Bauunternehmen blicken wieder zuversichtlicher in die Zukunft
Die Stimmung in der Bauwirtschaft ist nach wie vor gut: 82 % der befragten Bauunternehmen sehen optimistisch in die Zukunft. Die Eintrübung der aktuellen Geschäftslage ist ausschließlich auf den heftigen Wintereinbruch zurückzuführen. Die Bauunternehmen befürchten allerdings negative Folgen für ihr Unternehmen durch steigende Arbeitskosten.
Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des DIHK hervor, an der sich auch 1.800 Bauunternehmen beteiligt haben.
Geschäftslage
Die Einschätzung der Geschäftslage hat sich Anfang dieses Jahres aufgrund des frühen und heftigen Wintereinbruchs leicht eingetrübt: Der Saldo aus „gut“- und „schlecht“-Meldungen ist um acht Punkte auf plus 29 gesunken. Während das Ausbaugewerbe weniger stark betroffen ist (neuer Saldo: plus 34 Punkte), sieht sich der Tiefbau in einer merklich schlechteren Lage (aktueller Saldo: plus 15 Punkte). Die Verschlechterung der Lage scheint aber überwiegend auf die Witterung zurückzuführen zu sein: Gegenüber dem Jahresbeginn 2012 gab der Saldo nur um drei Punkte nach. Die Lagebewertung war damals mit 32 Punkten die beste zu Jahresbeginn seit 20 Jahren. Insgesamt bewerteten zum Jahreswechsel knapp 40 % der befragten Bauunternehmen die aktuelle Geschäftslage als „gut“, mehr als die Hälfte waren „zufrieden“, nur jedes zehnte Bauunternehmen bewertete die eigene Geschäftslage als „schlecht“.
Geschäftserwartungen
Dass die leichte Lageverschlechterung nur vorübergehend ist, darauf deutet die Entwicklung der Geschäftserwartungen hin: Der Saldo aus „besser“- und „schlechter“-Meldungen hat sich um fünf Punkte auf minus fünf verbessert. Insgesamt erwarten 82 % der befragten Bauunternehmen in den kommenden 12 Monaten eine „Verbesserung“ (13 %) bzw. „gleich bleibende“ (69 %) Geschäftslage; in der Vorumfrage gaben dies nur 78 % der Befragten an. Lediglich 18 % erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage.
Besonders optimistisch sind die Hochbauunternehmen: Der Erwartungssaldo verbesserte sich um sieben auf minus einen Punkt. Auch die Unternehmen, die im Ausbaugewerbe tätig sind, schauen positiv in die Zukunft: Der Erwartungssaldo verbesserte sich um vier Punkte auf minus vier. Demgegenüber blieben die Unternehmen des Tiefbaus per Saldo pessimistisch: Der Erwartungssaldo liegt mit minus 14 Punkten immer noch weit im negativen Bereich.
Konjunkturrisiken
Seit nunmehr zwei Jahren stellen aus Sicht der Bauunternehmen die Energie- und Rohstoffpreise die größte Gefahr für die eigene wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten dar – 58 % der befragten Bauunternehmen sehen dieses Risiko als Haupthemmnis. Allerdings hat dieses Geschäftsrisiko angesichts nachgebender Weltmarktpreise etwas an Gewicht verloren (Vorumfrage: 61 %). Etwas an Bedeutung gewonnen hat hingegen der Risikofaktor Inlandsnachfrage (50 % nach 48 % in der Vorumfrage) - im Hinblick auf die zunehmend unsicherere gesamtwirtschaftliche Lage nicht verwunderlich. Dabei ist die Bauwirtschaft der einzige Wirtschaftzweig, der in der Entwicklung der Inlandsnachfrage ein größeres Geschäftsrisiko sieht als in der Vorumfrage. Insbesondere die Hochbauunternehmen schauen mit Skepsis auf die Entwicklung der Inlandsnachfrage: 54 % der Befragten sehen hierin ein Risiko für Ihr Unternehmen.
Aber auch die Arbeitskosten haben an Bedeutung gewonnen: 44 % der befragten Bauunternehmen sehen hierin ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens; im Herbst gaben dies lediglich 39 % der Befragten an. Hier scheint die Forderung der IG Bau nach einer Lohnerhöhung von 6,6 %, die schon im Vorfeld der Tarifverhandlungen 2013 Anfang des Jahres laut wurde, Befürchtungen auszulösen. Der Fachkräftemangel scheint hingegen nicht mehr von so großer Bedeutung zu sein: Die Risikoeinschätzung der Bauunternehmen hinsichtlich des Fachkräftemangels ist gesunken - und zwar um fünf auf 42 %.