TURBULENZEN IN 2014

Deutsche Baukonzerne haben sich verstolpert

Die größten deutschen Bauunternehmen haben im letzten Jahr strategische Fehlentwicklungen erlebt oder Verluste bei Problembaustellen erlitten. Zum Teil gab es schwere Managementfehler, aber auch vorzeigbare Erfolge.

Die „Top Five“ segelten in schwerem Fahrwasser. Wie der sechste im Bund, Max Bögl aus der Oberpfalz, abschnitt, weiß man nicht so recht, denn das Familienunternehmen gibt zu wenig Zahlen bekannt. Die Nummer Eins Hochtief setzte unter der energischen Leitung von Marcelino Fernandez die strategische Neuausrichtung konsequent fort. Den Konzernverlust vor Steuern hat die australische Tochter Leighton eingebrockt. Bilfinger hat ein rabenschwarzes Jahr erlebt. Zum Entsetzen der Börsianer hat das Mannheimer Unternehmen fünf Gewinnwarnungen hintereinander aussprechen müssen und es ist nicht sicher, dass es nicht noch weiter nach unten geht. Der Vorstandsvorsitzende Roland Koch musste im letzten Sommer aufgeben. Strabag aus Köln und Züblin aus Stuttgart, beide Töchter der Strabag SE in Wien, mussten Einbußen erleiden: bei Züblin sank das Ergebnis vor Steuern um die Hälfte und bei Strabag gar um zwei Drittel. Der Spezialtiefbaufirma Bauer gelang es, die Verlustzone zu verlassen; die Umstrukturierung läuft allerdings weiter.

Der Binnenmarkt ist gut gelaufen

Auch wenn die Baukonzerne einen großen Teil ihrer Leistung im Ausland erzielen, so ist der deutsche Markt für sie dennoch sehr wichtig. Strabag ist der größte inländische Straßenbauer und Züblin die Nummer Eins im deutschen Schlüsselfertigbau. Max Bögl erarbeitet nur ein Viertel seiner Leistung außerhalb Deutschlands. Deswegen kann man sagen, dass der gute Verlauf der deutschen Baukonjunktur in 2014 auch den Großunternehmen geholfen hat. Tatsächlich gelang die dritte Steigerung in Folge: nach mickrigen 0,5 %  in 2012 und beachtlichen 3,1 % in 2013, konnte der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe (ohne Ausbaugewerbe) in 2014 um 4,1 % zulegen. Allerdings war der Jahresverlauf sehr unterschieden: der milde Winter ermöglichte einen veritablen Boom im 1. Quartal, der anschließend jedoch abebbte. Motor blieb der Wohnungsbau, der um 6,3 % zulegte. Begünstigt vom höheren allgemeinen Wirtschaftswachstum, stieg der Wirtschaftsbau um 3,6 %. Der öffentliche Bau, der nach wie vor unter der Haushaltskonsolidierung der Kommunen litt, nahm lediglich um 2,1 % zu. 2015 wird wohl nicht so gut laufen. Im ersten Vierteljahr sank der Umsatz um 4 % gegenüber dem sehr starken Vorjahresquartal. Der Umsatz werde in 2015 um moderate 2 % steigen. Obwohl der Wohnungsbau sein Wachstumstempo drosselt, bleibt er Spitzenreiter mit einer Zunahme von 3 %; der Wirtschaftsbau, der wenig Impulse von der allgemeinen Konjunktur erhält, dürfte nur um 1,5 % wachsen; der öffentliche Bau wird wohl erst in 2016 und 2017 von den Investitionen des Bundes in die Infrastruktur in Höhe von 10 Milliarden Euro profitieren, sodass er in 2015 nur um 1,5 % zulegen dürfte.

