„Synergieeffekte und neue Möglichkeiten“
Das dänische Unternehmen Aarsleff A/S, bislang mit der Insituform Technologies Inc. zu gleichen Teilen an der Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH beteiligt, übernahm nun die Anteile des amerikanischen Partners – aus dem ehemaligen Joint Venture wurde die Aarsleff Rohrsanierung GmbH. Über die Auswirkungen der viel beachteten Umstrukturierung sprach THIS mit Geschäftsführer Rudolf Feldmeier.
Was bedeutet diese Entscheidung für die deutsche Unternehmenstochter?
Die 100%ige Übernahme der Gesellschafteranteile durch das dänische Bauunternehmen Aarsleff A/S hat verschiedene positive Auswirkungen. Die größte direkte Umstellung nach Außen ergibt sich natürlich durch die Änderung des Namens und des Erscheinungsbildes. Als Aarsleff Rohrsanierung GmbH sind wir nun in einem mittelständischen Bauunternehmen eingebunden, was eine einheitliche, klare strategische Ausrichtung aller Geschäftsbereiche möglich macht. Dies bedeutet, dass sowohl die horizontale Integration, also die Ausweitung der Produktpalette und des Servicebereichs, genauso wie die vertikale Integration, sprich die Bedienung der kompletten Wertschöpfungskette, gestärkt wurde. Aber auch die Erschließung neuer Absatzgebiete steht im Blickfeld.
Wie werden Sie diese Umfirmierung strategisch begleiten?
Da Aarsleff A/S bereits seit 1989 Gesellschafteranteile an unserem Unternehmen hält, haben wir den Vorteil, dass der Name nicht gänzlich neu im deutschen Sanierungsmarkt ist. Vielmehr steht er für eine Unternehmensgruppe der grabenlosen Rohrsanierung mit europaweit über 200 Millionen Euro Umsatz und mehr als 500 Mitarbeitern. Nun gilt es neben der Marke „Aarsleff A/S“ die deutsche Marke „Aarsleff Rohrsanierung GmbH“ zu etablieren. Begleitet wird dieser Prozess durch eine Auswahl von Marketingmaßnahmen, wie Mailing-Aktionen, Veröffentlichungen, Messeauftritten und – unserem wichtigsten Instrument – die persönlichen Gespräche. Beste Voraussetzungen dafür sind mit dem flächendeckenden, bewährten Verkaufsnetzwerk und der über viele Jahre aufgebauten Kundennähe zweifellos gegeben.
Wie reagiert die Branche, insbesondere Ihre Wettbewerber, auf diese Nachricht?
Das bleibt abzuwarten. Wie begegnen unseren Wettbewerbern weiterhin mit Respekt, Fairness und Objektivität. Das gemeinsame Engagement mit den Wettbewerbern in Verbänden, Arbeitsgruppen etc. ist sinnvoll und wichtig, um die grabenlosen Sanierungsverfahren innovativ weiter voran zu bringen.
Allerdings steht bei dieser Umfirmierung in erster Linie unser Kunde im Fokus. Eine offene und positive Reaktion von unseren Kunden und Partnern ist einer der wesentlichen Grundsteine für unseren Erfolg von Morgen. Erfreulicherweise sind wir bisher auf eine durchgängig zustimmende Haltung gestoßen.
Werden sich durch die Veränderung in der Gesellschafterstruktur Veränderungen für Ihre Kunden und Lieferanten oder für Ihre Mitarbeiter ergeben?
Nein, es wird weder für unsere Lieferanten, noch für unsere Partner und Mitarbeiter Veränderungen in diesem Sinne geben. Was unsere Kunden betrifft, so können diese sich auf die bisherige Leistungsqualität genau so wie unseren Service in gewohnter Form verlassen. Die Übernahme hat keinerlei Einschränkungen für sie zur Folge. Die bisherigen Ansprechpartner, das Management, die Verträge und Gewährleistungsansprüche, Produkte und Geräte, Zulassungen und Zertifizierungen etc. gehen nahtlos in die Aarsleff Rohrsanierung GmbH als Rechtsnachfolger über.
Natürlich versprechen wir uns durch die Einbettung in eine Organisation, die das Endkundengeschäft als Schwerpunkt hat, Perspektiven als Organisation im Ganzen, z. B. Messeauftritte, Know-how-Transfer, Produktinnovationen, optimierte Abläufe oder Ressourcenplanung. Von diesen Synergieeffekten und neuen Möglichkeiten profitieren letztendlich Kunden, Lieferanten, Partner und Mitarbeiter gleichermaßen.
Werden alle deutschen Standorte bestehen bleiben?
Ja, die erfolgreiche und kundenorientierte Struktur bleibt mit 11 Standorten erhalten.
Wird sich an der strategischen Ausrichtung des Unternehmens nun grundsätzlich etwas ändern?
Auch hier kann ich nur noch einmal bestätigen, dass sich an der kunden- und zukunftsorientierten strategischen Ausrichtung grundsätzlich nichts ändert.
Wird die Aarsleff Rohrsanierung GmbH auch zukünftig ein Generaldienstleister im Bereich der grabenlosen Kanalsanierung bleiben?
Wir werden den Markt weiterhin mit Synthesefaser- und Glasfaserlinern, Anschlussleitungssanierung und unserem breiten Sortiment der Schacht- und Großprofilsanierung bedienen. „Stärke im Ganzen. Technologie. Service. Umwelt“ bleibt unser Firmen-slogan und damit das Maß unseres Tuns.
Unabhängig davon eröffnet die Übernahme Möglichkeiten der Feinjustierung in verschiedenen Bereichen der strategischen Ausrichtung, welche es nun gilt zu prüfen und ggf. umzusetzen.
Sind nun weitere Zukäufe denkbar?
Vorrangiges Ziel ist es, organisch zu wachsen, jedoch möchte ich auch Akquisitionen nicht grundsätzlich ausschließen.
Hat die Veränderung auch Auswirkungen auf Ihre Tochtergesellschaften in der Slowakei, Tschechien und Ungarn?
Natürlich werden wir hier ebenfalls einen Namenswechsel durchführen. Alle oben aufgezählten Vorteile, Chancen und Synergien, die sich für uns aus der Übernahme ergeben, werden wir auch in die Tochtergesellschaften transportieren. Die Erfahrungen aus unserer eigenen Umfirmierung sind dabei dann sicherlich eine große Hilfe.