt.“
Roy Gutsche, Oberbauleiter bei Züblin
© Züblin
Entsprechend hoch waren die Anforderungen an die Schalungsplanung inklusive prüffähiger Statik, etwa für bis zu 4 Meter dicke Betondecken und -wände. Gigantisch war auch der Bedarf an Schalungsmaterial. „Diese Masse an Schalung und die Logistik drumherum stemmen zu können, und eine absolute Top-Qualität bei der Planung zu liefern – das können nur wenige. Da muss man viel Vertrauen in seinen Schalungspartner haben. Und das haben wir bei Doka. Da können wir uns einfach drauf verlassen, dass es passt“, erklärt Oberbauleiter Roy Gutsche von Züblin.

Natürlich habe man auch über die eine oder andere Lösung diskutiert. „Aber das gehört für mich zu einer guten Zusammenarbeit dazu, dass man Dinge ehrlich ansprechen und darüber reden kann. Und am Ende ist Doka nun einmal der Experte für Schalung, die haben da schon das richtige Auge.“

Konstruktiver Austausch

Lars Nolte, Projektmanager bei Doka für das Projekt FAIR, bestätigt Gutsches Eindruck: „Der gegenseitige Austausch ist immer konstruktiv und hilft, die Position des Gegenübers besser zu verstehen. Bei FAIR ist neben der schieren Größe und Komplexität noch der Punkt, dass Darmstadt und Umgebung als eine der anspruchsvollsten Regionen für Arbeitsschutz und Baustellensicherheit in Deutschland gelten. Hier haben wir gemeinsam mit Züblin ein sehr gutes Sicherheitskonzept erarbeitet.“ 

Die Fertigstellung der nordöstlich des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung gelegene Forschungseinrichtung ist für 2027 avisiert, ein erster Strahlengang bereits für 2025 geplant. Rund 3.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 50 Ländern werden dort arbeiten.

Ed. Züblin AG

www.zueblin.de

Sechtemer Block, Köln: Offenheit

Auf rund 4.200 Quadratmetern Fläche entstehen die ersten Gebäude der Parkstadt Süd, einem städtebaulichen Großprojekt.
© Doka

Auf rund 4.200 Quadratmetern Fläche entstehen die ersten Gebäude der Parkstadt Süd, einem städtebaulichen Großprojekt.
© Doka
Derzeit entsteht in Köln ein städtebauliches Großprojekt: die Parkstadt Süd. Teil dieses innerstädtischen Stadtentwicklungsprojektes ist der Sechtemer Block, der sich in ein Sockelbauwerk und ein 15 stöckiges Hochhaus aufgliedert. Den Auftrag dafür sicherte sich die innovationsstarke Nesseler Bau GmbH, die 80 % ihrer Projekte modelbasiert (Revit) aufbereitet und für unterschiedliche Leistungsphasen verwendet.

Partner mit Digital-Kompetenz gesucht

„Doka hat uns eine 4D-Simulation des Haupthauses erstellt, um den zeitlichen Ablauf und Material­fluss zu veranschaulichen. Uns hat das sehr geholfen.“
Thorsten Heck, Oberbauleiter
Rohbauten bei Nesseler
© Nesseler

„Doka hat uns eine 4D-Simulation des Haupthauses erstellt, um den zeitlichen Ablauf und Material­fluss zu veranschaulichen. Uns hat das sehr geholfen.“
Thorsten Heck, Oberbauleiter
Rohbauten bei Nesseler
© Nesseler
„Für dieses Bauvorhaben suchten wir einen Partner, der nicht nur digital kompetent ist, sondern so wie wir bereit ist, neue Wege in Sachen Collaboration zu gehen. Nicht so sehr die Schalung, sondern die digitale Lösung stand erstmal im Fokus“, betont Thorsten Heck, Oberbauleiter Rohbauten bei Nesseler. „Darum haben wir uns an Doka gewandt. Deren Teams haben uns eine 4D-Simulation des Haupthauses erstellt, um den zeitlichen Ablauf und Materialfluss zu veranschaulichen. Uns hat das sehr geholfen.“

Digitales Rohbau-Modell als gemeinsame Basis

BIM-Manager und Teamleiter Martin Schneider von Doka sieht den Punkt Collaboration ähnlich: „Bauunternehmen wie Nesseler sind stark innovations- und technologiegetrieben. Für mich ein idealer Partner, weil sie so wie wir offen für neue Methoden und Arten der Zusammenarbeit sind. So haben wir hier zum Beispiel kein Leistungsverzeichnis erhalten, sondern ein digitales Rohbaumodell, mit dem wir gut arbeiten konnten. Anhand der Daten haben wir den Materialbedarf für die Betonwände und -decken präzise analysiert und die wirtschaftlichste Taktung geplant, so dass Nessler das Material optimal einsetzen kann.“

Mittlerweile hat Nesseler Doka auch mit der Schalungsplanung und der dazugehörigen Materiallieferung beauftragt.

