Einführung von Versorgungsleitungen
Unkenntnis wurde teuerDass Stadtwerke gas- und wasserdichte Einführung ihrer Leitungen fordern,
hat sich noch nicht bei allen Architekten, Planern und Bauunternehmen
herumgesprochen. Oft folgt ein böses Erwachen.
Die Bodenplatte ist gegossen. Kanalgrund- bzw. KG-Rohre für die Einführung der Versorgungsleitungen für Wasser, Gas, Strom, Kommunikation usw. sind gelegt. Da erfährt der Hausbesitzer in spé, dass sein Versorgungsunternehmen ein gas- und wasserdichtes, DVGW-zertifiziertes Hauseinführungssystem vorschreibt. KG-Rohre akzeptiert es wegen mangelnder Dichtheit nicht.
Wie kann ich nachträglich eine zulässige Hauseinführung einbauen? Diese und ähnliche Anfragen erhält der Fachverband Hauseinführungen für Rohre und Kabel e.V. (FHRK) regelmäßig. Häufig, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Die Lösung? Da KG-Rohre mit dem Beton keine innige Verbindung eingehen, lassen sie sich leicht herausschneiden. In die Bodenöffnung kann anschließend ein Hauseinführungssystem eingesetzt werden. Statt einer einzigen Gebäudeeinführung für alle Versorgungsleitungen benötigte der anfragende Bauherr allerdings vier Einzel-Hauseinführungen. Das geht ins Geld.
Gebäudeeinführungen für Wasser, Gas, Strom, Kommunikation usw. müssen immer gas- und wasserdicht sein. Auch bei Gebäuden ohne Keller! KG-Rohre erfüllen diesen Nachweis nicht. Deshalb fordern einschlägige Richtlinien und viele Stadtwerke inzwischen industriell gefertigte Hauseinführungen. Diese relativ neue Vorgabe ist vielerorts noch unbekannt.
Die Geschäftsstelle des Fachverband Hauseinführungen für Rohre und Kabel e.V. (FHRK) empfiehlt allen Bauherren, vor Baubeginn mit den zuständigen Versorgungsunternehmen die Art der Hauseinführung abzustimmen. Immer mehr Stadtwerke stellen inzwischen geeignete Einführungssysteme zur Verfügung oder sie informieren, wo diese erhältlich sind.