Beton statt Zelte
Temporäre Flüchtlingsunterkünfte
aus Betonfertigteilen – schnell
und wirtschaftlich erstellt.
Beton bietet hohen Brandschutz
„Gegenüber der herkömmlichen Unterbringung im Zelt haben wir erhebliche Vorteile: Dank des Betons können die Gebäude enger aneinander gestellt werden, ohne Probleme mit dem Brandschutz zu bekommen. Durch die hohe Speicherfähigkeit des Betons und der zusätzlichen Wärmedämmung reicht eine Infrarotstrahlungsheizung an der Decke vollkommen aus“, erläutert Peter Görgen. Die Konstruktion der Shelter und die Herstellung der Betonfertigteile wurden bewusst einfach gehalten.
„Letztlich kann man die zehn Zentimeter starken Betonelemente auch ohne Schaltisch auf einer Betonplatte mit Kanthölzern als Begrenzung betonieren“, erklärt Dipl.-Ing. Martin Hachmeister. So können die Shelter auch in Krisengebieten und Schwellenländern direkt produziert werden.
Die Shelter werden paarweise in einem Abstand von 3-5 Metern auf dem terrassierten Gelände aufgebaut. Dadurch entsteht eine eher dörfliche Bebauung mit Siedlungscharakter. Ein Gebäude wiegt insgesamt 16 Tonnen und besteht aus sechs einzelnen Betonelementen, die ein Autokran von den LKW ablädt.
Einfache Montage vor Ort
Zwei Monteure vor Ort verbinden die Elemente mit Stahlwinkeln. Das Dach besteht aus einem Betonfertigteil mit darüber liegenden Sandwichpaneelen, die auch zusätzlich als Dämmung dienen. Nachdem die Fugen mit Silkon abgedichtet wurden, kann mit der Montage des Wärmedämmverbundsystems in 80 mm Stärke und dem Verputzen begonnen werden. Im Innen-bereich werden die Wände grundiert und der Boden mit einem Epoxidharz beschichtet.
Der modulare Aufbau der Container ermöglicht einen problemlosen Rückbau nach der Nutzung. In dem fertigen Betonshelter finden 4-6 Personen Platz – das entspricht dem internationalen Standard. Die Shelter sind dabei vielseitig nutzbar. So sind bereits sechs dieser Container zu einer Sanitäranlage mit Dusche, WCs und Waschraum zusammengebaut worden.
Das Land Rheinland-Pfalz hat bereits weitere 80 Shelter für einen weiteren Standort bestellt, andere Bundesländer halten sich bisland noch zurück. Dipl.-Ing. Martin Hachmeister: „Deutschlandweit haben wir Anfragen seitens der Behörden von über 2000 Stück – aber die politische Entscheidung wird einfach zu spät getroffen“. Hachmeister steht bereits mit einigen anderen
Betonfertigteilunternehmen in Kontakt, um bei Bedarf um eine flächendeckende Produktion sicherzustellen.