Hochtief trimmt Konzern auf Infrastruktur

Der Spanier Marcelino Fernandez, der Ende 2012 das Ruder übernahm, hat es bisher geschafft, Hochtief zu einem schlagkräftigen Konzern umzuformen und die Gruppe finanziell zu stärken. Statt das Unternehmen im Auftrag des spanischen Großaktionärs ACS zu zerschlagen, wie man nach der Übernahme befürchtete, zeigt Fernandez eine große Eigenständigkeit. Gerüchte, er würde nach Madrid wechseln um ACS zu leiten, hat er dementiert. Der „Dynamikus“ hat nämlich bei Hochtief noch einiges zu erledigen. Nachdem der Essener Konzern seine Beteiligung an Leighton auf 70 % erhöht hat, ist Fernandez nunmehr auch CEO der australischen Tochter. Ob er denn beides lange aushält, wurde er auf der Bilanzpressekonferenz gefragt. „Don‘t worry. Danke für Ihre Fürsorge“, gab er zur Antwort. Die operative Marge von Hochtief stieg in 2014 von 2,1 % auf 2,5 %. „Not enough“, gab Fernandez zu. Insbesondere solle bei Leighton die Marge „ganz klar gesteigert werden“. Auf welches Niveau denn? Das zu beantworten sei „schwierig, da wir mitten in der Umstrukturierung sind“, sagte er. Dennoch, so führte er aus, war 2014 ein „erfolgreiches Jahr, ein Jahr der Transformation“, mit dem Ziel, eine „nachhaltige Verbesserung der Erträge in den kommenden Jahren zu schaffen“. Der strategische Plan von Anfang 2013, die „Konzentration auf das Kerngeschäft Bauen, Minen und PPP“, werde weiter umgesetzt. In 2013 veräußerte die Gruppe Hochtief Airport und Hochtief Services; in 2014 folgte der Verkauf des Immobilienunternehmens Aurelis, der Wohnungsentwicklungsgesellschaft formart und des Geschäftsfelds Offshore Wind. Leighton trennte sich seinerseits von der Bautochter John Holland und Leighton Services. Der Verkauf der australischen Assets spülte 661 Millionen Euro in die Kasse von Leighton, das nunmehr, genau wie Hochtief, schuldenfrei ist. Die nominalen Konzernzahlen zu Leistung und Ergebnis sind mit 2013 nicht vergleichbar.

Der in unserer Tabelle stehende Verlust vor Steuern von 177 Millionen Euro betrifft lediglich die fortgeführten Aktivitäten und enthält keine Veräußerungsgewinne. Mit den nicht fortgeführten Aktivitäten summiert sich das Ergebnis nach Steuern auf 406 Millionen gegenüber 545 Millionen im Jahr davor. Da Fernandez die Minderheitsgesellschafter zurückdrängte, stieg das Konzernergebnis ohne Anteile anderer Gesellschafter fast um die Hälfte an, von 171 Millionen auf 252 Millionen. Fernandez sagte: „In 2014 haben wir bei Leighton eine umfassende Neuausrichtung eingeleitet“. Bisher standen dort drei eigene Baugesellschaften im Wettbewerb: Leighton Contractors, John Holland und Thiess. John Holland wurde veräußert. Jede der vier Gesellschaften von Leighton (Construction, Infrastructure, Mining, Concessions) konzentriert sich nunmehr auf ihr Kerngeschäft. Im Bau und bei PPPsollen die Margen „nachhaltig steigen“. In 2014 verteilten sich die Umsätze von Hochtief zu 40 % auf Americas, zu 50 % auf Asia Pacific und zu 10 % auf Europe. Americas erzielte ein operatives Ergebnis vor Steuern von 116 Millionen Euro und peilt dieses Jahr ein Plus von 130-160 Millionen an. Asia Pacific steigerte sein operatives Ergebnis vor Steuern um 11 % auf 238 Millionen Euro und strebt ca. 300 Millionen an. Leighton musste eine bilanzielle Vorsorge von 458 Millionen Euro zur Abdeckung von Ausfallrisiken aus Projektforderungen bilden. Europe enttäuschte wegen Altlasten mit einem Verlust von 28 Millionen; in 2015 soll sich das Ergebnis verbessern. Der Konzern will in 2015 ein operatives Ergebnis vor Steuern von 220-260 Millionen erzielen, gegenüber vergleichbaren 190 Millionen in 2014. Hochtief hat an Kraft gewonnen. Finanzvorstand Peter Sassenfeld ist zufrieden: „Die Bilanz ist entschuldet und die Risiken sind minimiert. Hochtief ist jetzt in guter Verfassung“. Im ersten Quartal 2015 stieg das operative Konzernergebnis vor Steuern um 44 % auf 60 Millionen. Die Vorsteuer-Marge verbesserte sich um die Hälfte auf 3 %. Dazu Fernandez:„Die strategische Neugestaltung liefert positive Ergebnisse“.

