Strom aus Wind und Beton

Windenergieanlagen mit Zement und Beton von Dyckerhoff

Die Energiewende bringt es mit sich: In ganz Deutschland werden zahlreiche Windenergieanlagen errichtet. Das Fundament und – je nach Bauweise der Anlage – große Teile des Turms werden mit Zement hergestellt.

Die Betonage des aus der Vogelperspektive kreisrunden Fundaments erfolgt mit Transportbeton aus dem Fahrmischer direkt vor Ort. Die zur Verfügung stehende Zeit ist knapp: Üblicherweise wird für das gesamte Fundament sogar nur ein Tag eingeplant, der dann häufig für die Beteiligten vor 5:00 Uhr morgens beginnt und nicht selten bis nach 18:00 Uhr abends dauert. Voraussetzung für eine solche Mammutbetonage ist eine vorher komplett fertiggestellte Sauberkeitsschicht, Schalung und Bewehrung. Typischerweise wird für die Sauberkeitsschicht ein Beton der Festigkeitsklasse C 16/20 verwendet. Das eigentliche Fundament wird dann oft mit Beton der Festigkeitsklasse C 30/37 erstellt. Der Durchmesser des Fundaments ist abhängig von der Höhe der zu errichtenden Windenergieanlage. So können durchaus 1.000 cbm Beton für ein Fundament benötigt werden, was gleichbedeutend mit mehr als 125 Fahrmischern ist.

In enger Folge fahren die Fahrmischer die Baustelle an, die Betonpumpe befördert den Beton dann ins Fundament. Voraussetzung von Seiten des Transportbetonlieferanten: Es müssen mindestens zwei Werke in erreichbarer Nähe der Baustelle lieferfähig sein, da die große Menge in kurzer Zeit für nur ein Werk meist nicht zu bewältigen ist.

Türme mit Dyckerhoff Zement

Die Türme für Windenergieanlagen von Enercon werden in nicht-monolithischer Bauweise aus einzelnen vorproduzierten Betonfertigteilelementen und Stahlsektionen errichtet, letztere bilden den oberen Abschluss. Nach der Montage werden die untere Stahlsektion, die Betonsegmente und das Fundament mittels Spannlitzen miteinander verspannt. Die unteren Betonsegmente haben oftmals sehr große Durchmesser und werden dann in zwei oder drei Schalen gefertigt, um den Transport auch zu komplexen Standorten zu gewährleisten.

Enercon hat ein weltweites Netzwerk von exklusiven Zulieferbetrieben für die Produktion seiner Windenergieanlagen. Der exklusiv für Enercon tätige Zulieferer WEC Turmbau Magdeburg wird wiederum komplett mit Dyckerhoff CEM II/B-S 52,5 N aus dem zum Dyckerhoff Konzern gehörigen Werk der Deuna Zement GmbH beliefert.

Der Zement wird in Deuna per Zug abgeholt, in Ausnahmefällen auch per LKW. Die hohe Fertigungsgenauigkeit der einzelnen Betonsegmente wird durch die äußerst präzise gefertigten Stahlschalungen und eine der Produktion der Betonelemente nachgeschaltete Laservermessung sichergestellt. Die Eigenschaft des aus dem Dyckerhoff Zement hergestellten hochfesten Betons wird zusätzlich durch Materialprüfämter gegengeprüft, um ein Höchstmaß an Qualität zu gewährleisten.

Betonfertigteile für die Endmontage

Die achteckigen Ventur-Windtürme werden in vorgespannter Fertigteilbauweise errichtet. Für die Produktion der Fertigteile werden Zemente CEM II/A-LL 42,5 R und CEM I 52,5 R aus dem Dyckerhoff Werk Geseke verwendet. Die Elemente werden in flachen Schalungen mit geringer Betoneinfüllhöhe gegossen. Die erzielte Oberflächenqualität ist so gut, dass keine zusätzliche Beschichtung nötig ist.

Die flachen, relativ kleinen Bauteile können auf Standardtransportern zur Baustelle gebracht werden. Die Montage der Windenergietürme erfolgt mit kleinen Kränen (400 bis 500 to Mobilkran) in der eigens von VENTUR entwickelten Fertigteilkletterbauweise, bei der höhenversetzt sich stetig nach oben verjüngende Wandelemente im Baukastenprinzip montiert werden.

Nach Fertigstellung des Fundamentes und dem Aufbau der untersten Ebene werden die Wandelemente von außen jeweils auf Lücke montiert. Hierbei dienen die Konsolen im oberen Teil und Aussparungen im unteren Teil jeder Wand für eine sichere Verzahnung und Verbindung zwischen den Elementen. Der zweiteilige Adapter wird fest auf dem Betonschaft verspannt. Der Adapter endet mit einem klassischen Stahlflansch und bietet damit die ideale Aufnahme für die Stahlrohrsegmente.

Dyckerhoff GmbH

www.dyckerhoff.com

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2018

Vogelperspektive

www.dyckerhoff.com Die Energiewende bringt es mit sich: In ganz Deutschland werden zahlreiche Windenergieanlagen errichtet. Für den Zement- und Betonhersteller Dyckerhoff ein spannendes Thema,...

mehr
Ausgabe 01/2019

Hamburg: Betonieren unter Wasser

Spezialbeton von Dyckerhoff

Zur Verlegung der viel befahrenen Wilhelmsburger Reichsstraße im Süden Hamburgs müssen eine PKW-Brücke und zwei Eisenbahnbrücken untertunnelt werden. Für das hierfür notwendige Trogbauwerk...

mehr
Ausgabe 04/2010

Dyckerhoff AG: Ausbau des Weisszement-Bereichs

Die Dyckerhoff AG zeigt sich gut gerüstet für das Baujahr 2010. Speziell im Weisszement-Bereich können die Kunden ab sofort nicht nur von den erweiterten logistischen Möglichkeiten am Standort...

mehr
Ausgabe 11-12/2023

Beton-Fertigteile für Kreisverkehr

Hohe Belastbarkeit und geringe Einbauzeit gefordert

Die Kreisstadt Leutkirch im Allgäu entwickelt derzeit ein großes Neubaugebiet. Im Zuge der Erschließung fanden Überlegungen statt, welche Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden sollen, um den...

mehr
Ausgabe 12/2009

Rheinhafen-Dampfkraftwerk – Dauerbetonage in luftiger Höhe

Bauwerk aus einem Guss

Schon von weitem sind die Treppenhaustürme des neuen Blocks 8 im Dampfkraftwerk in Karlsruhe zu sehen. Auf 36 Ebenen werden sie künftig Zugang zu dem neuen Dampfkessel gewähren, der mit hoher...

mehr