Aufstockung nach Maß
Trägerschalung Telos spielte ihre Stärken ausDer Neubau des niedersächsischen Kreuzungsbauwerks Gümmerwald stellt hohe Anforderungen an die Schalungstechnik, denn die Brücke wird unter laufendem Betrieb und innerhalb eines engen Bauplans erstellt.
Im Auftrag der DB Netz AG erneuert die Ed. Züblin AG (Direktion Ingenieurbau Nord, Bereich Nord + Ost) das Kreuzungsbauwerk Gümmerwald zwischen den niedersächsischen Ortschaften Wunstorf und Dedensen-Gümmer. An dieser Stelle überquert die zweigleisige Güterverkehrsstrecke Wunstorf-Gümmerwald die beiden Gleise der Strecke Hannover-Hamm sowie das Gleis der Strecke Wunstorf-Lehrte.
Rückwärtige Metallträger
Im Rahmen des Neubaus des Brückenbauwerks, das unter laufendem Bahnbetrieb erstellt wird, kamen unter anderem rund 1.200 m2 Trägerschalung Telos von der SBL Schalungstechnik GmbH, einer Tochter der Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH, zum Einsatz. Im Gegensatz zu vielen anderen marktüblichen Systemen ist Telos mit rückwärtigen Metallträgern statt Holzträgern als Tragkorsett ausgestattet. Eine hohe Biegesteifigkeit und die Möglichkeit, diese Elemente auszuschieben und übereinander ohne zusätzliche Maßnahmen auf genaues Höhenmaß aufzustocken sorgten für entscheidende Vorteile bei der Herstellung der bis zu 9 m hohen Widerlagerwände. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung der Baupartner konnte der enge Bauplan für die Herstellung der Pfahlkopfplatten und Widerlagerwände für das Kreuzungsbauwerk innerhalb von nur 8 Wochen Bauzeit punktgenau realisiert werden.
Projektverlauf
Im ersten Halbjahr 2016 begannen die vorbereitenden Arbeiten mit der Baustellenfreimachung und -einrichtung sowie der Erstellung der Baustraßen. Im November 2016 haben die Hauptarbeiten mit der Erstellung eines Schutzgerüsts und des Gleislängsverbaus entlang der unterführten Gleisen sowie die Gründungsarbeiten für das neue Kreuzungsbauwerk begonnen. Ab Januar 2017 folgten umfangreiche Erdbauarbeiten zur Herstellung des neuen Bahndamms sowie die
Erstellung des neuen Kreuzungsbauwerks. Dessen an den Enden abgerundete Seitenwände sind rund 110 m lang, ca. 9,10 m hoch und im Schnitt 1,00 m bis 1,20 m stark.
Schlüssiges Konzept
Bei der Vergabe des Auftrages zur Lieferung der Schalung konnte Ulma mit einem schlüssigen Konzept punkten, das neben dem Einsatz des Traggerüst-systems T-60, der Klapparbeitsbühne KAB sowie einer ovalen Stützen-Sonderschalung insbesondere auf dem Einsatz der Teleskop-Träger Wandschalung Telos
basiert. Telos wird insbesondere dann eingesetzt, wenn eine Variabilität in der Anordnung der Ankerlagen erforderlich ist oder die Art der Betone oder die Umstände beim Einbau einen höheren Frischbetondruck auslösen. Der zulässige Frischbetondruck für die Elemente beträgt 80 kN/m2 bei Verwendung von DW-Anker Ø 20 mm. Das Schalungssystem kann während der Bauzeit an wechselnde geometrische Formen des Bauwerks einfach und wirtschaftlich angepasst und so mehrfach wiederverwendet werden.
Die passende Trägerschalung
Darüber hinaus eignet sich das System für Beton-oberflächen, die auch ästhetische Ansprüche erfüllen sollen und wenn eine Ebenflächigkeit mit vorgegebenen Fugenbildern aus Element- und Plattenstößen gewünscht wird. Unter diesen Aspekten wäre der Einsatz einer herkömmlichen Stahlrahmenschalung auf dieser Baustelle nicht ideal gewesen: Hierin befindet sich Heppe mit Bauingenieur Axel Becker (Bauleitung) und Polier Ulf Frahm (Ed. Züblin AG) im Schulterschluss.