Sanierungen an einer Werksstraße mitsamt Außenlagerfläche
Aco Schwerlast- und Retentionsrinne Qmax im EinsatzWenn Stranggussprodukte produziert und gelagert werden, dann wird der Untergrund besonders belastet. So werden auch besondere Anforderungen an die Ebenheit und natürlich die schnelle Entwässerung gestellt.
Mit einer Schmelzkapazität von 75.000 Tonnen pro Jahr ist die Aco Guss GmbH eine der führenden Gießereien Europas, die auf Erfahrung und Tradition seit dem 19. Jahrhundert zurückblicken kann. Als Mitglied der Aco-Gruppe gehört sie zu einem starken Familienunternehmen. Die Sanierung der Werkstraße und die Erweiterung bei gleichzeitiger Sanierung der Lagerfläche für Stranggussprodukte ist nur eines der vielen Investitionsprojekte am Standort Kaiserslautern. Auf dem im innerstädtischen Bereich der Stadt gelegenen Werksgelände wurden jüngst Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen für die Lagerung der direkt aus der Produktion kommenden Stranggussprodukte durchgeführt. Dazu zählten die Grundsanierung der Werkstraße, der Ausbau und die Erweiterung der bisher unbefestigten Lagerfläche sowie der Einbau eines neuen Entwässerungssystems.
In der hochmodernen Fertigung werden anspruchsvolle Kundengussteile in allen Werkstoffqualitäten sowie Strangguss der Marke Aco Eurobar auf den Stranggussanlagen produziert. Hierzu gehören Produkte für die Bereiche Energie- und Anlagenbau, Bahntechnik, Landmaschinentechnik, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen, Pumpenbau, der Hydraulik und viele mehr.
Hohe Temperaturen und großes Gewicht
Stranggussprodukte werden aus Eisen- und Nichteisenlegierungen, je nach Zusammensetzung, bei Temperaturen von 700 bis 1.600 Grad Celsius in einem Stück (Strang) gegossen. Da die Abstrahlwärme des fertigen Produkts bei Verlassen der Anlage noch bei etwa 200 Grad Celsius liegt, sind bei der Lagerung besondere Anforderungen gegeben. So sind aufgrund der hohen Temperatur Asphaltbeläge auf den Lagerflächen nicht geeignet. Darüber hinaus sind das hohe Gewicht und die Bodenpresswerte von mehr als 120 MN/m² zu berücksichtigen. Da die Fläche zudem auch von Flurfahrzeugen befahren wird, sind hohe Anforderungen auch an die Ebenheit und die schnelle Entwässerung gestellt.
Speziell für die Entwässerung dieser Art Industrieflächen wurde die Schwerlast- und Retentionsrinne Aco Qmax entwickelt. Hierbei zeichnet sich das System insbesondere durch die schmalen und robusten Gussaufsätze aus, welche die Angriffsfläche im Oberflächenbereich auf ein Minimum reduziert. Gerade in Anwendungsfällen mit hohen Radlasten und demnach enormen Belastungen bis Klasse F900 ein entscheidender Vorteil für eine langlebige und sichere Entwässerungslösung. Darüber hinaus verfügen alle Rinnenkörper über integrierte Dichtungen und sorgen so in Kombination mit dem monolithischen PE-Rinnenkörper dafür, dass ein flüssigkeitsdichtes System - auch zum Schutze des Bauwerks - hergestellt werden kann.
Für dieses Bauvorhaben und der geplanten Oberfläche aus Stelcon-Belastungsplatten wurde der Gussaufsatz QRoad mit einer Bauhöhe von 13 Zentimeter gewählt. Diese Variante des Aufsatzes ist auch für bituminöse Oberflächen geeignet und ermöglicht das direkte Anasphaltieren an den Aufsatz. Eine durchgängige Asphaltfläche ist somit möglich. Abgerundet wird das Produktprogramm durch weitere Aufsätze für Betondecken und Pflasterflächen sowie passende Schächte aus Kunststoff.
Aco Qmax als Retentionsrinne für Großflächen
Eine weitere Besonderheit der Qmax mit patentiertem Rinnendesign besteht darin, dass dieses System nicht nur Entwässerungsrinne im konventionellen Sinne, also zum Ableiten von Oberflächenwasser ist, sondern darüber hinaus die Aufgabe der Rückhaltung erfüllen kann.
Das System ist in insgesamt sechs Nennweiten von 150 bis 900 erhältlich und lässt sich so an die entsprechenden hydraulischen Erfordernisse anpassen. Insbesondere die Rinnenkörper der großen Nennweiten 550 bis 900 Millimeter verfügen dabei über ein enormes Speichervolumen: Das gesammelte Niederschlagswasser kann bei Starkregenereignissen zwischengespeichert und kontrolliert in die Kanalisation abgegeben werden. Das Handling dieser großen Wassermengen sowie das Entschärfen von Starkregenspitzen ist dabei ein absolutes Zukunftsthema.
Auf Grund der beschriebenen Leistungsfähigkeit eignet sich das System außerdem für örtliche Gegebenheiten, bei denen lange Haltungslängen ohne Abschlag an die Grundleitung realisiert werden sollen. Mit dem zukunftsweisenden System Qmax kann somit vor Ort vielfach auf einen parallel verlaufenen Regenwasserkanal verzichtet werden, denn es vereint Entwässerung, Retention und Regenwasserkanal in einem Bauteil.