„Jugend baut Europa“ – und schützt ein Schloss in Polen
Die Professor Joachim Lenz-Stiftung, Oldenburg, hat sich seit ihrer Gründung 2003 durch eine Vielzahl von Stipendien für osteuropäische Jungingenieure um deren Kontakt zur deutschen Wirtschaft verdient gemacht. Anlässlich des 3. Stiftungstages am 14./15. September 2012 an der Technisch-Wissenschaftlichen Universität Krakau verlieh die Stiftung erstmals den Stiftungspreis „Jugend baut Europa“. Marzena Paszkot, bevollmächtigte Präsidentin für Familie und Sozialpolitik der Stadt Krakau, überreichte die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung in einem Festakt an Prof. Dr. Kurt Kliesch und seine Mitarbeiter vom Fachbereich Bauingenieurwesen der Fachhochschule Frankfurt/Main, für deren Projekt „Sicherung der Schlossanlage Kurozwęki bei Hochwasser“.
Der 2009 ausgelobte Stiftungs-Preis „Jugend baut Europa“ wird künftig alle drei Jahre verliehen und zeichnet nationale Grenzen übergreifende Leuchtturm-Projekte einer Zusammenarbeit von deutscher Forschung bzw. Wirtschaft mit osteuropäischem Ingenieur-Nachwuchs aus. Voraussetzung einer Zulassung von Projekten zum Wettbewerb ist, dass diese deutlich praxisorientiert sind, in bilateraler Trägerschaft stehen und einen aktuellen Bezug zu Wasser bzw. Abwasser oder Energieressourcen haben.
Die Renaissance-Schlossanlage Kurozwęki in Südpolen liegt zwischen dem Fluss Czarna und dem Mühlbach-Kanal und ist in dieser Lage chronisch durch Hochwasser gefährdet. Zusammen mit der Betreibergesellschaft hat vor diesem Hintergrund die Fachhochschule Frankfurt ein präventiv ausgerichtetes und kurzfristig realisierbares Hochwasserschutzkonzept entwickelt. Dieses beinhaltet die frühzeitige Vorhersage von Hochwassersituationen aufgrund eines mit hydrologischen Messdaten gespeisten Prognosemodells. sowie bauliche Vorkehrungen zum Schutz der Anlage. Mitentscheidend für die Verleihung des Stiftungspreises war, dass die wissenschaftlichen Grundlagen des Projektes durch eine Vielzahl von Diplomarbeiten polnischer Studenten gelegt wurden.