Bilfinger steckt tief in der Krise

Herbert Bodner hatte nach der Jahrtausendwende eine gute Idee: da das Baugeschäft höchstens eine Rendite von 3 % abwirft, würde es doch Sinn machen, in das industrielle Servicegeschäft mit höheren Margen zu expandieren, dachte er. Er kaufte Rheinhold & Mahla, den Kohlekraftwerkbauer Babcock und vieles andere mehr. Parallel verkaufte er Baubeteiligungen in Australien und Deutschland. Lange Zeit ging das gut. Als der ehemalige Ministerpräsident von Hessen, Roland Koch, das Heft übernahm, war noch alles in Ordnung. Er führte die Strategie des Vorgängers fort und versuchte der heterogenen Gruppe eine „Corporate Identity“ zu geben. Letztes Jahr öffneten sich aber die Schleusen des Himmels. Die Energiewende in Deutschland und Probleme im Kohleland Polen ließen das Geschäft von Power Services einbrechen. Außerdem bremste der Preisverfall des Erdöls das Fracking-Geschäft in den USA und die Förderung in Norwegen: darunter litt Industrial Services. Im letzten Sommer musste Koch nach der dritten Gewinnwarnung auf Druck von Großaktionär Cevian, einem Schweizer Investor, gehen. Bodner wurde reaktiviert, bis ihn Anfang Juni 2015 der Norweger und ehemaliger Chef von Swissport International, Per Utnegaard, ablöste. Der Aufsichtsrat betont, die Strategie sei die richtige gewesen. Darüber kann mal geteilter Meinung sein. Bodner gab nicht Koch die Schuld am Desaster. Verantwortlich sei „der sehr schnell gewandelte Markt“. Manche Tochter, so fügte er hinzu, sei „vom Himmel in die Hölle gefallen“. Er sehe allerdings nicht die Gefahr einer Zerschlagung. Utnegaard steht kein Spaziergang bevor. Aktionären, die sich auf der Hauptversammlung über hohe Vorschussboni für den Neuen beklagten, antwortete Eckhard Cordes, der neue Aufsichtsratschef: „Utnegaard geht ein nicht unerhebliches Risiko ein“. Was ist eigentlich an der Lage von Bilfinger so schlimm? Nüchtern betrachtet, wies die Gruppe in 2014 einen Konzernverlust inklusive nicht fortzuführende Aktivitäten von 71 Millionen Euro aus, nach einem Gewinn von 173 Millionen in 2013. Das ist nicht schön, aber es ist auch keine Katastrophe. Auch Thyssen Krupp, Lufthansa oder TUI haben in der Vergangenheit rote Zahlen geschrieben.

Die Malaise bei Bilfinger kommt daher, dass die Krise sich zu verschlimmern droht und der Vorstand offenbar ratlos ist. Laut Bodner ist das erste Quartal „enttäuschend verlaufen“. Das Konzernergebnis der fortzuführenden und nicht fortzuführenden Aktivitäten war mit 17 Millionen negativ (Vorjahr: +8 Millionen). Bei Power war die Entwicklung stark negativ mit einem operativen Verlust von 18 Millionen. Anfang Mai war Bodner gezwungen, die fünfte Gewinnwarnung auszusprechen. Im Februar hatte er noch für 2015 ein bereinigtes Konzernergebnis leicht unter den 175 Millionen vom Vorjahr vorhergesagt. Das ist jetzt obsolet. Die neue Prognose soll der Nachfolger nach seiner Einarbeitung abgeben. Bodner gab zu bedenken, dass im „Kraftwerkssektor weitere Verwerfungen drohen, sowie eine außerplanmäßige Wertminderung in Abhängigkeit von der zukünftigen strategischen Ausrichtung von Power auf Geschäfts- und Firmenwert im Segment nicht auszuschließen ist“. Mit dem Programm Excellence baut Bilfinger 1.250 Arbeitsstellen weltweit ab. Bodner sagte auch, er sei „mit der Projektsteuerungsperformance alles andere als zufrieden“. Die Projektsteuerung soll jetzt mithilfe von McKinsey verbessert werden.

Strabag zahlte Lehrgeld in Holland ...

