Flexibel auf Mehrbedarf reagieren

Frankfurt am Main schließt Rahmenvertrag mit Fagsi

In Frankfurt fehlt es an Schulraum. Gründe sind die wachsende Einwohnerzahl sowie der Sanierungsbedarf an Schulgebäuden. Mit Fagsi als Vertragspartner schafft die Stadt schnell neue Lehrräume für die unterschiedlichsten Anforderungen.

Die Stadt Frankfurt am Main wächst seit Jahren. Für das Jahr 2030 schätzt die Hochrechnung bereits 810.000 Einwohner. Die Zunahme der Bevölkerung löst nicht nur einen Mehrbedarf an Wohnungen in der Mainmetropole aus, es besteht auch ein deutlich erhöhter Bedarf an Betreuungs- und Schulplätzen für Kinder und Jugendliche. Dieser Raum fehlt in den bestehenden Schulgebäuden. Sind es manchmal nur ein, zwei Klassenräume, werden in manchen Stadtteilen ganze Schulkomplexe für zeitgemäßen Unterricht benötigt – und das in kürzester Zeit. Außerdem sind viele Frankfurter Schulen in die Jahre gekommen und diese sanierungsbedürftigen Räume müssen dringend für zeitgemäße Bildungsanforderungen fit gemacht werden. Das bedeutet: Es muss in kurzer Zeit ein hochwertiger temporärer Ersatz geschaffen werden. Schulen in großer Zahl zu planen, die Genehmigungen einzuholen und die Projekte auszuschreiben bedeutet jedoch für die Vertreter der Stadt und öffentliche Bauherren einen großen Zeitaufwand, auch wenn die Standzeiten der Gebäude temporär begrenzt sind. Aus diesem Grund hat die Stadt Frankfurt nach einer öffentlichen Ausschreibung mit Fagsi, Spezialist für Containergebäude und temporäre Raumlösungen, einen Rahmenvertrag für den schnellen und unkomplizierten Bau hochwertiger Interimsschulen ausgehandelt.

 

Rahmenvertrag

Ein Rahmenvertrag ist ein Vertrag, der die Bedingungen für Einzelverträge definiert, die jedoch erst in der Zukunft geschlossen werden. Vertragsinhalte für die zukünftigen Einzelverträge können zum Beispiel Zahlungs- und Lieferbedingungen, Qualitätsanforderungen, Kündigungsfristen, Vertragslaufzeiten sowie die Preise sein.

Der Rahmenvertrag zwischen der Stadt Frankfurt und Fagsi wurde im Jahr 2018 abgeschlossen. Da in der Stadt innerhalb kurzer Zeit viele Schulprojekte ausgeschrieben werden mussten und ein üblicher Ausschreibungsablauf bis zu drei oder vier Monate in Anspruch nimmt, entschieden sich die Verantwortlichen der Stadt für einen Rahmenvertrag und schrieben das Projekt aus.

Für die Planung und Umsetzung der temporären Schulgebäude beauftragte die Stadt Frankfurt eine Architektin. Diese hatte schon in der Vergangenheit erfolgreich mit Fagsi zusammengearbeitet, sodass der Containerspezialist bereits wusste, welche Anforderungen an so ein großes Projekt gestellt werden. Mit diesem Wissen reichte das Unternehmen sein Angebot ein und erhielt auch schließlich nach der Angebotsphase den Zuschlag. Da sich der Vertrag auf Schulbauten für eine Auslagerung von bis zu zwei Jahren bezieht, machte nur eine Realisierung als temporäre Containergebäude Sinn.

