Mit KI gegen das Risiko
Conbrain digitalisiert Risikomanagement bei GroßbauprojektenConbrain Solutions nutzt für ihre Lösung „Early Bird“ – ein System zum Risikomanagement bei Großbauprojekten – künstliche Intelligenz, um Projektkrisen bereits vor ihrer Entstehung zu erkennen.
Deutliche Kostenüberschreitung und Zeitverzögerung sind bei vielen Bauprojekten – insbesondere ab einer gewissen Größenordnung – gefühlt schon Standard. Dieser Umstand ist häufig das Resultat kumulierender Effekte, deren Anfänge schon früher hätten erkannt und bewertet werden können. Das bereits von vereinzelt auftretenden negativen Ereignissen ausgehende Risiko wird oftmals nicht richtig eingeschätzt. Die Fülle an Korrespondenzen, die jeden Tag anfallen, deren Analyse und richtige Einschätzung der Auswirkungen erschweren das rechtzeitige Erkennen von kommenden Problemen. Es geht wertvolle Zeit verloren, anstatt dass vorausdenkend und zielgerichtet frühzeitig interveniert wird.
Um zu einer effizienteren Bearbeitung zu finden, ist es notwendig, eine Vorabanalyse des Schriftguts durchzuführen und die einzelnen Dokumente nach Gesamt-risiko zu ordnen. Möglich wird das durch den Einsatz einer speziell trainierten Künstlichen Intelligenz, die Natural Language Processing nutzt und Dokumente, wie Protokolle, E-Mails, Pläne und sämtlichen Schriftverkehr, analysiert und mit einem individuellen Risikoscore versieht. Conbrain Solutions nutzt für ihre Lösung Early Bird die IBM Watson Natural Language Processing Produkte wie Watson Natural Language Understanding, um natürliche Sprache zu interpretieren und zu klassifizieren, und um Metadaten aus Inhalten zu extrahieren (z. B. Konzepte, Entitäten, Schlüsselwörter, Kategorien, Stimmungen oder Emotionen).
IBM liefert den KI-Kern
Die Lösung, powered by IBM Watson, wurde mit bauspezifischen Fachausdrücken von Experten trainiert. Die KI lernt, was ein positives Wort und was ein negatives Wort ist, sowie was ein positiver Kontext und was ein negativer Kontext ist. Mittlerweile sind es 11.500 Begriffe und über 6.000 Sätze, die zum Training verwendet wurden. Diese werden einem von acht Clustern zugeordnet: Emotionen, Kosten, Planung, Organisation, Sicherheit, Umfeld, Termine und Qualität. In einem Dashboard werden diese Cluster farblich gekennzeichnet und gewichtet dargestellt. Sobald ein Risiko erkannt wird, verfärbt sich der Bereich unmittelbar Orange oder Rot. Das Projektteam kann nun sofort reagieren und aus der Anwendung einen Workflow in Gang setzen, um das Problem zu lösen. Dabei können Aufgaben zugewiesen und Fristen gesetzt werden.
Probleme bereits bei der Entstehung erkennen
Wolf Plettenbacher, Geschäftsführer von Conbrain Solutions meint dazu: „Jedes Projekt hat enorme Schwierigkeiten, die einfachsten Projektziele wie Kosten, Termine und Qualität einzuhalten. Das Ziel des Early Bird ist es, Projektkrisen mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz bereits bei ihrer Entstehung zu erkennen. Dies gibt dem Projektmanagement die Gelegenheit, rechtzeitig einzugreifen und Gegensteuerungsmaßnahmen einzuleiten. Je früher eingegriffen wird, desto geringer sind die Auswirkungen auf das Projekt.
Durch den Einsatz von IBM Watson können wir mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Projektrisiken rechtzeitig sichtbar machen und auf Probleme schnell reagieren. Die Vorteile für unsere Kunden liegen auf der Hand: Vermeidung von Mehrkosten, Erhöhung der Projektstabilität und Einhaltung von Terminen.“
Chancen erkennen, Wagnisse vermeiden
„Digitalisierung ist in der Unternehmensstrategie der FH Campus Wien verankert, findet laufend statt und hat im letzten „Corona Jahr“ einen zusätzlichen massiven Fortschritt gemacht“, erläutert FH-Prof. DI Dr. Doris Link, FH Campus Wien. „Um aber nicht nur im Bereich der Lehre digitale Fortschritte zu machen, hat sich die FH Campus Wien entschieden, sich auch bei ihrem derzeit laufenden Bauprojekt House of Science & Engineering beim Risikomanagement von Early Bird digital begleiten zu lassen. Risikomanagement muss präventiv ansetzen, um Chancen nutzen und Wagnisse frühzeitig erkennen und vermeiden zu können. Diesem Ziel hoffen wir mit Early Bird und seinem KI-Ansatz einen Schritt nähergekommen zu sein.“
KI auf dem Vormarsch
Patricia Neumann, Generaldirektorin, IBM Österreich: „Wir sehen, dass KI-Projekte in alle Branchen Einzug halten. Laut einer IBM-Studie über den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in europäischen Unternehmen gibt mehr als ein Viertel (27 Prozent) der europäischen IT-Fachleute an, dass ihr Unternehmen KI aktiv einsetzt, und 44 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen KI erforscht. Mit IBM Watson können unsere Kunden und Partner KI-Services aus der Cloud effizient in ihre Lösungen einbauen und von der Erfahrung von IBM im Bereich Künstlicher Intelligenz profitieren. Unser Ziel ist es, gemeinsam die Digitalisierung voranzubringen und innovative Lösungen mit unserer Technologie zu unterstützen.“