„2014 war nicht zufriedenstellend“, gaben die Vorstände Peter Kern und Marcus Kaller bei der Vorstellung der Bilanz zu. Das Ergebnis habe „deutlich“ unter Vorjahr gelegen, wegen Sondereffekten und Neubewertungen von Risiken. Im März hatte das Kölner Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgeben müssen. So etwas hatte es bei Strabag lange nicht gegeben. Die Hauptschuld am Gewinneinbruch trägt ein Projektverlust von 25 Millionen Euro beim Bau der Autobahn A15 in den Niederlanden. Bei der Planung habe es Fehler gegeben. Da es sich um ein PPP-Vorhaben handelt, sind die Chancen für Nachforderungen gering. Das Ergebnis des Segments Verkehrswegebau sank insgesamt von 110 Millionen in 2013 auf 59 Millionen. Allerdings war im Ergebnis 2013 der Veräußerungsgewinn für Heilit Umwelttechnik in Höhe von 39 Millionen enthalten. Bereinigt ergab sich ein nur leichter Gewinnrückgang von 12 Millionen. Der Verlust in Holland konnte durch ein besseres Segmentergebnis in Deutschland teilweise kompensiert werden. Das Segment Sondersparten erlitt einen Verlust von 2 Millionen (2013: +6 Millionen), weil die Tochter SAT Probleme mit Straßenfugen hatte; diese Probleme sollen übrigens die gesamte Branche betreffen. Und schließlich schloss die Division Beteiligungen Österreich zum ersten Mal negativ ab: Wertberichtigungen und Abschreibungen bei der Strabag-Mutter in Wien führten zu einem Verlust von 4 Millionen, nach einem Plus von 19 Millionen im Vorjahr. Das Ebit der Kölner Strabag erreichte 49 Millionen (zuvor 130 Millionen) und das Ergebnis vor Steuern 40 Millionen (davor 121 Millionen). Der Konzerngewinn schrumpfte gar von 99 Millionen auf 5 Millionen. Obwohl das Eigenkapital um 47 Millionen auf 798 Millionen sank, bleibt die Eigenkapitalquote mit 47 % bemerkenswert hoch. In 2015 soll ds Eigenkapital wieder ansteigen. Die Finanzlage hat sich in 2014 verbessert: die liquiden Mittel stiegen um 17 % auf 169 Millionen. Die Leistung stagnierte bei 4,2 Milliarden, auch weil die Auftragsvergabe der öffentlichen Hand zu langsam erfolgte.  2015 hat gut begonnen: im ersten Vierteljahr stieg die Leistung um 3 %, im Ausland sogar um 10 %. Für das Gesamtjahr ist der Vorstand „vorsichtig optimistisch“. Die Leistung soll leicht auf 4,3 Milliarden ansteigen. Das Ergebnis vor Steuern werde „deutlich über den 40 Millionen von 2014 liegen“.

... und Züblin in Dänemark

Als weltweit operierender Spezialist für Ingenieurbau ist Züblin auch in Skandinavien präsent: in Göteborg baut er den Marieholmstunnel und in Kopenhagen eine U-Bahn-Linie, sowie das Multifunktionsgebäude Axeltorv neben dem Tivoli. In 2014 sank der Auftragseingang des Unternehmens leicht um 2 %, im Ausland nahm er allerdings um 66 % zu. Den größten Verlust verbuchte Vorstand Dr. Alexander Tesche unter dem Rubrum „unterschätzte Markteintrittskosten“ in Dänemark. Züblin hat einfach nicht gesehen, dass es auf dänischen Baustellen anders zugeht als zuhause: der Bauarbeiter braucht dort nicht so viel zu tragen und abends lässt er schnell die Kelle fallen. Züblin hat nun zusätzliche dänische Manager eingestellt; ein Marktaustritt sei nicht geplant. Eine periodenfremde Belastung ergab sich wegen eines noch laufenden Rechtsstreits in Portugal; Details wollte Tesche wegen der Empfindlichkeit der Behörden nicht nennen. Dann gab es eine Ergebniskorrektur bei einem abgeschlossenen Großbau in Frankfurt und Verluste bei einem Fertigteilwerk in Gladbeck, von dem sich Züblin getrennt hat. Fazit: das Ergebnis vor Steuern sank um die Hälfte, von 120 Millionen auf 59 Millionen; das Konzernergebnis fiel von 86 Millionen auf 32 Millionen. Es sei daran erinnert, dass in 2013 das Ergebnis vor Steuern nur deswegen stagniert hatte, weil es Probleme in Abu Dhabi gegeben hatte. Segmentergebnisse nennt Züblin im Gegensatz zur Schwester Strabag immer noch nicht. Für 2015 ist Tesche „insgesamt gut gerüstet“: die Leistung werde wohl von 3,3 Milliarden auf 3,4 Milliarden steigen und das Ergebnis vor Steuern solle „deutlich“ über den 59 Millionen von 2014 liegen.

