Die Erwartungen voll erfüllt

Oldodur für das Mischwasserpumpwerk Emmerich

Mit einem Volumen von rund 1 Mio. Euro war es die größte und aufwändigste Maßnahme der Technischen Werke Emmerich am Rhein GmbH im Jahr 2005. Im Auftrag des Investors und Bauherrn Gelsenwasser AG wurde der Pumpensumpf des Mischwasserpumpwerkes an der Rheinpromenade aufwändig saniert. Nach dem Leerpumpen und dem Ausbau aller technischen Bauteile erhielt unter anderem die Betonoberfläche des Bauwerkes eine neue Beschichtung, die eine Korrosion des Betons auf Dauer verhindern soll. Dabei hat sich der Bauherr mit dem Einsatz von Oldodur WS 56 für eine Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis entschieden, die mit einigen Vorteilen aufwarten kann. Dazu zählen zum Beispiel die hohe Beständigkeit gegenüber Schwefelwasserstoff sowie ausgezeichnete Hafteigenschaften auf Beton. Der flüssige, blau eingefärbte Kunststoff, der von der PSL Handels GmbH vertrieben wird, hat die an der Baumaßnahme beteiligten Parteien nicht nur aufgrund der schnellen und einfachen Verarbeitungsweise überzeugt. Zu der durchweg positiven Beurteilung haben auch die guten Ergebnisse der regelmäßigen Überprüfungen der Oldodur-Beschichtung beigetragen, die nun seit vier Jahren die Erwartungen voll erfüllt.

Das Tor zur Hölle

„Die Sanierungsmaßnahme war nötig geworden, um weiterhin eine störungsfreie Abwasserentsorgung für die Ortsteile Emmerich, Elten, Hüthum, Borghees und Klein- Netterden sicherstellen zu können“, berichtet Dipl.-Ing. Guido Steinert, Technische Dienstleistungen Kanal- und Kläranlagen, Gelsenwasser AG. Der Pumpensumpf hat eine Abmessung von 11,50 m x 4 m und ist 9 m tief. Durch Ihn werden bei Trockenwetterlage täglich ca. 12 000 m3 Abwasser gepumpt, wobei es sich entsprechend der Bedeutung Emmerichs als Wirtschaftsstandort in der Hauptsache um industrielle Abwässer handelt. „Im Vorfeld sorgten die baulichen Besonderheiten – Leitwarte und Schalttechnik stehen unmittelbar über dem Pumpensumpf – für intensive Diskussionen bei der Erstellung eines geeigneten und möglichst wirtschaftlichen Sanierungskonzeptes“, erinnert sich Steinert. Viele Gespräche drehten sich vor allem um die von Schwefelwasserstoff stark zerfressene massive Betondecke. Das Gas entsteht beim so genannten Strippen oder Austreiben: Hierbei werden Inhaltsstoffe durch das Durchleiten von Gasen aus dem Abwasser entfernt und in einen gasförmigen Zustand überführt. Da es sich bei Schwefelwasserstoff um ein stark giftiges und zudem übel riechendes Gas handelt, wurde der Pumpensumpf von den Beteiligten augenzwinkernd als „Tor zur Hölle“ bezeichnet. „Die aggressiven Stoffe hatten die erste Bewehrungslage bereits angegriffen und die Statik war somit nicht mehr sichergestellt“, so Steinert weiter. Um die Zugänglichkeit weiter möglich zu machen wurde deshalb in einem ersten Schritt eine Stahlbrücke als Provisorium errichtet. Danach musste das am Pumpensumpf ankommende Abwasser umgeleitet werden. Aus diesem Grund wurde ein provisorisches Pumpwerk auf einem benachbarten Industriegelände in Betrieb genommen und ein zweites im Regenüberlaufbecken an der Rheinpromenade installiert. Die Ableitung des Abwassers erfolgte weiterhin über die Doppeldruckrohrleitung in der Rheinpromenade.

Hervorragende Material­eigenschaften

Im Zuge der Sanierungsmaßnahme wurden die vorhandenen fast 25 Jahre alten Pumpen im Mischwasserpumpwerk mitsamt der zu ihr gehörenden elektronischen Steuerung ausgebaut. Danach wurde der Pumpensumpf zunächst leergepumpt und mit einem Höchstdruckwasserstrahl – bei dem Verfahren entstehen Drücke von bis zu 2000 bar – gereinigt. Insgesamt entfernten die Arbeiter den alten Beton bis in eine Tiefe von 15 bis 20 cm. Nach der Wiederherstellung wurde die Oberfläche dann mit Oldodur ausgekleidet. Diese Beschichtung besteht aus Polyurethan und soll eine Korrosion des Betons auf Dauer verhindern. Den bekannten blauen Kunststoff und die dazugehörige Verfahrens­technik vertreibt die in Arnsberg ansässige PSL Handels GmbH. „Bei Oldodur WS 56 handelt es sich um eine Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis, die nach dem Polyadditionsverfahren aushärtet“, erklärt Hans-Georg Loos, Technischer Leiter von PSL. „Im Gegensatz zu vergleichbaren, im Markt verfügbaren Produkten, kann der das Material mit einigen Vorteilen aufwarten“, ist Loos überzeugt. Dazu zählen eine hohe Beständigkeit gegenüber Schwefelwasserstoff sowie ausgezeichnete Hafteigenschaften auf Beton. „Und das selbst dann, wenn der Rohrwerkstoff nachträglich rückseitig durchfeuchtet wird“, hebt Loos eine besondere Stärke hervor. Anders als herkömmliche Poly­urethane kann das Produkt auch auf mattfeuchte Untergründe als Schutzbeschichtung aufgetragen werden. Ein Umstand, der auch in Emmerich zu einem zügigen Forschritt der Arbeiten beigetragen hat, da die Spritzbetonoberfläche in noch re­lativ feuchtem Zustand beschichtet werden konnte. Hinzu kommt: Oldodur ist bereits nach rund 20 Minuten trocken und begehbar.

Schnell und einfach aufzutragen

Für die Verarbeitung stellt PSL den Verarbeitern vor Ort mobile Dosieranlagen zur Verfügung. Die Geräte wurden speziell für die Verarbeitung von Oldodur konzipiert und sind überaus einfach zu bedienen. Im Pumpensumpf des Mischwasserpumpwerkes in Emmerich wurde die Beschichtung nicht wie üblich in einer Stärke von 2,5 bis 3 mm aufgetragen, sondern auf besonderen Wunsch des Auftraggebers in einer Stärke von 4 mm. Innerhalb von nur einer Woche waren diese Arbeiten beendet. Abschließend wurden die neuen technischen Bauteile sowie die neuen Pumpen, die in den provisorischen Pumpwerken schon zum Einsatz kamen, als Ersatz für die alten Pumpen in das Mischwasserpumpwerk eingebaut.

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