Modernste Straßenbau-Technologie für jede Anwendung

Bomag Asphalttage

Modernste Technologie im Asphaltbau stand im Mittelpunkt einer zweitägigen Veranstaltung der Bomag an ihrem Stammsitz in Boppard. Der Baumaschinenhersteller zeigte sein gesamtes Produktprogramm im Asphaltbereich und demonstrierte das reibungslose Zusammenspiel seiner Maschinen bei unterschiedlichen Bauaufgaben.

Ende September lud Bomag zu einer hochkarätigen Veranstaltung. Rund 200 Kunden aus ganz Europa, dem Vorderen Orient und Afrika wurden nicht nur Innovationen und neueste Technologien der Bomag gezeigt. Vorgestellt wurde vielmehr das gesamte Asphaltprogramm, inklusive der Produktpalette der Schwesterfirmen der Fayat Gruppe, so z.B. Asphaltmischanlagen oder Bitumensprayer.

Bereits bei der theoretischen Einführung im Rahmen einer Konferenz wurde klar, worauf der Fokus bei der Veranstaltung lag: das gesamte Programm wurde anwendungsbezogen präsentiert und erklärt. Beginnend mit der Herstellung von Asphaltmischgut stellte Claus Horstmann, Geschäftsführer von ATS, Eschborn, die energieeffizienten Technologien für warmes Mischgut und der Nutzung von recyceltem Material, darunter die Innovation Top Tower Concept für Mengen unter 200 t/h, sowie mobile und stationäre Durchlaufmischanlagen vor.
Anschließend drehte sich alles um das Fräsen, den Einbau und die Verdichtung des Asphaltes. Interessant auch die Ausführungen zu speziellen Lösungen in der Verdichtungstechnik, die es so nur beim Weltmarktführer gibt, wie beispielsweise Tandemwalzen für die Verdichtung von Steilkurven auf Rennstrecken.

Abschluss der Präsentationen bildete ein Überblick über das umfangreiche Serviceangebot, darunter als eines der Highlights für den gesamten Maschinenpark inkl. Fremdfabrikaten die Online-Kommunikation mit Bomag Telematic, dem Flottenmanagementprogramm, das neben Positionsverfolgung, Berichten zu Auslastung und Effizienz der Maschinen sowie aktiver Service- und Wartungsplanung noch einiges mehr zu bieten hat.


Viele Innovationen

Auf die Theorie folgte die Praxis. Im Werksgelände der Bomag wurden typische Anwendungsbereiche der Maschinen demonstriert. Ganz nebenbei entstand so eine neue Park- und Industriefläche sowie die entsprechenden Zuwege. Den Kunden wurde ein ganzes Feuerwerk an Innovationen und innovativen Technologien geboten: die Kompaktfräse BM 500/15, die neue Serie kleiner Tandemwalzen, die Weltpremiere der 4,5 t Tandemwalze BW 138 AD-5, der neue Straßenfertiger BF 800, aber auch das BCM-Net, die „Online“ Vernetzung der Baustelle über eine W-LAN Verbindung mehrerer Tandemwalzen.

Typische Anwendung für die innerstädtische Baustelle – das Fräsen schadhafter Stellen bis zu 21 cm Tiefe und das Anfräsen der Anschlüsse für den Asphalteinbau. Hier konnte die neue Kompaktfräse BM 500/15 punkten. Die besondere Randgeometrie der Bomag Fräswalzen erzeugte eine einbaufertige Kante ohne die sonst üblichen Ausbrüche, während der Fahrer bequem auf dem schwingungsisolierten Arbeitsplatz im Sitzen arbeiten konnte und trotzdem die optimale Sicht auf Fräskante und Lade-Lkw hatte. Gezeigt wurde auch der schnelle und einfache Abbau des Förderbandes in nur drei Minuten – besonders wichtig, um teure Handarbeit zu reduzieren.
Anschließend wurde mit verschiedenen Verdichtungsmaschinen von der handgeführten Asphaltplatte BP 12/50A über die handgeführte BW 65H bis hin zur neuen Serie der kleinen Tandemwalzen die vom Kompaktfertiger Bomag BF 300 P eingebrachte Asphaltdeckschicht 0-11er Körnung, Stärke 4 cm, verdichtet.


