Betonbankett und Bordrinne
Das Landratsamt Böblingen suchte nach einer nachhaltigen Lösung zum Befestigen der Bankette auf der Kreisstraße K1021 zwischen Merklingen und Simmozheim.
Der Bauherr entschied sich für Bankettbeton von HeidelbergCement.
Komplexe Randbedingungen
Deshalb wurde ab Mitte 2015 die Straße über eine Länge von zirka 2,2 Kilometern neu gebaut und mit einem stabilen Bankett sowie mit einer Bordrinne versehen. Der Betoneinbau wurde erst kurz vor der Verkehrsfreigabe Anfang Dezember 2015 ausgeführt. Aufgrund angrenzender Grundstücke und des dadurch eingeschränkten Baufeldes konnte die Straße jedoch nicht breiter als sechs Meter gebaut werden. Da die Straße in einem Teilabschnitt an einem Hang liegt, war bergseitig der Bau einer etwa 1,3 km langen Bordrinne zum Ableiten des Niederschlagwassers nötig.
Fertigung langlebiger Bauteile
Nach Abwägen aller Argumente entschieden sich die Verantwortlichen für die neue Bankettbeton-Bauweise von HeidelbergCement. Zwei Eigenschaften machen den Spezialbeton in diesem Fall zum Material der Wahl: Zum einen bürgt er bei der gegebenen schmalen Bankettbreite von nur 60 Zentimetern für die nötige Stabilität und schützt den Fahrbahnrand vor Kantenabbrüchen und im Waldbereich vor Wurzeleinwuchs. Zum anderen ist er offenporig und wasserdurchlässig. Eine entscheidende Eigenschaft, denn aufgestautes Wasser fördert die Erosion, dehnt sich beim Gefrieren aus und entwickelt eine besondere Sprengkraft, was zu den üblichen Frostschäden führt. „Genau dies ist häufig das Problem konventioneller Bankettbefestigungen. Es bilden sich schnell Schlaglöcher, und das Bankett muss dann wieder zur Herstellung der Verkehrssicherheit saniert werden“, erläutert Siegfried Riffel, Projektmanager Infrastruktur von HeidelbergCement. Das sei, so Riffel, aufwändig und teuer. „Mit Bankettbeton von HeidelbergCement hingegen sind Baulastträger auf der sicheren Seite, denn die Instandhaltungskosten sind gleich Null“, ergänzt Riffel.
So günstig die Materialeigenschaften sind, so rasch und reibungslos verlief auch der Einbau selbst. Zunächst wurde die 1,3 Kilometer lange Ortbeton-Bordrinne mit einem Offset-Gleitschalungsfertiger hergestellt. Dabei waren entlang der Strecke zahlreiche Bordabsenkungen aufgrund von Grundstückseinfahrten nötig. In präziser Handarbeit wurde an den Einfahrten, direkt hinter dem Fertiger, der Bord abgesenkt, damit Pkw und selbst schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge die Borde sicher passieren können.
Die monolithische Bauweise verleiht der Bordrinne zusätzliche Stabilität. Lediglich alle fünf Meter sind Fugen vorgesehen, die mit bituminöser Fugenvergussmasse abgedichtet werden. Eine solche Sollbruchstelle ist bei der Ortbetonbauweise als Vorsichtsmaßnahme wichtig, um wilde Risse zu vermeiden.
Stabilität und Dauerhaftigkeit versprechen sich die Verantwortlichen auch von der 2,2 Kilometer langen Bankettbefestigung, die im Anschluss, ebenfalls mit dem Fertiger eingebaut wurde. Dazu musste die Einbaumulde am Offset-Gleitschalungsfertiger gewechselt werden. Der Einbau des Bankettbetons erfolgte einlagig in der planmäßigen Breite und Dicke von 60 und 20 Zentimetern.
Die Bordrinne und das Bankett wurden von der Firma Schnorpfeil sehr zügig und in einer ausgezeichneten Qualität hergestellt, sodass die Arbeiten nach nur drei Tagen abgeschlossen waren. Mit zum Erfolg beigetragen habe, so Riffel, die gute Logistik. „Die Heidelberger Beton GmbH hat vom Werk Gärtringen die Betone in hoher Qualität und Gleichmäßigkeit trotz der einstündigen Anfahrtszeit auf den Punkt genau geliefert – was für den Gleitschalungsfertiger-Einbau äußerst wichtig ist.“ Das Team sei eben schon eingespielt. Tatsächlich ist das aktuelle Projekt bereits das dritte im Landkreis Böblingen. Insgesamt sind im vergangenen Jahr sieben Bankettbeton-Projekte erfolgreich realisiert worden. „Aber das ist erst der Anfang“, meint Siegfried Riffel: „Der Bedarf ist in jedem Fall da. Wir haben für dieses Jahr schon viele Anfragen.“