Bauer schreibt wieder schwarze Zahlen

Bauer, der Spezialist für Tiefbauvorhaben und Maschinenbaukonzern, sieht wieder Land. Nach zwei Verlustjahren hat die Firma aus Bayern den roten Bereich verlassen; allerdings gelang das nur wegen eines Sondergewinns. Mit dem Ergebnis 2014 ist der Vorstandsvorsitzende Thomas Bauer „nicht zufrieden“. Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen erfolgte, weil in Oman der Verkauf von 21 %  an einer lokalen Tochter einen Veräußerungs- und Konsolidierungsertrag in Höhe von 37 Millionen Euro erbrachte. Das Ergebnis vor Steuern erreichte 38 Millionen nach einem Minus von 6 Millionen. Nach Steuern verwandelte sich der Verlust von 19 Millionen in ein Plus von 16 Millionen. In 2014 ergaben sich abermals Verluste aus dem Großprojekt Center Hill Damm in den USA (ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag), durch die andauernde Restrukturierung im Segment Resources und die schwachen Minengeschäfte. Die Explorationsbohrungen in Nahost mussten fast völlig eingestellt werden. Im Segment Bau stieg das Ebit von 21 Millionen auf 25 Millionen und bei den Maschinen wuchs es von 32 auf 37 Millionen. Dank des Verkaufs in Oman erreichte das Ebit von Resources (Bohrungen, Brunnenbau, Mining) 16 Millionen nach 24 Millionen Verlust vorher. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern eine Leistung von 1,6 Milliarden, ein unverändertes Ebit von ca. 75 Millionen und ein Ergebnis nach Steuern von 18-23 Millionen. Bauer startete gut ins laufende Geschäftsjahr. „Wir befinden uns im Plan“, sagte Professor Bauer. Das Ergebnis nach Steuern lag mit -8,6 Millionen „im Rahmen der Erwartungen“.

Leistung von Max Bögl stagniert

Für Journalisten ist das verschwiegene Familienunternehmen fast ein hoffnungsloser Fall. Auf Anfrage gibt es nur gerundete Zahlen. Offenbar stagniert das Geschäft seit Jahren. Nachdem die Leistung von 1,6 Milliarden in 2012 auf 1,5 Milliarden in 2013 gesunken war, stieg sie in 2014 wieder auf 1,6 Milliarden an. Der Auslandsanteil an der Leistung ging von 30 % auf 25 % zurück; die Gruppe ist stark in Tschechien, Rumänien und Polen, operiert aber auch in den Niederlanden und Dänemark. Max Bögl ist die Nummer Eins für Stahlbeton in Deutschland. Die Max Bögl Bauunternehmung wurde in die Max Bögl Stiftung und Co KG umgewandelt. Die zwei geschäftsführenden Gesellschafter besitzen eine Hälfte der Anteile, die Geschwister und Kinder die andere Hälfte. Ergebniszahlen für den Konzern werden nicht publiziert. Lediglich die Max Bögl Bauunternehmung meldete für 2013 einen Vorsteuerverlust von 10 Millionen Euro nach einen Gewinn von 21 Millionen in 2012.⇥■

Tabelle der größten Baukonzerne in 2014FirmenBauleistung in Mio. euroVeränderung in %Anteil Ausland
an Leistung in %Ergebnis vor
Steuern in Mio. Euro (Vorjahr
in Klammern)Beschäftigte im
JahresdurchschnittHochtief, Essen24.306-1,394-177 (530) (1)68.426Bilfinger, Mannheim7.690 (2)263-29 (253)69.132Strabag, Köln4.215-0,64940 (121)11.561Züblin, Stuttgart3.3057,12659 (120)13.144Max Bögl, Neumarkt1.600 (3)6,725-10 (21) (4)6.000Bauer, Schrobenhausen1.5603,77238 (-6)10.405(1) Fortgeführte Aktivitäten (2) Angepasste Zahlen (3) Gerundet (4) Teilkonzern Max Bögl Bauunternehmung in 2013 laut Bundesanzeiger.
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