SPEZIALSCHALHAUT

Betoplan top für gute Oberflächen

Der Bau des Zentralgebäudes der Leuphana Universität in Lüneburg, stellte große Anforderungen an Tragwerksplanung, Arbeitsvorbereitung, Schalung und Betonverarbeitung.

Freies Denken contra strenge Ordnung. Diese Idee verwirklichte Architekt Daniel Libeskind mit seinem Entwurf des Zentralgebäudes der Leuphana Universität in Lüneburg, der sich aus einem Workshop mit Studenten der Universität herauskristallisierte. Bauherr ist die Stiftung Universität Lüneburg. Der Betonbau par excellence besteht aus unterschiedlichen Baukörpern: Auditorium, Studierendenzentrum und Seminarzentrum entwachsen als eigenständige Baukörper aus dem Sockel des zentralen Forschungszentrums. Geneigte Außenwände und -stützen dominieren den achtgeschossigen Bau. Heller, großflächiger Beton, außen in Kombination mit einer Zinkblechverkleidung in Rautenform, wird die auf dem Areal vorherrschende, typische Backsteinarchitektur der 30er Jahre kontrastieren.

Mit den Rohbaumaßnahmen waren als Arbeitsgemeinschaft die Unternehmen Pätzold Bauunternehmen GmbH mit Sitz in Goslar und Kümper + Schwarze Baubetriebe GmbH aus Wolfenbüttel betraut. Das Schalungssystem kam vom schwäbischen Schalungshersteller Peri, bei der Schalhaut entschied man sich für den Typ Betoplan top des Holzwerkstoffherstellers Westag & Getalit AG.

Fugenbild und Ankerpositionen nach Plan

Pätzold-Bauleiter Dipl.-Ing. Sebastian Hering koordinierte und überwachte die Rohbauaktivitäten: „Von den rund 15000 m² zu schalenden Flächen waren 750 m² nach den Anforderungen SB 4 ausgeschrieben. Diese Flächen liegen im Eingangsbereich, erstrecken sich über vier Etagen und sind bis zu 17,50 m hoch. Das Peri-Schalungssystem Vario GT wurde im vorgegebenen Rastermaß aufgedoppelt und die Westag Betoplan top von hinten verdeckt verschraubt. So konnten wir Ankerpositionierung und Fugenbildgestaltung nach Plan realisieren. Die unterschiedlichen Neigungswinkel der Wände, deren filigrane Formen, die Abmessungen, die teilweise extreme Bewehrung im Beton sowie die engen Toleranzen, waren das Besondere bei diesem Projekt“.

Für die Sichtbetonabschnitte war ein Beton C 37, Körnung 0/16, Sieblinie 2-3 eingesetzt. Weitere Parameter des Betons: Konsistenz F 3, d. h. Ausbreitmaß 50 cm, der maximale Wasserzementwert lag bei w/z <= 0,5. Um die Farbe des Betons nicht ungünstig zu beeinflussen, wurden keine Zusatzstoffe wie z. B. Flugasche eingesetzt.

Baugeometrie erschwerte Verdichtung

Sebastian Hering: „Der Beton kommt mit Kran und 1 m³ Silobombe in die Betonierschüttrohre, die mit steigender Betonierhöhe in der Schalung nach oben gezogen werden. Wir verdichten durch Innenrüttler, die mit einer Spezial-Spiralbewehrung in den schrägen Wänden geführt werden, um ein Ausweichen und Verklemmen des Rüttlers zu verhindern. Die Westag-Schalhaut Betoplan top in den Abmessungen von 3,75 x 2,11 bis 2,21 m wird je nach Neigungswinkel querverlegt, so dass die Plattenfugen um die Grate und Kehlen herum laufen können. Ein 3 mm Dichtungsband der Fa. Westag & Getalit gewährleistet eine ausreichende Abdichtung. Viele Schalungsplatten hinterlassen einen Spiegeleffekt, aber die Betoplan top lieferte eine matte Betonoberfläche, ganz so, wie es die Planer sich vorgestellt und gewünscht hatten. Das Feinpolieren und gründliche Einölen der Schalhaut hatte sicher auch Anteil an den guten Ergebnissen“.

Die eigenwillige Formensprache des Hauses stellte extreme Anforderungen an die Tragwerksplanung und erforderte ausgewiesene Spezialisten. Das Büro Boll und Partner aus Stuttgart hatte mit der Tragwerksplanung des Mercedes Benz-Museums eine entsprechende Referenz abgeliefert und wurde auch deshalb für das Libeskind-Projekt engagiert.

Westag & Getalit AG

www.westag-getalit.de

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