Nesseler Bau GmbH

www.nesseler.de

Straßenbrücke K20, Hamburg: Kreativität

Die K20, längstes Straßenbrückenbauwerk Deutschlands und Zufahrt zum neuen Elbtunnel, wird derzeit saniert. 
© Doka

Die K20, längstes Straßenbrückenbauwerk Deutschlands und Zufahrt zum neuen Elbtunnel, wird derzeit saniert. 
© Doka
Sie ist eine der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas und die längste Autobahnbrücke Deutschlands: die Hochstraße Elbmarsch südlich des Elbtunnels in Hamburg (BAB 7), genannt K20. Doch die Anfang der 1970er Jahre fertiggestellte, sechsspurige Autobahn ist längst überlastet, Staus täglich vorprogrammiert. Darum wird die K20 auf acht Spuren erweitert. Damit Hafen und Elbtunnel weiterhin angefahren werden können, sollen während der Bauzeit grundsätzlich weiterhin drei durchgehende Fahrstreifen pro Richtung verfügbar bleiben.

Gemeinsame Analyse der besonderen Randbedingungen

„Im intensiven Dialog haben wir hier gemeinsam eine sehr innovative Lösung entwickelt.“
Meinolf Droste, Gesamtprojektleiter K20 der Strabag AG
© Strabag

„Im intensiven Dialog haben wir hier gemeinsam eine sehr innovative Lösung entwickelt.“
Meinolf Droste, Gesamtprojektleiter K20 der Strabag AG
© Strabag
Ein Projekt mit besonderem Schwierigkeitsgrad, erklärt Meinolf Droste, Gesamtprojektleiter K20 der Strabag AG. „Unser Auftrag ist die innenseitige Verbreiterung bei gleichzeitigem Erhalt des Bestandsbauwerks. Das heißt, zwischen den beiden Fahrbahnen soll jeweils eine Verbreiterung von ca. 4 Metern an das vorhandene Bauwerk anschließen. Nach Auftragsvergabe haben wir gemeinsam mit dem Team von Doka die besonderen Randbedingungen analysiert und über einen mehrphasigen Planungsauftrag mit intensivem Dialog eine sehr innovative Lösung entwickelt. Mit großer Kompetenz und großem Engagement hat das Doka-Team die Herausforderung angenommen und den Schalwagen entwickelt, den wir in den letzten 1,5 Jahren sehr erfolgreich eingesetzt haben.“

Viele ungewöhnliche Herausforderungen

Tobias Hesse von Doka meint: „Die erste Herausforderung für uns war, eine Brücke mit zweimal 3,8 Kilometer mit der Brückenschalung ParaTop herzustellen. Wir haben den ParaTop zum Schalwagen gemacht, indem wir ihm Rollen verpassten. Die zweite war, dass wir nicht 30 oder 40 Meter Schalwagen liefern mussten, sondern einen 104 Meter langen, der in seiner Bedienung einfach und schnell sein muss, und dennoch aufgrund der komplexen Anforderungen einem „Transformer“ gleichkommt. Weil, und das war die dritte Herausforderung, wir unter einer Voute und an auskragenden Lagerpunkten sowie an sämtlichen geometrischen Engpässen vorbei mussten. Aber dafür sind wir ja da: um uns etwas zu überlegen, wenn’s kompliziert wird. Bei der K20 war deshalb auch gleich der Tüftlergeist unserer Ingenieure geweckt, über deren Ideenreichtum ich selbst nach zig Jahren als Fachberater bei Doka immer noch staune.“

2026/2027 sollen die Bauarbeiten an der K20 und der Hochstraßenrampe K30 (418 Meter lange Rampe zwischen Elbtunnel und der Hochstraße Elbmarsch) abgeschlossen sein. Bis dahin heißt es für viele Hamburger und den Transitverkehr weiterhin: Geduld üben. 

Strabag AG

www.strabag.de

In Deutschland gelten ca. 16.000 Brücken als sanierungsbedürftig. Doch es fehlt an Bauingenieuren, vor allem in den Baubehörden. Doch ohne Planer keine Projekte. Ein Lösungsweg könnte sein, sich Unterstützung aus der Privatwirtschaft zu holen.

„Bleibt alles anders“: Anfang des Jahres löste Fabian Sell Johann Zillner als Head of Engineering der Deutschen Doka ab, der sich nach mehr als 45 Jahren bei Doka in den Ruhestand verabschiedete. Im Interview erklärt der neue Leiter, warum Engineering immer wichtiger wird und wie Doka sich hier aufstellt.

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