Strukturwandler:innen
Die Baubranche ist männlich: Frauen seien zu schwach, zu sensibel und zu zart für die Baustelle. So lauten die Klischees. In der Gesellschaft hat sich das Bild vom Baggerfahrer, vom Maurer und vom Bauzeichner in den Köpfen festgesetzt. Doch woher stammt dieses Bild?
Ein Grund ist das bis 1994 in Westdeutschland geltende Beschäftigungsverbot für Frauen im Bauhauptgewerbe. In der DDR dagegen war es Frauen erlaubt, als Baggerfahrerinnen und Kranführerinnen zu arbeiten. Dieser Realität schlugen nach der Wiedervereinigung diverse Vorurteile entgegen, sodass die Zahl der auf Baustellen tätigen Frauen nur langsam zunimmt.
Zu langsam für Barbara Hagedorn. Die Geschäftsführerin des Unternehmens Hagedorn möchte die Vorurteile aus den Köpfen vertreiben. Mit der Kampagne „Frau am Bau“ hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, drei Ausbildungsstellen außerhalb der Verwaltung mit Frauen zu besetzen. Gesucht wurden unter anderem Baugeräteführer:innen, Tiefbaufacharbeiter:innen, Bauwerksmechaniker:innen und Baumaschinenmechatroniker:innen.
Die Initiative hat sich für das Unternehmen und die Geschäftsführerin ausgezahlt: Statt der drei geplanten, konnten im August 2021 vier Ausbildungsstellen mit Frauen besetzt werden. Ein Erfolg für das Unternehmen und ein Vorbild für die Frauen, die noch folgen werden. Denn die Kampagne hat ebenfalls verdeutlicht: Auch wenn ein Ziel erreicht wurde, muss es weitergehen!
Zahl des Monats
13 %
der Beschäftigten im Wirtschaftszweig Baugewerbe sind weiblich
© Hauptverband der Deutschen Bauindustrie