Neue Kronenbrücke in Freiburg
Das Bauunternehmen ist als Generalunternehmen mit dem Abriss und dem Neubau der Freiburger Kronenbrücke beauftragt. Jetzt haben die Bauarbeiten für das Großprojekt begonnen.
Startschuss für den Neubau der Kronenbrücke: Im Freiburger Stadtzentrum sind die ersten Baumaßnahmen angelaufen. Mit dem Abriss und dem Neubau hat die Freiburger Verkehrs AG in einem öffentlichen Vergabeverfahren Wolff & Müller beauftragt. Das Stuttgarter Bauunternehmen ist unter anderem auf Ingenieurbauwerke spezialisiert und hat mit der Schrägseilbrücke im hessischen Raunheim erst kürzlich ein großes Brückenprojekt erfolgreich abgeschlossen. Die Bauarbeiten in Freiburg werden rund zwei Jahre dauern. Von Mai bis Oktober soll die etwa 50 Jahre alte Brücke zwischen Kronen- und Werthmannstraße abgetragen und bis Ende 2016 durch eine kompaktere Brücke mit einer übersichtlicheren Verkehrsführung und integrierter Stadtbahnlinie ersetzt werden. In die Verbesserung der Infrastruktur investiert die Freiburger Verkehrs AG voraussichtlich neun bis zehn Millionen Euro.
Neue Brücke kompakter und übersichtlicher
Die künftige Brücke erhält einen Überbau mit zwei rund 43 mal 18 Meter großen, schiefwinkligen Stahlbetonplatten. Diese werden mit Stahlrohren unterspannt. Der Überbau ist einfeldrig und kommt daher ohne zusätzliche Stützpfeiler aus. Die charakteristische Lichtöffnung in der Mitte der Brücke bleibt erhalten, die bisherige eiförmige Verkehrsführung wird jedoch begradigt. Das ermöglicht ein kleineres, wirtschaftlicheres Brückenbauwerk und bietet gleichzeitig Platz für die neuen Stadtbahngleise. Diese verlaufen in der Mitte der Brücke, parallel zur Lichtöffnung. Daneben reihen sich Fahrstreifen, Rad- und Gehwege. Die Straßenführung wird übersichtlicher und Verkehrsteilnehmer können sich besser orientieren.
Logistische Herausforderung
„Ein solches Verkehrsprojekt mitten in der Stadt ist immer eine logistische und organisatorische Herausforderung. Weil nur eine kleine Lagerfläche zur Verfügung steht, müssen wir die Anlieferung und den Abtransport der Baumaterialien sehr präzise koordinieren und die Material- und Bauschuttmenge besonders genau kalkulieren“, sagt Bauleiter Hüseyin Aktas von Wolff & Müller. Die Kronenbrücke ist gesperrt. Der Verkehr wird großräumig über die Nachbarbrücken umgeleitet, für Fußgänger und Radfahrer wird eine Behelfsbrücke gebaut. Beim Abriss der bestehenden Brücke transportiert das Bauunternehmen Betonblöcke in der Größe einer LKW-Ladefläche.
Insgesamt werden rund 5.200 Kubikmeter Beton und 5.500 Kubikmeter Erde abgetragen. Wie für alle Baustellen von Wolff & Müller gelten auch für die Kronenbrücke hohe Standards an Umweltschutz und Compliance: Das Bauunternehmen - Preisträger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2014 - arbeitet CO2-neutral, nutzt ausschließlich Ökostrom und setzt kraft-stoffsparende Maschinen und Baufahrzeuge ein. Es hat außerdem ein umfangreiches Präventionsprogramm zur Bekämpfung von Schwarzarbeit.
Neuordnung des Freiburger Zentrums
Der Neubau der Kronenbrücke ist Teil einer städtebaulichen und verkehrstechnischen Neukonzeption des Freiburger Zentrums: Teile des Innenstadtrings mit Werthmannstraße, Rotteckring und Friedrichsring werden umgebaut, der Platz der Alten Synagoge, der Universität und des Siegesdenkmals umgestaltet. Ziel ist die Erweiterung der Innenstadt und eine Verkehrsberuhigung des Rotteckrings. Die neue Stadtbahnlinie Rotteckring soll den Stadtbahnknoten Bertoldsbrunnen entlasten und die westliche Innenstadt besser anbinden.⇥■
Wolff & Müller Holding GmbH & Co. KG