Sanierung der Rosenstraße in Ochtrup (NRW)

Asphaltbewehrungsgitter hat sich langfristig bewährt

Die Rosenstraße in Ochtrup wies auf der gesamten Fahrbahnbreite Substanzschäden in Form von Netzrissen auf. 1996 wurde die viel befahrene Straße unter Einsatz einer Aspahltbewehrung saniert.

Ochtrup ist eine Stadt im nordwestlichen Münsterland (Nordrhein-Westfalen) im Grenzgebiet zu den Niederlanden. Die Rosenstraße in Ochtrup verläuft östlich der Innenstadt und führt als Durchgangsstraße direkt zum Grenzübergang zu den Niederlanden.

Um die Anwohner vom hohen Verkehrsaufkommen mit erheblichem Schwerverkehr zu entlasten, wurde eine Umgehungsstraße gebaut. Nach Fertigstellung wurde im Januar 2005 die bislang als Kreisstraße 57 deklarierte Rosenstraße zu einer Gemeindestraße zurückgestuft. Aber auch heute noch nutzen ortskundige Fahrer häufig die kürzere Strecke über die Rosenstraße als Alternative zur Umgehungsstraße.


Erstsanierung Mai 1996

Vor der Sanierung der Rosenstraße im Jahr 1996 wurden auf der gesamten Fahrbahnbreite Substanzschäden in Form von Netzrissen festgestellt. Die Sanierungsplanung sah vor, die vorhandene 5 cm starke Asphaltdeckschicht abzufräsen und zu erneuern. Nach dem Abfräsen der Deckschicht stellte sich jedoch sowohl die Binder- als auch die Tragschicht extrem rissig und in einem sehr schlechten Zustand dar. Aufgrund dieser Tatsache war die ausschließliche Erneuerung der Deckschicht nicht mehr vertretbar. Es musste damit gerechnet werden, dass kurzfristig wieder erste Risse aus der Binderschicht in die neue Deckschicht durchschlagen würden. Damit wäre die Rosenstraße nach kurzer Zeit wieder sanierungsbedürftig.

Bei der Wahl einer neuen Sanierungsvariante spielte unter anderem auch der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle. Eine langfristige Vollsperrung der Rosenstraße war - als stark frequentierte Durchgangsstraße zu den Niederlanden - nicht erstrebenswert.

Außerdem hätte die Erneuerung des gesamten Oberbaus zu erheblichen Mehrkosten geführt. Aus diesen Gründen wurde (damals noch als kurzfristige Lösung gedacht) der Einsatz der Asphaltbewehrung HaTelit in Erwägung gezogen. HaTelit sollte das Durchschlagen der Risse aus der Binderschicht in die neue Deckschicht verzögern. Hierdurch war eine kostengünstige Sanierung möglich, welche die Sanierungsintervalle verlängert. Auch der Zustand der sanierten Straße ließ sich somit über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau halten. Diese Vorteile waren ausschlaggebend zur weiteren Sanierung die Asphaltbewehrung HaTelit einzusetzen. Dabei wurde die gefräste Unterlage entsprechend der Einbauanleitung mit Bitumenemulsion angespritzt. Hierauf wurde anschließend die Asphaltbewehrung verlegt und mit 5 cm Asphaltbetondecke 0/11 überbaut.


Projektverlauf
Juni 2002

Sechs Jahre nach der Sanierung bat die Firma Huesker den Landrat des Kreises Steinfurt um einen Zustandsbericht der Rosenstraße. Der zuständige Sachbearbeiter hat dabei wie folgt Stellung bezogen: „...teile ich Ihnen gern mit, dass sich die damalige Fahrbahnsanierung der Kreisstraße 57, Rosenstraße, mit der Asphaltarmierung HaTelit 30/13 in vollem Umfang bewährt hat. Durch die Aufbringung der Asphaltarmierung unterhalb der Asphaltbetondecke 0/11 haben sich bis zum heutigen Tage keine Risse in der Asphaltbetondecke gezeigt. Seinerzeit wurde dieses Verfahren gewählt, um nicht die rissige Binder- und Tragschicht zusätzlich aufnehmen zu müssen...“.

