Beton für Brücken-Umbau
Vergrößerung der Durchfahrtsbreite
Unter Aufrechterhaltung des Verkehrs auf der Ems mit rund 10.000 Schiffspassagen pro Jahr sowie unter Gewährleistung der Deichsicherheit war in Leer an der Emsquerung der Bundesstraße 436 die Jann-Berghaus-Brücke mit einer Länge von 469 m erbaut worden. Diese bestand aus zwei festen 4-Feld-Brücken von je 204 m und 206 m Länge in Spannbeton als zweistegige Plattenbalken und mit einem beweglichen Teil als einflügelige Klappbrücke mit einer Stützweite von rund 50 m.
Zwecks Vergrößerung der Durchfahrtsbreite zur Überführung neuer Schiffe der Meyer-Werft Papenburg in die Nordsee galt es nun, die Durchfahrtsöffnung für den Seeschiffsverkehr von 40 auf 56 Meter zu verbreitern. Das Bauvorhaben wurde von der ARGE Jann-Berghaus-Brücke ausgeführt, d. h. einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Firmen Schäfer-Bauten GmbH (Ibbenbühren) und Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG (Bad Bentheim). Mit der örtlichen Bauüberwachung wurde die Böger & Jäckle Gesellschaft Beratender Ingenieure mbH & Co.KG (Henstedt-Ulzburg) betraut.
Im Anschluss an den Abbruch des alten Brückenpfeilers und -überbaus begann am 15. Mai 2008 die Belieferung mit Unterwasserbeton durch die Vereinigten Transport-Betonwerke (Vetra); Mitte 2009 wurde der letzte Kappenbeton eingebaut. Nach dem Einbringen von 810 m³ Unterwasserbeton C30/37 XS2, XD2, XA2 F5 für massige Bauteile wurden die Fundamente mit 1.300 m³ Beton C30/37 XS2, XD2, XA2 F3 hergestellt. Für die Pfeilerbetonage wurden 1.400 m³ LP-Beton C30/37 XC4, XS3, XF4, XD2, XA2 F3 eingebaut. Als Überbau-Beton fungierte ein C35/45 XC4, XS2, XD2, XF3, XA2 F3 (225 m³), und für die Kappen kamen 140 m³ LP-Beton C25/30 XC4, XD3, XF4 zum Einsatz. Das Prüfalter betrug beim Unterwasser-, Überbau- und Kappenbeton 28 Tage; beim Beton für Fundamente und Pfeiler lag dies bei 56 Tagen; die Betonzusammensetzung wurde von der Beton- und Baustoffprüfstelle Leer GmbH durchgeführt.
Als Bindemittel wurde für alle Bauteile
(mit Ausnahme des Unterwasserbetons) CEM I bzw. CEM III/A der Holcim (Deutschland) AG aus den Zementwerken Bremen und Höver mit Anteilen von 300 bis 370 kg/m³ verwendet, teilweise mit Flugasche versetzt. Mittlerweile konnte die Jann-Berghaus-Brücke fertig gestellt und wie-
der für den Verkehr freigegeben wer-
den. Georg Ernst, verantwortlicher Betontechnologe der Vetra, erläuterte: “Wir als Transportbetonlieferant freuen uns, diese anspruchsvolle Baumaßnahme bei laufendem Schiffsverkehr gemeinsam mit unseren Partnern zu einem guten Ende
gebracht zu haben.“
Auch Dipl.-Ing. Maik Kondziolka, Bauleiter der an der ARGE beteiligten Firmen, zeigte sich mit den eingesetzten Baustoffen sehr zufrieden: „Angefangen von der ersten Betonage bis hin zum letzten Bauabschnitt gaben uns die Vetra Transportbetonwerke keinen Anlass zur Kritik. Die verschiedenen Betonrezepturen erfüllten alle an sie gestellten Qualitätsanforderungen.“n