Kapazitätsengpass behindert Bautätigkeit
Der Aufholprozess wurde im August leicht ausgebremst: Der baugewerbliche Umsatz ist um nominal 1,1 % gesunken. Der Verband sieht in dem Umsatzrückgang aber keinen Konjunkturumschwung, die Stimmung in der Branche ist nach wie vor ausgesprochen gut: In der aktuellen Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) beurteilen die Bauunternehmen ihre Geschäftslage so gut wie seit 1990 nicht mehr.
Der Verband nimmt an, dass die Unternehmen – aufgrund der witterungsbedingten kurzen Bauzeit in 2013 – an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind. Laut ifo Konjunkturtest lag die Geräteauslastung im August bei 80 % – dem höchsten gesamtdeutschen Wert. Zusätzlich klagt die Branche über einen Arbeitskräftemangel, insbesondere im Tiefbau wird das Fachpersonal knapp. Hinzu kommt, dass den Unternehmen im August ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als im Vorjahresmonat – dies macht ca. fünf Prozent der Bautätigkeit und damit des Umsatzes.
Für die kommenden Monate ist der Verband nach wie vor zuversichtlich –schließlich ist die Nachfrage nach Bauleistungen weiter hoch: Die Bauunternehmen meldeten für die ersten acht Monate ein Auftragsplus von nominal 3,3 %. Entsprechend positiv fallen die DIHK-Umfrageergebnisse aus: Erstmals seit über 20 Jahren blicken zu dieser Jahreszeit mehr Betriebe optimistisch als pessimistisch auf die kommenden 12 Monate. An der guten Stimmung kann auch der Rückgang des Auftragseingangs im August von nominal 3,4 % (real: - 5,0 %) nichts ändern. Diese Entwicklung ist – neben dem Arbeitstageeffekt – auch auf einen Basiseffekt zurückzuführen: Im Vorjahresmonat meldeten die Unternehmen ein Orderplus von 10,8 %. Damit erreicht der aktuelle August-Wert das zweithöchste Niveau seit 2001.
Petra Kraus, Berlin
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