April 2009

Fast 13 Jahre nach dem Einbau der Asphaltbewehrung trafen sich Verantwortliche der Firma Huesker mit Vertretern der Stadt Ochtrup zu einer Ortsbesichtigung. Auch zu diesem Zeitpunkt wurden keine Risse auf der Fahrbahn festgestellt.

Die zuständige Sachbearbeiterin der Stadt Ochtrup bestätigt in einem Schreiben vom 02.04.2009: „Ich teile Ihnen gerne mit, dass sich das damalige Aufbringen der Asphaltbewehrung bewährt hat, und sich bis zum heutigen Tage keine Netzrisse in der Asphaltbetondecke gezeigt haben.“


August / September 2009

Zustandsbewertung der TÜV Rheinland LGA Bautechnik GmbH, NL Weimar
Die TÜV Rheinland LGA Bautechnik GmbH wurde mit Zustimmung der Stadt Ochtrup von der Firma Huesker beauftragt, den Zustand der Rosenstraße über die im Jahr 1996 sanierte Länge hinsichtlich der Rissbildung zu erfassen und zu bewerten. Dabei wurde der aktuelle Zustand mit dem Zustand vor der Sanierung im Jahr 1996 verglichen. Anhand dieses Vergleiches konnte abgeleitet werden, ob der Einsatz der Asphaltbewehrung HaTelit das Auftreten von Reflexionsrissen verzögern kann.
Am 24. August 2009 wurde eine visuelle Zustandsbewertung gemäß dem FGSV Arbeitspapier Nr. 9 durchgeführt.
Als Unterlagen dienten der LGA eine Bilddokumentation der Bauausführung vom Mai 1996. Ebenfalls gab der damalige Bauleiter des Kreises Steinfurt, der die Sanierung der Rosenstraße betreute, weitere notwendige Informationen.

Ergebnis

Für den im Jahre 1996 unter Einsatz von HaTelit sanierten Abschnitt der Rosenstraße wurde nach 13 Jahren Liegezeit der Zustandswert ZWRIS mit einem Gesamtzustandswert von 1,09 ermittelt.
Gemäß der LGA wurden bei der visuellen Aufnahme der Fahrbahnoberfläche nahezu keine Substanzschäden festgestellt. Auf dem gesamten Streckenabschnitt wurden zwei eingelegte Flickstellen aufgenommen, welche auf Arbeiten am Entwässerungssystem zurückzuführen sind. An einer Stelle wurden am äußeren Rand der Fahrbahnbefestigung Querrisse in geringem Maße festgestellt. An wenigen weiteren Stellen wurden ebenfalls nur am äußeren Rand kleine Risse längs zur Fahrbahn festgestellt.

Die Fotodokumentation vom Einbauzustand 1996 zeigt, dass der Abstand von HaTelit zum Fahrbahnrand immer bei ca. 15 – 30 cm liegt. Die TÜV Rheinland LGA Bautechnik GmbH bestätigt ebenfalls: „Der gesamte übrige Fahrbahnbereich ist frei von Rissen.“


Fazit

Das Ergebnis der Zustandsbewertung des TÜV Rheinland LGA zeigt, dass die Rosenstraße in Ochtrup trotz stetig starkem Verkehr bis heute in sehr gutem Zustand ist. Der Einsatz der  Asphaltbewehrung hat sich bei der Sanierung in vollem Umfang bewährt. Diese Maßnahme zeigt erneut, dass HaTelit das Durchschlagen von Reflexionsrissen deutlich verzögert und somit der Zustand einer sanierten Straße über einen langen Zeitraum auf hohem Niveau gehalten werden kann.n

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