 

Lösungen für jeden Bedarf

Die Fagsi Containerschulen sind von Architekten individuell geplant und orientieren sich an den Gegebenheiten am jeweiligen Standort. Aus vordefinierten Containertypen, die den Anforderungen des Rahmenvertrags exakt entsprechen, werden diese in einer Art Baukastenprinzip zum Gebäude zusammengesetzt. Der verbindliche Preiskatalog gibt finanzielle Sicherheit und ermöglicht zudem eine präzise und verlässliche Kalkulation. Bei den Bauprojekten in Frankfurt übernehmen Partnerarchitekturbüros der Stadt den ersten Entwurf, Fagsi konfiguriert diesen zügig in die Containerbauweise. Gemeinsam mit den Planungsverantwortlichen verständigt sich der Containerspezialist dann im weiteren Verlauf auf alle Details und legt auch die Ausstattung fest. Auf diese Weise können die Containergebäude sehr schnell geplant, genehmigt und realisiert werden.

Obwohl jedes Projekt individuell genehmigt werden muss und unterschiedliche Anforderungen aus den jeweiligen Baugenehmigungen separat beachtet werden, erleichtert der Rahmenvertrag den „Bestellvorgang“ eines Containergebäudes erheblich. Durch die rahmenvertraglichen, standardisierten Festlegungen zu den Containertypen, den Ausstattungsmöglichkeiten und den daraus resultierenden Preisen spart die Stadt bis zu drei, vier Monate Zeit – und zwar allein in der sonst sehr langwierigen Ausschreibungsphase!

 

Erfolgreiche Umsetzung:

Die Judith-Kerr-Schule in Frankfurt Riedberg

Bei den 32 Schulen, die innerhalb des Rahmenvertrags mit Fagsi in Frankfurt entstanden sind beziehungsweise noch umgesetzt werden, handelt es sich um Interimsgebäude. Sie dienen während einer Schulsanierung als Ausweichfläche oder decken übergangsweise den erhöhten Platzbedarf. Die Bandbreite in Größe und Umfang reicht dabei von kleinen, nur wenige Räume umfassenden Erweiterungen bis zu großen, komplett ausgelagerten Schulkomplexen, für die gerne auch einmal bis zu 300 Container zum Einsatz kommen können. Die Judith-Kerr-Schule in Riedberg liegt größenmäßig genau dazwischen.

Riedberg ist ein neuer Frankfurter Stadtbezirk, dessen Entwicklung mit den ersten Baumaßnahmen 2001 auf ehemals landwirtschaftlich genutzter Fläche begann. Seither ist er – nur knapp acht Kilometer Luftlinie vom Stadtzentrum entfernt – ein auch bei jungen Familien beliebter Wohnstandort mit einem entsprechend hohen Bedarf an Betreuungsplätzen und Schulen. Als Grundschule bietet die Judith-Kerr-Schule rund 200 Schülern und Schülerinnen Platz. Fagsi errichtete das kammartig angelegte Gebäude termingerecht zum Ende der Sommerferien auf einem grünen Grundstück in der Hans-Leistikow-Straße am Nordrand des Quartiers – und das in nur zehn Wochen Bauzeit! Eine sportliche Leistung selbst für die erfahrenen Container-Spezialisten.

Für die Interimslösung wurden 164 Container der Baureihe „ProBasic“ auf einer Bruttofläche von rund 2.500 Quadratmetern auf drei Geschossen verbaut. Die ProBasic-Produktlinie eignet sich für Einsatzzeiten bis zu zwei Jahre. Für einen Klassenraum ist der Standardtyp Raumcontainer 6x2,50 Meter groß. Mehrere zusammengesetzte Container können einen entsprechend großen Klassenraum bilden. Mit der Produktreihe sind Gebäude mit bis zu drei Geschossen umsetzbar.

