Großprojekt im Klärwerk
Klärwerk Kühnhausen beschichtet den neuen Sandfang mit Oldodur
„Dieser Auftrag hat gezeigt, welche Akzeptanz Oldodur WS 56 auf dem Markt mittlerweile genießt“, freut sich Hans-Georg Loos von der PSL Handels GmbH aus Arnsberg, wenn er über das größte Projekt spricht, bei dem die blaue Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis bisher eingesetzt worden ist. Rund 2200m2 des neuen vierstraßigen Sandfangs im Erfurter Klärwerk Kühnhausen hat die Bennert Ingenieurbau GmbH als Nachunternehmer der Bilfinger Berger Regiobau GmbH, Büro Erfurt, im Auftrag der Stadtverwaltung Erfurt beschichtet.
Damit ist die Stahlbetonoberfläche im Ausgasungsbereich des neuen Gebäudes, in dem grobe, absetzbare Verunreinigungen aus dem Abwasser entfernt werden, dauerhaft abgedichtet und gegen Korrosion geschützt. Zur Entscheidung für Oldodur haben unter anderem die guten Erfahrungen beigetragen, die der Betreiber der Kläranlage mit dem Einsatz des Produktes bei der Beschichtung von zwei Faultürmen sammeln konnte. Punkten konnte der flüssige, blau eingefärbte Kunststoff, der von der PSL Handels GmbH exklusiv vertrieben wird, auch aufgrund der schnellen und einfachen Verarbeitungsweise.
Der Großteil der im Stadtgebiet von Erfurt sowie einigen Umlandgemeinden anfallenden Abwässer wird im Klärwerk Erfurt-Kühnhausen behandelt. „Nach umfangreichen Rekonstruktions- und Erweiterungsmaßnahmen erfüllen die biologische Abwasserbehandlung sowie die Schlammbehandlung einschließlich Gasverwertung modernsten technischen Standard“, erläutert Jörg Pasemann, Tiefbau- und Verkehrsamt, Stadtverwaltung Erfurt. Dem gegenüber entsprach der Sandfang noch der ursprünglichen Technologie aus der Mitte der 1970er Jahre. Die Ausrüstung wurde Anfang der 1990er Jahre teilweise erneuert. „Mit einem neuen Rechengebäude ist der erste Schritt einer baulichen und verfahrenstechnischen Rekonstruktion der mechanischen Einlaufgruppe realisiert worden“, so Pasemann weiter. „Zur Komplettierung der Einlaufgruppe kam nun die Neuerrichtung des Sandfangs einschließlich einer Kanalsandannahme hinzu.“ Der belüftete Sandfang wurde nördlich des Rechengebäudes mit einer Abdeckung aus Stahlbeton errichtet. Das Gebäude besteht aus vier Kammern und ist im Innern 41,62 lang, 14,50 breit und 6,58 m hoch. Sämtliche peripheren Anlagenteile sind im vorhandenen Rechengebäude untergebracht. Das sind die Gebläse für den Drucklufteintrag sowie zwei Sandwaschklassierer. Der Austrag des gewaschenen Sandes erfolgt in Container, die auf den vorgesehenen Plätzen der vorhandenen Containerverschiebeanlage aufgestellt werden. Die Abluftabsaugung des Sandfanges wird an das vorhandene System des Rechenhauses angeschlossen. „Der sich in den Sandfangkammern ansammelnde Sand wird mittels Pumpen, die unter einem Räumer angebracht werden, in eine hoch aufgeständerte Ablaufrinne gefördert“, erklärt Pasemann. „Von dort fließt das Sand-Wassergemisch den Sandwaschklassierern zu.“
Hervorragende Produkteigenschaften
Um die Stahlbetonoberflächen im Bereich der Ausgasungszone dauerhaft gegen Korrosion zu schützen, entschied sich der Auftraggeber für eine Beschichtung mit Oldodur WS 56. Hierbei handelt es sich um eine Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis, die nach dem Polyadditionsverfahren aushärtet. Im Gegensatz zu vergleichbaren, im Markt verfügbaren Produkten, kann der flüssige blau eingefärbte Kunststoff mit einigen Vorteilen aufwarten. Dazu zählen ausgezeichnete Hafteigenschaften auf Beton sowie eine hohe Beständigkeit gegenüber biogener Schwefelsäure. „Und das selbst dann, wenn der Rohrwerkstoff nachträglich rückseitig durchfeuchtet wird“, hebt Loos eine besondere Stärke von Oldodur hervor. Anders als herkömmliche Polyurethane kann das Produkt auch auf mattfeuchte Untergründe als Schutzbeschichtung aufgetragen werden. „Außerdem ist es bereits nach rund 20 Minuten trocken und begehbar“, so Loos weiter. Diese Produkteigenschaften hatten den Betreiber der Anlage bereits bei einer früheren Sanierungsmaßnahme dazu bewogen, den Ausgasungsbereich der Faultürme mit Oldodur zu beschichten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auch nach mehrjährigem Betrieb werden die Bauwerke durch die Beschichtung optimal gegen die aggressiven Substanzen geschützt. Grund genug, auch beim Neubau des Sandfangs auf das leistungsstarke Produkt zu setzen.
Für das Auftragen von Oldodur setzten die Arbeiter der Bennert Ingenieurbau GmbH mobile Dosieranlagen ein. Die ausgereifte Maschinentechnik wird den Verarbeitern von der PSL Handels GmbH zur Verfügung gestellt. Die Geräte wurden speziell für die Verarbeitung von Oldodur konzipiert und sind überaus einfach zu bedienen, was Bauleiter Dipl. Ing. Sascha Wehling, Bennert Ingenieurbau GmbH, bestätigt. „Zuerst wurde der Beton gesandstrahlt, danach mit Feinspachtel grundiert und abschließend die Beschichtung mit Oldodur aufgetragen“, erläutert Wehling den Ablauf. Zufrieden zeigt sich der Bauleiter auch mit dem Service von PSL. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse während der Bauphase standen die Beschichtungsarbeiten zunehmend unter Zeitdruck. „In dieser Situation hat uns Hans-Georg Loss kurzfristig eine zweite Dosieranlage auf die Baustelle gebracht“, so Wehling. „Ein Umstand, der entscheidend dazu beigetragen hat, dass wir die Arbeiten im vorgegebenen Zeitfenster abschließen konnten.“ Nach der Sanierung der Faulbehälter und der Gasspeicher liegt in den folgenden Jahren ein Schwerpunkt auf dem Ersatz der maschinentechnischen Ausrüstung der Blockheizkraftwerk-Anlage. Parallel dazu sind die Fertigstellung der Erweiterung der mechanischen Reinigungsstufe sowie der Ersatz verschlissener technischer und elektrotechnischer Anlagen im zentralen Klärwerk wie auch in den Außenanlagen vorgesehen.n