Altstadtsanierung mit Beton
Wie saniert man eine Altstadtstraße so, dass sie gut aussieht und dennoch maximal stabil ist? Das Büro Naumann+Naumann setzte Einstein-Betonpflaster mit spezieller Fugentechnik ein und kombinierte es mit Granit-Kleinpflaster.
Knirschverlegung unmöglich
„Die D-Punkt-Fugentechnik von Einstein sorgt dafür, dass die Fugen immer gleich groß sind und optimal gefüllt werden können“, erklärt Theo Diephaus jr., Geschäftsführer des Betonwerks. Dafür sorgt ein kleines Distanzelement zwischen den Verbundelementen am unteren Steinrand. Jeweils ein Verbundelement hat eine zylindrische Form. Das andere verjüngt sich nach oben kegelförmig. Dadurch entstehen Kammern, die Fugenmaterial in allen Korngrößen aufnehmen und eine hohe Verbundwirkung ermöglichen. Eine ungünstige Knirschverlegung ist nicht möglich.
Die Bänder aus Betonpflaster wirken optisch ruhig und sehen durch die Kombination mit buntem Granitpflaster auch in Altstadtstraßen wie in Ravensburg passend aus, findet Architekt Naumann. Die Granitsteine bilden den Übergang zu den Entwässerungseinrichtungen, überbrücken Höhenunterschiede und nehmen Einbauten, Lichtschächte, Baumscheiben und Hausvorsprünge auf. Vorteil: Das Betonpflaster kann in immer gleich breiten Streifen verlegt und muss nicht geschnitten werden. Es behält seine Verbundwirkung. Davon abgesehen findet Naumann: „Betonpflaster ist nicht zum Schneiden da.“
Günstige Alternative zu Naturstein
Im dritten Bauabschnitt, in dem sich die Straße zu einem Gässchen verengt, verzichteten die Planer auf eine Schwarzdecke und ließ Einstein auf der gesamten Breite verlegen – immer wieder unterbrochen von Kleinpflaster-Streifen quer über die Straße und an den Rändern. Bei einer Altstadtsanierung, bei der häufig ausschließlich Natursteinpflaster eingesetzt werde, sei Beton eine deutlich günstigere Alternative, betont Theo Diephaus jr.. Insgesamt 900 Quadratmeter Betonpflaster sind in der Unteren Breiten Straße auf einer Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern verlegt worden. Eine Besucherin des Straßenfestes brachte es auf den Punkt: „Das ist wirklich schön geworden!“