Gerüstbau mit Passion
Layher Lightweight – leichtes Einrüsten bei komplexen AnforderungenMit einem Layher Allround-Gerüst konnte die Huber Gerüstbau GmbH aus
Dietramszell bei der Sanierung des Passionstheaters in Oberammergau alle
technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen wirtschaftlich lösen.
„Das Passionsdorf“, so nennt sich Oberammergau selbst. Idyllisch im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gelegen, hat sich die 5.000-Seelen-Gemeinde vor allem durch die alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele weltweit einen Namen gemacht. Eine Geschichte von fast 400 Jahren: Im Jahr 1633 gelobten die Gemeindevorsteher, „die Passions-Tragödie alle zehn Jahre zu halten“, wenn das Dorf von der damals wütenden Pest befreit würde. Die Seuche kam zum Stillstand, und bereits im darauffolgenden Jahr fand die erste Aufführung statt – damals noch auf einem Holzgerüst auf dem Friedhof neben der Pfarrkirche. Hier fand dann auch das heutige Passionstheater für ca. 4.800 Zuschauer seinen Platz.
Umfassende Sanierung der Passions-Bühne
Nun war es Zeit für eine Sanierung der traditionsreichen Bühne: Neben Maßnahmen für Akustik, Infrastruktur und Bühnentechnik müssen auch die alten Brandschutzplatten an der Decke entfernt und ersetzt werden. Deren Befestigung entspricht Zeitungsberichten zufolge nicht mehr dem heutigen Standard, außerdem seien die Tafeln asbesthaltig.
Voraussetzung für ein sicheres Arbeiten in über 20 Metern Höhe ist ein optimal an die geschwungene Form des Daches angepasstes Arbeitsgerüst inklusive Baustellenzugang und einem Lift für den Materialtransport. Keine „leichte“ Aufgabe für Oskar Schindler – Geschäftsführer der Huber Gerüstbau GmbH aus Dietramszell. Zum einen mussten alle Flächen des mit Trägern durchzogenen Daches zugänglich gemacht werden. Zum anderen durfte der Boden des Zuschauerraumes nicht zu sehr belastet werden und es sollten Arbeitsgänge am Boden innerhalb des ca. 45 Meter breiten und 24 Meter tiefen Flächengerüstes frei bleiben.
‚Leichte‘ Lösung von Layher
Die „leichte“ Lösung für alle Anforderungen war – in technischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht – das Layher AllroundGerüst in der neuen Lightweight-Variante. Durch den Einsatz höherfester Stahlsorten, neue Fertigungsprozesse und konstruktive Verbesserungen ist es Layher gelungen, das Gewicht der Grundbauteile des AllroundGerüsts zu minimieren – bei gleichbleibend hoher bzw. erhöhter Tragfähigkeit. Durch ein reduziertes Bauteilgewicht können Gerüstmonteure sowohl ihre Auf- und Abbauleistung steigern als auch Transportkapazitäten besser ausnützen. Transportkosten sinken. Die selbstsichernde Keilschlossverbindung AutoLock ermöglicht darüber hinaus den schnellen Anschluss von Riegeln aus der gesicherten Lage. So konnte das Team von Huber Gerüstbau nicht nur die Lastvorgaben für den Boden problemlos einhalten, sondern auch sicher und wirtschaftlich montieren.
Geometrieanpassung über Ausbauteile
Mit passenden Ausbauteilen wurden zudem die notwendigen Geometrieanpassungen realisiert. Um die Arbeitsgänge freizuhalten, bauten die Gerüstbauer das Stützgerüst nur an den Seiten und in der Mitte auf und überbrückten die Arbeitsgänge mit Allround-Gitterträgern. Jetzt konnten die notwendigen Arbeitsplattformen mittels Layher Stahlböden einfach ins Stützgerüst integriert werden. Die Arbeitsplattformen ließen sich dabei auch an den Seiten in der Höhe exakt an die geschwungene Form des Daches anpassen. Sofern notwendig wurde der Wandabstand des Gerüsts mit Allround-Konsolen reduziert.
Dies war jedoch nicht der einzige Einsatzzweck: Damit die Handwerker sicher von einer Plattform auf die darunterliegende steigen können, bauten die Gerüstbauer aus den Allround-Konsolen in Verbindung mit Stahlböden einfach Treppenstufen. Auch den Baustellenzugang konnten die Monteure von Gerüstbau Huber mit Serienteilen errichten, indem sie – ergänzend zu einem Personen- und Lastaufzug – eine Podesttreppe in das mittlere Stützgerüst einbauten.
Optimale Voraussetzungen für 2020
So schuf Oskar Schindler mit seinen Mitarbeitern optimale Voraussetzung für die Sanierungsarbeiten. Schließlich sollen bereits im Jahr 2020 die nächsten Passionsspiele stattfinden – ein beeindruckendes Spektakel. Über mehrere Stunden stellen die Einwohner Oberammergaus die letzten fünf Tage im Leben Jesu nach. Möglich ist dies nur durch die Gemeinschaftsleistung der Gemeinde, denn über 2.000 Schauspieler, also fast die Hälfte der Einwohner Oberammergaus, wirken mit. Bis zu 10 Monate dauern die Proben. Ein Einsatz, der sich lohnt. Heute gehört das Oberammergauer Passionsspiel zum größten und bekanntesten der Welt. Allein im Jahr 2010 wurden insgesamt 102 Vorstellungen von etwa einer halben Million Gäste besucht.