Beton in Sandstein-Optik
Sandsteinfarbener Beton für die Sanierung der Augustusbrücke in DresdenFür die denkmalgerechte Sanierung der Elbebrücke stellen die Transportbeton-Fachleute von Cemex unter anderem einen hellen Farbbeton her, der das Erscheinungsbild des historischen Bauwerks bewahren soll.
Zwischen der Altstadt und der Neustadt Dresdens überspannt die Augustusbrücke die Elbe. Schon seit dem 12. Jahrhundert gibt es hier eine Flussquerung. August der Starke ließ die Brücke um 1730 aufwändig im barocken Stil umbauen. Zuletzt wurde die Augustusbrücke zwischen 1907 und 1910 dem neuen Bedarf angepasst und als Reihe unbewehrter Dreigelenkbögen in Beton komplett neu konstruiert. Die Ansichtsflächen der neun Brückenbögen und acht Pfeiler sind mit Sandsteinen verkleidet. Den Kern der massiven Gewölbebrücke bildet Stampfbeton.
Sanierungsbedarf der Brücke
Zurzeit lassen die Landeshauptstadt Dresden, vertreten durch das Straßen- und Tiefbauamt, die Dresdner Verkehrsbetriebe und diverse Medienträger als Auftraggeber-Gemeinschaft die Augustusbrücke denkmalgerecht sanieren. Insbesondere das Hochwasser im Juni 2013 hatte das Bauwerk zuletzt stark beschädigt. Für diese Arbeiten bezieht die ausführende Hentschke Bau GmbH, Bautzen, von April 2017 bis voraussichtlich Frühjahr 2020 rund 4.000 m3 Transportbeton von der Cemex Deutschland AG. Die Sanierung umfasst unter anderem den vollständigen Ersatzneubau eines der Brückenbögen, des Bogens 1 am Widerlager Altstadt über dem Terrassenufer. Alle anderen Bögen und Pfeiler erhalten ergänzende Stahlbetonplatten.
Historisches Erscheinungsbild bewahren
„Die größte betontechnologische Herausforderung ist die Wiederherstellung des Brückenbogens über dem Terrassenufer aus einem Beton, dessen Erscheinungsbild identisch mit dem historischen Beton von 1910 ist“, erklärt Uwe Engelhardt, Gebietsleiter Transportbeton Sachsen der Cemex Deutschland AG.
Die Cemex Deutschland AG produziert für die aufwändigen Sanierungsarbeiten unter anderem Betone nach ZTV-ING. Ein Beton der Druckfestigkeitsklasse C30/37 dient als verstärkender Füllbeton in Bögen und Pfeilern des Brückenkörpers. Das betontechnologische Highlight allerdings sind rund 500 m3 eines Farbbetons zur Neuerrichtung des Bogens 1: in einem Look, der den ursprünglichen Farbton der Augustusbrücke aufgreift und erhält. Unter Berücksichtigung einer mit den Ausschreibungsunterlagen vorgegebenen Betonrezeptur stellten die Betontechnologen von Cemex in Abstimmung mit der Hentschke Bau GmbH einen individuellen, auf die Einbaubedingungen abgestimmten Farbbeton zusammen. Das Bauunternehmen reichte die Rezeptur beim Bauherrn ein und betonierte ein Probestück. Das Resultat konnte sich sehen lassen.
Rezeptur des Farbbetons
Die Betonfachleute stellen den Farbbeton unter Zugabe von Kalksteinsplitt und Kalksteinmehl, von einem größeren Anteil gelber und etwas roter Farbe her. Zur Rezeptur gehört auch ein spezielles Bindemittel: Ein Hochofenzement CEM III A der Cemex Zement GmbH sorgt in den bis zu 3 m starken Brückenbauteilen für eine langsame Festigkeitsentwicklung und verringert die Wärmeentwicklung.
Mittlerweile ist der Ersatzneubau des Bogens I an der Augustusbrücke fertiggestellt und ausgeschalt. Mittels sanftem Strahlen wurde die Gesteinskörnung an der Oberfläche freigelegt. Das entspricht genau der Optik der 1910 hergestellten Bögen. Das Ergebnis mit dem modernen Baustoff Beton überzeugte nicht nur den Auftraggeber, sondern auch das Landesamt für Denkmalpflege. Betontechnologisches Know-how trägt dazu bei, dass sich die Dresdner auch künftig am weltbekannten Elbpanorama erfreuen können.
Cemex Deutschland AG
www.cemex.de