Weltpremiere – Erster Blick auf die neue BW 138 AD-5

Neben der Demonstration der neuen seitenfreien Tandemwalze BW 100 SC-5 wartete ein besonderes Highlight auf die Zuschauer, eine Weltpremiere: die 4,5 t Tandemwalze BW 138 AD-5 in komplett neuem Design, mit neuem Kubota-Motor und besonders großem Bandagendurchmesser, deren Markteinführung für Anfang 2012 geplant ist.

Viele Bauvorhaben auf Autobahnen und Bundesstraßen

An einer weiteren Station ging es um den Einbau und die Verdichtung einer Asphalttragschicht in einer Stärke von 10 cm, Star der Vorführung: der neue Straßenfertiger BF 800, dessen Verkaufsstart im Herbst dieses Jahres begonnen hat. Er verfügt über Einbaubreiten von 2,50 m bis zu 10 m, seine Einbaubohlen ermöglichen Einbaustärken von bis zu 30 cm und Dachprofileinstellungen von -2,5 % bis +4,5 %. Großzügig dimensionierte Glättblechtiefen von 40 cm und ein hohes Gesamtgewicht der Bohlen gewährleisten über die Stampfer- und Vibrationsaggregate ein Höchstmaß an Vorverdichtung und eine perfekte Oberflächenstruktur. Der große Materialkübel mit hydraulischer Frontklappe, die Materialförderung über die reversierbaren Kratzerbänder und die mit 400 mm Durchmesser großzügig bemessenen Schnecken, gesteuert über proportionale Ultraschallsensoren, sichern einen kontinuierlichen, entmischungsfreien und zügigen Einbau. Davon konnten sich die Gäste vor Ort überzeugen. Für einen höhengerechten und ebenen Einbau wurden bei einer Einbaubreite von 10 m zwei verschiedene Nivellierungssysteme zur Höhenabtastung präsentiert, einmal der Sonic Ski, ein Ultraschallsensor für das berührungslose Abtasten von Boden, Seil oder Bordstein zur Höhenregelung. Zum anderen wurde der Big Sonic Ski vorgestellt. Hierbei handelt es sich um den Zusammenschluss von drei Sonic Ski Sensoren, die es ermöglichen, einen Untergrund an mehreren, weit auseinander liegenden Punkten abzutasten. Die Steuerung berechnet den Mittelwert über die gesamte Abtastlänge. Somit kann fast jeder Untergrund, unabhängig von seiner Beschaffenheit, abgetastet werden, Aufbau und Einmessen eines teuren Leitdrahtes entfallen – ein großer Kostenvorteil für den Kunden besonders auf langen Streckenbaustellen.

Asphalt Manager und BCM Net –
die gläserne Baustelle

Um die enorme Einbaubreite des Bomag BF 800 von 10 m zu verdichten, kamen zwei große Tandemwalzen gleichzeitig zum Einsatz, die schemelgelenkte 10 t Tandemwalze BW 174 AP-AM und die 10 t knickgelenkte BW 154 AD-AM. Beide Tandemwalzen waren mit dem bedienerfreundlichen Asphalt Manager II ausgerüstet, das Bomag Messsystem, das während der Verdichtungsarbeit kontinuierlich die Steifigkeit des Asphaltes und somit indirekt den Verdichtungsfortschritt misst.

Beim Einsatz mehrerer Walzen ist die Einhaltung des sauberen Walzschemas und damit die Abstimmung der Walzen untereinander eine wichtige Voraussetzung für hohe Qualitätsstandards. Die Lösung von Bomag – das BCM Net. Die Tandemwalzen sind mit GPS-Empfänger ausgerüstet und über ein W-LAN Netzwerk miteinander verbunden. Sie senden permanent ihre Position, die Verdichtungswerte und die Asphalttemperatur an den Server. So kann jeder Walzenfahrer den eigenen Verdichtungsfortschritt und den der
anderen Walzen verfolgen. Die Daten werden alle 5 Sekunden aktualisiert und der Server verteilt
das neue „Bild“ an alle Nutzer im Netz. Auf der Bomag Baustelle konnten die Kunden über Tablet-PCs und Bildschirme die „Online“ Überwachung der Baustelle und lückenlose Dokumentation mit verfolgen. So entstand vor ihren Augen die „gläserne Baustelle“.n

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