Spannende Impulse

15. Allgäuer Baufachkongress in Oberstdorf

Baumit hat mit dem Allgäuer Baufachkongress wieder eine rundum gelungene Veranstaltung geboten. Rund 1250 Besucherinnen und Besucher erlebten hochkarätige Referenten, einen aktuellen Themen-Mix und detailreiche Praxisvorführungen.   

Zum 30-jährigen Jubiläum hat Baumit mit dem Allgäuer Baufachkongress in Oberstdorf eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt. Viele Vorträge waren so gut gebucht, dass die Referenten in größere Säle wechselten. Allein beim Auftakt sowie zum Abschluss des 15. Kongresses kamen rund 600 Zuhörerinnen und Zuhörern in den großen Saal des Oberstdorf-Hauses. Insgesamt waren Mitte Januar 1250 Gäste angereist, darunter Handwerker, Architektinnen, Wissenschaftler, Vertreterinnen aus dem Fachhandel, der Wohnungswirtschaft und von Verbänden. Zu den Themen gehörten Aktuelles aus der Bauwirtschaft, Wohngesundheit, neue Technologien bei Rohstoffen, Sanierungskonzepte, Vermeidung von Bauschäden, Digitalisierung, Recht sowie spannende Impulse für Recruiting und aus der Psychologie. Der Bauverlag sowie weitere Partnerfirmen unterstützten den Kongress.

Top-Speaker: Weltraum, Wirtschaft und Wetter

Spannende Impulse gab es von den Top-Speakern aus den Bereichen Weltraum, Wirtschaft und Wetter. Frank M. Salzgeber, ehemaliger Leiter Innovation und Venture Abteilung der Europäischen Weltraumorganisation ESA, nahm das Publikum mit auf eine Reise in den Weltraum. „We need more Space“, also „Wir brauchen mehr Raum für Mut und Kreativität!“ Das war seine Kernaussage. Er verdeutlichte sehr unterhaltsam, was Unternehmen von der Raumfahrt lernen können: Herausforderungen annehmen und langfristig denken.

Professor Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), lotete wirtschaftliche Chancen und Risiken für Deutschland und die Bauwirtschaft aus. „Die Wirtschaft ist verunsichert! Es gibt viele Krisen gleichzeitig. Es herrschen Angst und Depression. Das ist Gift für die Wirtschaft“, sagte er. Die Bundesregierung dürfe sich nicht von einzelnen Ländern wie Russland oder China abhängig machen und brauche mehrere Standbeine. Fehlendes Fachpersonal bezeichnete Fratzscher als größtes Problem.

Wetterexperte Karsten Schwanke erklärte mit einfachen Worten den Klimawandel und leitete Herausforderungen für die Baubranche ab. „Es wird heißer. In den nächsten Jahren bis zu 45 Grad. Darauf sind wir nicht vorbereitet. Im Städtebau werden Verschattung und Dämmung der Gebäudehülle zu großen Themen werden.“ Mehr Stadtgrün, mehr Wassertalsperren und Wasserspeicher werden ebenso nötig sein.

Bauwirtschaft

Martin Langen, Geschäftsführer der B+L Marktdaten GmbH aus Bonn, stellte Zahlen und Fakten zur Bauwirtschaft vor. Politische Rahmenbedingungen sollten seiner Meinung nach die Sanierung fördern und fordern, nicht den privaten Neubau. Möglicherweise wird es in diesem Jahr sogar zu einem Abrissverbot kommen. Er geht davon aus, dass der Bestandsimmobilienmarkt in diesem Jahr anspringen wird. Das hätte Investitionen in Renovierungen zur Folge, da es zu Eigentümerwechseln käme.

Denkmalschutz

Olaf Janotte, Bauberater bei Baumit, zeigte, wie man mit dem Sanierungskonzept Sanova Bausubstanz erhalten kann – angefangen mit der Analyse, über die Ausführung bis hin zum fertig sanierten Objekt. Baumit-Bauberaterin Constance Brade stellte eine ganze Reihe bedeutender Gebäude vor, die durch eine behutsame Restaurierung erhalten geblieben sind. Darunter die Magdalenen Burg auf der Festung Königstein, der Paulaner Keller in München und das Dresdner Schloss.

Wohngesundheit

Gesundes Wohnen ist nicht bloß ein Trend. Vielmehr habe sich die Einstellung der Verbraucher grundlegend geändert, hat Barbara Wiedemann, Baumit-Produktmanagerin Putz und Mörtel, festgestellt. Bei Sanierungen wie im Neubau sollen Schadstoffe in Produkten daher vermieden werden. Sie stellte wohngesunde Putze und Mörtel vor. Darunter den mineralischen Leichtputz MP69 Speed, der sich gut maschinell verarbeiten lasse und kreativ gestaltbar sei. Neu sind auch die Produkte 3 auf einen Streich. Das System aus Innenfarben, Spachtelmassen und Grundierungen soll Wohngesundheit und Wirtschaftlichkeit vereinen.

Praxisvorführungen

Die Praxisvorführungen kamen gut an, insbesondere die Vielfältigkeit der Gestaltung von Putzfassaden mit einfachen Hilfsmitteln wie Dreieckskelle, Folie, Schwamm oder Besen. Auf großes Interesse stießen auch die WDVS-Tipps zur Einbindung wichtiger Details vom Sockel bis zum Dach. Der Elastik-Schaum beispielsweise ist ein schnellreagierender Polyurethan-Schaum für Abdichtungen, der auf den Übergang zwischen WDVS und angrenzdem Bauteil gesprüht wird. Er lässt sich danach per Cuttermesser sauber schneiden. Supradicht ist eine verarbeitungsfertige Abdichtung für die Herstellung einer zweiten Dichtungsebene unter der Fensterbank in Verbindung mit dem Fensterbank-Profil W43. 

Neue Technologien

„Rohstoffe & Ressourcen neu gedacht“ hieß der Vortrag von Marius Reymann. Er ist Leiter der Abteilung Produkttechnologie und Qualitätssicherung bei Baumit und gab einen Überblick über Nachhaltigkeitsbestrebungen. Er berichtete über das Projekt zur Recyclingkörnung und die Nutzbarmachung von Phosphor-Gips für die Bauindustrie. Außerdem möchte Baumit den Anteil an Mikroplastik reduzieren, der in EPS-haltigen oder kunststofffaserverstärkten Außenputzen steckt. EPS soll durch rein mineralische und formstabile Zuschläge ersetzt werden.  

Baumit GmbH

www.baufachkongress.com

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