Die Container für die Judith-Kerr-Schule wurden nach Vorgaben der Bauherrin farblich individuell gestaltet. Das Schulgebäude wirkt einladend und verliert das typische Container-aussehen. Auf den drei Geschossen verteilen sich mehrere Klassenräume, Fachklassenräume sowie Räume für den Gruppenunterricht und die Betreuung mitsamt den dazugehörenden Nebenräumen und sanitären Einrichtungen. Im Erdgeschoss ergänzen ein Mehrzweckraum und der große Speisesaal das vielseitige Raumangebot. Eine große Küche mit Warenannahme und Lagermöglichkeiten grenzt direkt an den Speisesaal an. Der Rahmenvertrag sah für die Innenausstattung einen hohen Standard vor: So einigten sich die Projektverantwortlichen auf Oberabhangleuchten, LED-Einlegeleuchten und einen Linoleumbelag, der vor Ort durchgängig verlegt wurde, sodass die Stöße der Container nicht erkennbar sind und es auch keine Bodenwellen gibt. Über zwei Treppenhäuser, die jeweils an den Schmalseiten des Gebäudes liegen, werden die Stockwerke erschlossen. Diese Anordnung ist unter anderem den strengen Brandschutzauflagen beziehungsweise dem Flucht-
wegeplan geschuldet, denn auch bei temporären Gebäuden greifen die F30-Anforderungen. Zudem erleichtert die Anordnung den Schulen im Krisenfall – wie derzeit in der Corona-Pandemie – auch die Möglichkeit einer sicheren, weil getrennten Wegeführung.

 

Lernen unter grünen Dächern

Der Grundriss der Schule ist als Kammstruktur aufgebaut. So entstehen zwei „Höfe“, in einem ist der Eingang ins Schulfoyer untergebracht. Ein zweiter „Hof“ ab dem ersten Obergeschoss ist – wenn auch nicht begehbar ausgebildet – so doch begrünt worden. Von den oberen Klassenräumen bietet sich so eine angenehme Aussicht darauf. Um einen ökologischen Ausgleich für die durch das Gebäude versiegelte Fläche zu schaffen und anfallende Regenwassermengen zu reduzieren, wurde die gesamte Dachfläche als Gründach ausgebildet.

Damit passt das Gebäude hervorragend in den modernen Stadtteil, dessen Bürgerinnen und Bürger sich mit unterschiedlichen Initiativen engagierte Klimaziele auf die Fahnen geschrieben haben. Indem der Regen zum Großteil versickern kann, schützen Gründächer vor Überflutungen, zudem sorgt die über die Grünfläche verdunstende Feuchtigkeit für bessere Luft im Quartier und wirkt zu hohen Temperaturen entgegen. Ein Containergebäude mit einem Gründach auszustatten, war bis dato ein Novum für die Fagsi-Planer.

 

Planen, aufbauen und – Schluss?

Die Zusammenarbeit mit Fagsi als Vertragspartner endet nicht, sobald die Containergebäude schlüsselfertig stehen. Nicht nur während der Bauphase, sondern auch während des Betriebs des Gebäudes ist das Unternehmen als Vermieter für die Interimslösungen und alle wartungsbedürftigen sowie sicherheitstechnischen Anlagen verantwortlich. Dazu hat sich Fagsi mit Vertragsabschluss verpflichtet, sodass der verantwortliche Ansprechpartner regelmäßig vor Ort ist, um sich vom reibungslosen Betrieb zu überzeugen. Die jeweiligen Schulhausbetreiber können sich bei Problemen im Betrieb ebenfalls an ihren Ansprechpartner wenden.

 

Nachhaltiger Gedanke

Mittlerweile ist schon die zweite Schule in den Interimsbau eingezogen. Sobald die Bestandsgebäude wieder bezogen werden können und die Übergangslösung nicht mehr benötigt wird, werden die Container von Fagsi wieder abgebaut. Die abtransportierten Container werden zurück ins Werk gebracht und dort für ihren nächsten Einsatz aufbereitet und nach den Anforderungen der Kunden neu zusammengesetzt. Vielleicht sogar wieder als temporäres Schulgebäude oder ansonsten für einen anderen Zweck.

Der deutschlandweite Bestand an Fagsi-Containern umfasst insgesamt 26.000 Mietcontainer und dank der in Deutschland verteilten Standorte ist es für die Container nicht weit zu ihrem nächsten Einsatzort. Die Mietlösungen sind ein Beispiel für das Prinzip der „Circular Economy“ und mit der Containerbauweise lebt das Unternehmen einen Nachhaltigkeitsgedanken, der so aktuell ist wie noch nie.

 

Fagsi Vertriebs- und Vermietungs-GmbH

www.fagsi.com

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