Bremsassistent verkürzt Anhalteweg
Aktive Personenerkennung heckseitigDie aktive Personenerkennung ist ein Assistenzsystem für die Liebherr-Radlader L 526 bis L 586 XPower. Der Bremsassistent reduziert die Geschwindigkeit bis zum Stillstand. Die Gefahrenkarte visualisiert mögliche Risikozonen mit GPS-Daten.
Unfälle mit einem Radlader geschehen statistisch betrachtet am häufigsten, wenn der Maschinenführer nach einem Ladevorgang zurücksetzt. Dieses Rückwärtsfahren ist besonders risikobehaftet, wenn sich Personen im Arbeitsbereich des Radladers befinden. In solchen Situationen lastet eine große Verantwortung auf dem Maschinenführer. Denn ein Unfall mit einer Baumaschine führt schnell zu schweren Verletzungen und zu großen Schäden. Für größtmögliche Sicherheit entwickelt Liebherr daher seine Assistenzsysteme laufend weiter. Ein aktuelles Beispiel ist die aktive Personenerkennung heckseitig, bei der eine unterstützende Bremsfunktion sowie eine Gefahrenkarte integriert sind.
Automatische Geschwindigkeitsreduktion verkürzt Anhalteweg
Die aktive Personenerkennung warnt den Maschinenführer optisch am Display sowie mit akustischen Sig-nalen vor Gefahren im Heckbereich des Radladers. Für eine gezielte Warnung vor einem drohenden Personenschaden unterscheidet das Assistenzsystem mit Hilfe von intelligenter Sensorik selbstständig zwischen Personen und Objekten. Bei Personen im Heckbereich des Radladers warnt die aktive Personenerkennung gezielt auf größere Entfernung als bei statischen Hindernissen wie Wänden, Säulen oder anderen Fahrzeugen. Das Assistenzsystem vermeidet dadurch unnötige Signale, was die Belastung für den Maschinenführer verringert und ihn weniger ablenkt.
Sobald die aktive Personenerkennung eine Gefahrenquelle erfasst, verzögert der neue Bremsassistent die Geschwindigkeit des Radladers bis zum Stillstand. Der Bremsvorgang wird somit früher und schneller eingeleitet als beim herkömmlichen Abbremsen, weil durch den Bremsassistenten die menschliche Reaktionszeit entfällt. Als Folge verkürzt sich der Anhalteweg um wichtige Meter, was die Häufigkeit und Intensität von Unfällen verringert. Das automatisierte Verzögern der Geschwindigkeit beim Bremsassistenten erfolgt über die hydrostatische Komponente des Antriebsstrangs. Das bedeutet, dass der Maschinenführer weiterhin und zusätzlich zum Bremsassistenten regulär die Betriebsbremse des Radladers betätigen kann.
Risikomanagement dank Visualisierung von Gefahrenzonen
Neben dem Bremsassistenten ist die Gefahrenkarte eine zweite Funktion für die aktive Personenerkennung heckseitig. Jedes Mal, wenn das Assistenzsystem eine Gefahr erkennt und ein Warnsignal ausgibt, überträgt es ein GPS-Signal an das Liebherr-eigene Datenübertragungs- und Ortungssystem LiDAT. Darauf aufbauend stellt Liebherr für jeden Betreiber eines Radladers mit aktiver Personenerkennung in LiDAT eine Google-Maps-Karte mit diesen GPS-Punkten zur Verfügung. Das Ergebnis ist die Gefahrenkarte, die Risikozonen und mögliche Unfallquellen am Werksgelände visualisiert. Auf dieser Basis kann der Betreiber Maßnahmen zur Unfallprävention ergreifen und damit die Sicherheit erhöhen. Zum Beispiel kann er Gehwege anpassen, Absperrungen anbringen und gefährliche Arbeitsabläufe verändern. Mit Hilfe der Gefahrenkarte kann der Betriebsleiter seine Mitarbeiter schulen und für riskante Situationen sensibilisieren.
Weitere intelligente Radlader-Assistenzsysteme für mehr Sicherheit
Liebherr bietet für seine mittlere und seine große Radlader-Baureihe mehrere intelligente Assistenzsysteme an. Dazu gehören neben der aktiven Personenerkennung etwa die adaptive Arbeitsbeleuchtung, die Frontraumüberwachung, das Kamerasystem Skyview 360°, das sensorgestützte Reifendrucküberwachungssystem oder die neue Wiegeeinrichtung. Mit den Assistenzsystemen hat sich der Baumaschinenhersteller zum Ziel gesetzt, Sicherheit und Komfort zu erhöhen und den Maschinenführer zu unterstützen. Sämtliche Systeme sind von Liebherr entwickelt und daher vollumfänglich in der Maschinensteuerung integriert.
Liebherr-Werk Bischofshofen GmbH
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