Dämmung per Gesetz
Seit 31.12.2011 müssen nach der EnEV 2009 ungedämmte Dachböden energetisch saniert werden. Wärme steigt nach oben, Kälte fällt nach unten. Wer sich auf Dachböden älterer Häuser begibt, wird beim direkten Anblick der Dachziegel zum Nachdenken angeregt.
Durch Ritzen und Spalten der Dachdeckung kann man ungehindert nach Draußen sehen. Kälte und Hitze belasten die Wohnräume unterhalb des Dachbodens. Am Beispiel eines Mehrfamilienobjekts aus dem Jahr 1960 wird die Verlegung von begeh- und belastbaren Dachboden-Dämmelementen beschrieben.
Zur Einsparung von Heizkosten bei ungedämmten Dächern sind Dachbodendämmelemente die erste Wahl sofern keine komplette Dachsanierung ansteht, wo auch die Dachziegel mit in Betracht kommen würden. Zuschnitt und Verlegung der Dämmteile sind nicht schwierig, die Materialkosten relativ gering, wodurch eine frühe Amortisation des Gesamtaufwandes zu erwarten ist.
Im vorliegenden Fall viel die Entscheidung auf Verbundelemente aus OSB-(Holzplatte) und EPS 100 035 in einer Gesamtdicke von 195 Millimetern. Die Kaschierung der Dämmplatten ist 12 Millimeter dick. Punkt- und Flächenbelastung bis 150 N/mm² sind problemlos möglich. Ebenso verkraftet die Toppplatte geringe Mengen an Feuchtigkeit, wie Sie zum Beispiel durch Schneestürme oder beim Wäschetrocken zu erwarten sind. Um einen mechanisch stabilen Verbund zu erzielen, aber auch zur Vermeidung von Kälte- wie Wärmebrücken, sind Kaschierung und Dämmplatten mit Nut- und Federverbindungen versehen.
Bodenaufbau und Verlegung
Die 16 Zentimeter dicke Betondecke war plan, ohne nennenswerte Rauhigkeiten, welche die Dampfsperre hätten verletzen können. Es musste lediglich gefegt werden. Danach wurde eine geeignete Dampfsperre (PE-Folie (> 2 mm) verlegt. Die Enden der Folie wurden mit einem Überstand von mind. 30 cm ausgebreitet. Danach wurden Randstreifen am äußeren Rand und am Kamin verlegt. Nun konnte, mit Berücksichtigung einer Dehnfuge von 2 cm, mit der Verlegung begonnen werden. Bei Elementen welche direkt an die Wand angrenzen, hat man die Feder (im EPS-Dämmstoff) mit dem Thermoschneidegerät entfernt. Grundsätzlich erfolgte die Verlegung mit versetzten Stößen im Verband. Der Zuschnitt wurde mit Kreissäge und dem Thermoschneidgerät vorgenommen. Die Feder der OSB-Platte wurde vor dem zusammenfügen von Staub befreit und mit Holzleim bestrichen. Um während der Arbeiten den Abbindeprozess nicht zu stören, wurde der jeweilige Reihen im Hinblick auf eine homogene Fläche ohne deutlich sichtbare Fugen verkeilt. Die Keile konnten am nächsten Tag entfernt werden, da der Kleber fest war.
Pro Tag wurden von den 4 Dachdeckern ca. 300 Quadratmeter verlegt. Die Anlieferung der Bodenplatten erfolgte über das Dach. Wegen des regnerischen Sommers, waren die Dachdecker froh, auch mal im Trockenen arbeiten zu können. Der Umgang mit dem Thermoschneidegerät war den Mitarbeitern durch Ihre Tätigkeit auf dem Flachdach vertraut.
Nach der Dämmmaßnahme ist ein U-Wert von 0,18 W/(m²K) zu erwarten. Die EnEV 2009 fordert 0,24 W/(m²K). Hier wurde weitsichtig geplant. Vor allem die Bewohner im obersten Geschoss werden sich im Sommer und im Winter wesentlich wohler fühlen. Die Heizkosten/Klimatisierungskosten werden sich drastisch reduzieren.
Ökologische Vorteile
IsoBouw Produkte sind für alle Anwendungen vom IBU (Institut für Bauen und Umwelt e. V.) nach ISO EN 14025 (Umwelt-Produktdeklaration) zertifiziert.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke, wie sie die EnEV vorschreibt, hilft im Winter Heizkosten einzusparen. Durch die Dämmung reduziert sich die Strahlungskälte, wodurch das Wohlbefinden im Wohnraum gesteigert wird. Ebenso verbessert sich, vor allem bei den holzkaschierten Elementen, der sommerliche Hitzeschutz und der Schallschutz.
Dämmstoffe, welche sich unter Last komprimieren lassen, verlieren einen wesentlichen Teil ihrer Dämmwirkung, da das Polster der „Ruhenden Luft“ funktionell beeinträchtigt oder gar zerstört wird. EPS-Produkte sind belastbar. Sie behalten auch unter extremer Belastung von bis zu 150 kPa ihre volle Dämmwirkung. Die mit Holzplatten kaschierten Dachbodendämmelemente- sind punktbelastbar. Das ermöglicht zum Beispiel das Aufstellen von gewichtigen Regalen auf dem Dachboden. Eine weitere Eigenschaft von Styropor, ist die Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit und die extreme Langzeitstabilität. Manche Dämmstoffe reagieren sehr empfindlich auf Feuchtigkeit. EPS behält unter zahlreichen widrigen Bedingungen, für viele Jahrzehnte seine volle Dämmwirkung. Die Dämmstoffe schimmeln nicht und sind gegen eine Vielzahl von Chemikalien resistent. Alle B-F+F-Elemente verfügen über einen Stufenfalz oder eine Nut- und Federverbindung im Dämmstoff. Das ermöglicht einen stabilen, wärmebrückenfreien Verbund.
Technische Daten/Eigenschaften:
– Maße: 1 250 x 600 (Deckmaß), 1270 x 620 (Platten- und Berechnungsmaß)
– Formaldehydfrei
– recyclebar
Die B-F+F OSB 12 hat zusätzlich eine Nut/Feder in der 12 mm dicken, geschliffenen OSB-Deckplatte. Dadurch wird der Bodenbelag stabiler, die Oberfläche noch homogener. Dieser Belag kann auch mal feucht gereinigt werden, bzw geringe Mengen an Tropfwasser verkraften.
Objekt: Energetische Sanierung des Dachbodens von Mehrfamilienwohnhäusern Baujahr 1960
Material: IsoBouw B-F+F OSB 12
Hersteller: IsoBouw Dämmtechnik GmbH, 74232 Abstatt