Aktuelle Regelwerke und ökologische Anforderungen an moderne Baustoffe
Spezialbindemittel heute
Intensive Gespräche und praxisbezogene Vorträge prägten auch in diesem Jahr die dornburger baustoffthemen in Gera zum Thema Spezialbindemittel. Rund 120 Partner von dornburger zement nutzten die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Der Geschäftsführende Gesellschafter Eckhardt Thomas begrüßte die Praktiker aus Straßen- und Tiefbau und machte Mut trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld positiv in die Zukunft zu sehen.
Dipl.-Ing. Bernd Zimmermann, Verkaufsberater für Spezialbindemittel bei dornburger zement, freute sich, dass so viele bekannte aber auch neue Gesichter seiner Einladung nach Gera gefolgt sind. Der direkte Austausch mit den Anwendern ist dem Unternehmen wichtig. Neue Anforderungen und Kundenbedürfnisse fließen hier in die Entwicklung ein. So treibt der Spezialbindemittelhersteller die Weiterentwicklung der Produkte gemeinsam mit seinen Partnern voran.
Mit dem Überblick über die ICE-Strecke Nürnberg – Berlin stellte Frank Kniestedt, Pressesprecher der DB ProjektBau GmbH, eine wesentliche Maßnahme aus dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit vor. Kurz „VDE 8“ heißt dieser Abschnitt der Schienenbauprojekte der Deutschen Bahn. Die gesamte Trasse von insgesamt rund 500 km wird als feste Fahrbahn ausgeführt. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt fast 10 Milliarden Euro. In Zahlen und Fakten präsentierte Pressesprecher Kniestedt einzelne Teilabschnitte und ging insbesondere auf die hohen Ansprüche des Auftraggebers Deutsche Bahn AG ein. So sind die Anforderungen in Bezug auf Umweltverträglichkeit oft höher als im normalen Ingenieurbau. Spannende Details – zum Beispiel die Archäologiefunde am Bibratunnel – machten den Vortrag lebendig. Technisch anspruchsvolle Teilstücke wie die zahlreichen Tunnel und Brücken weckten das besondere Interesse der Baupraktiker. Spezialbindemittel zur Verfestigung und Sonderbaustoffe, zum Beispiel für die nachträgliche Verpressung von Spannkanälen, bieten den Bauunternehmern innovative und effiziente Lösungen für technische Herausforderungen. Während der Streckenteil Leipzig – Berlin schon 2006 in Betrieb genommen werden konnte, wird an den Neubaustrecken Erfurt – Leipzig und Ebensfeld – Erfurt noch bis 2015 bzw. 2017 gebaut. Insgesamt 3000 Menschen sind im Rahmen des VDE 8 direkt beschäftigt, hinzukommen zahlreiche Zulieferer. Großprojekte wie dieses machen den Straßen- und Tiefbauern
Mut nach vorn zu blicken und ihre Chancen zu nutzen.
Regelwerke zu umweltgerechten Wiederverwertung
Detailliert analysierte Dr.-Ing. Lutz Langhammer, Geschäftsführer der rabal-Ingenieurgesellschaft für Baustoffprüfungen mbH, in seinem Vortrag wie hydraulische Verfestigungen, pechhaltige Straßenausbaustoffe und Asphaltgranulat im technischen Regelwerk einzuordnen sind. Teer- und pechhaltiger Straßenaufbrauch kann unter Verwendung von hydraulischen Bindemitteln und/ oder Bitumenemulsionen wiederverwertet werden. Dies bedeutet Umweltschonung in zweierlei Hinsicht: Erstens werden Ressourcen geschont, in dem das Material wiederverwendet wird. Zweitens werden die umweltschädlichen Polycyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) immobilisiert. Der Referent erläuterte klar, von welchen Bedingungen der Einsatz der jeweiligen Regelwerke abhängig ist. Einfluss haben demzufolge das Baustoffgemisch, das Bauverfahren, die Lage der Schicht im Straßenaufbau und die Art des „Alt“-Bindemittels. So ergibt sich beispielsweise für eine solche Verfestigung im Zentralmischverfahren die Anwendung der ZTV Beton-StB 07, für das Baumischverfahren legt das Merkblatt M KRC noch weitergehende Anforderungen fest.
Hinsichtlich einer exakten Ausschreibung und Bewertung der Bauleistung
riet Dr. Langhammer zu Anwendung dieses Merkblattes. Auch die weiteren Regelwerke und Merkblätter sowie die länder-spezifischen Regelungen für Sachsen ordnete der Fachmann präzise ein und
gab Praxistipps zu deren Anwendung. Die Beiträge und Rückfragen der Gäste belegten, wie aktuell die Thematik für die Praktiker ist.
Einsatz von selbstverdichtenden Ersatzbaustoffen aus abfallrechtlicher Sicht
Die abfallrechtlichen Herausforderungen bei der Herstellung und dem Einsatz von selbstverdichtenden Ersatzbaustoffen interessant und anwendergerecht darzustellen, gelang Dr. rer. nat. Frank Bär, Geschäftsführer BAeR-agentur für Bodenaushub GmbH im letzten Vortrag des Tages. Zahlreiche Rechtsverordnungen aus den verschiedenen Teilbereichen wie
Arbeitsschutz, Baurecht und Umweltschutzrecht greifen hier ineinander. Dr. Bär zeigte auf, in welchem komplexen System sich
die Baufirmen dabei bewegen und worauf diese besonderes Augenmerk richten
müssen, um nicht gegen geltende rechtliche Bestimmungen zu verstoßen. Am Beispiel der selbstverdichtenden Ersatzbaustoffe führte er aus, wie eine abfallrechtlich einwandfreie Verwertung dieser Baustoffe erfolgen kann. Obwohl dies zunächst anspruchsvoll und kompliziert erscheint, liegen die Vorteile für den Bodenmanager auf der Hand:
n dem Anspruch der Kreislaufwirtschaft wird genüge getan, weil unvermeidlicher Abfall nicht beseitigt sondern verwertet wird
n die kostenintensive Entsorgung entfällt
n geeignetes Verfüllmaterial steht zur Verfügung.
Bei fachgerechter Behandlung und entsprechender Nachweisführung können auch kontaminierte Böden so aufbereitet werden, dass kein Schadstoffaustrag mehr erfolgt. Trotz aufwändigerer Prüfungen und notwendiger Abstimmungen mit Auftraggebern und Behörden rechnet sich nach den Erfahrungen des Bodenfachmanns Bär ein Einbau solchen Materials besonders.
Bei Interesse an weiteren Informationen zum Thema sowie den Fachvorträgen auf CD wenden Sie sich bitte an dornburger zement: Telefon: 036427 – 861148;
Fax: 036427 – 861191.n