Zeppelin und Cat feiern 60jähriges Jubiläum
Im umgebauten Theater der ehemaligen denkmalgeschützten Krupp Industriehalle wurde die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Zeppelin und Caterpillar zelebriert, die 2014 ihr 60jähriges Jubiläum begehen.
Die Kooperation, um den Vertrieb und Service von Cat Baumaschinen und Motoren in Westdeutschland und Berlin zu organisieren, als in Deutschland alle Zeichen auf Wiederaufbau gestellt waren, begann 1954. Beide Unternehmen feierten ihren Erfolg in Form einer „Diamantenen Hochzeit“, die symbolisch für die deutsch-amerikanische Freundschaft steht.
„Deutschland – USA, Brücke oder Graben?“ – dieser Frage widmete sich Professor Dr. Dieter Kronzucker, langjähriger Auslandskorrespondent und Kenner der transatlantischen Beziehungen in seinem Festvortrag. Dabei ging der renommierte Fernsehjournalist auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Kulturen ein.
Entertainerin Barbara Schöneberger, der Stargast der Veranstaltung, sorgte für den musikalischen Höhepunkt, als sie aus ihrem aktuellen Album „Bekannt aus Funk und Fernsehen“ Auszüge zum Besten gab und diese kess anmoderierte. „Gibt‘s das auch in groß, gibt‘s das auch in XXL?“ war einer ihrer Titel und eine Anspielung auf das Bühnenbild: zwei Cat Mikrobagger 300.9D mit 900 kg Einsatzgewicht, welche die Bühne flankierten.
Der erste Kontakt zwischen Zeppelin und Caterpillar bahnte sich auf dem Automobilsalon in Genf 1954 an. Zeppelin zeigte dort einen Werkstattwagen. Vertreter von Caterpillar wurden darauf aufmerksam – Zeppelin war den Amerikanern ein Begriff und schien qualifiziert, den Vertrieb und Service ihrer Produkte für den wachsenden deutschen Markt zu übernehmen. Schließlich lag Deutschland in Schutt und Asche und musste wieder aufgebaut werden. Zeppelin-Fachkräfte, wie Schweißer und Mechaniker hatten bereits für die französische Armee Kettenfahrzeuge repariert. „Mit ungeheurem Mut ging man ans Werk. Die Stärke der Beziehung wurde anfangs durch unsichere wirtschaftliche und politische Zeiten auf die Probe gestellt. Doch auch schwierige Zeiten konnten der Partnerschaft nichts anhaben, ist sie doch ein gelebtes Beispiel für gute transatlantische Beziehungen. Welches Entwicklungspotenzial und welche Win-Win-Situation die Zusammenarbeit versprach, wurde im Laufe von sechs Jahrzehnten ersichtlich“, stellte Peter Gerstmann, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Zeppelin Konzerns, heraus.
Das unterstrich er auch mit konkreten Zahlen: 1954 kümmerten sich sieben Mitarbeiter mit Cat Baumaschinen und Motoren und erzielten einen Umsatz von 300 000 DM. Heute erstreckt sich die Partnerschaft von Zeppelin und Caterpillar über zahlreiche Länder Mittel- und Osteuropas bis hin nach Mittelasien. Inzwischen besteht der Zeppelin Konzern aus fünf strategischen Geschäftseinheiten und ist mit rund 7 700 Mitarbeitern in 30 Ländern auf der Welt aktiv. Im Geschäftsjahr 2013 erwirtschaftete man einen Umsatz von gut 2,4 Milliarden Euro. Damit ist Zeppelin die führende Vertriebs-, Service- und Vermietorganisation der Baumaschinenbranche in Europa. Auch innerhalb des Caterpillar Konzerns belegt Zeppelin eine Spitzenposition, die 2013 mit der Auszeichnung bester Vertriebs- und Servicepartner Europas honoriert wurde.
In Essen bekräftigte der weltweit größte Baumaschinen- und Motorenhersteller die weitere Zusammenarbeit mit seinem deutschen Vertriebs- und Servicepartner. „Seit der Unterzeichnung unserer Vertriebsvereinbarung im Jahre 1954 haben Zeppelin und Caterpillar eine der vertrauensvollsten Partnerschaften aufgebaut, die es heute in der Branche gibt. Für das Wachstum der letzten Jahrzehnte zeichneten maßgeblich die früheren Vorsitzenden der Geschäftsführung, Heinz Kollmann und Ernst Susanek, verantwortlich, welche die Kooperation zwischen unseren beiden Unternehmen entscheidend geprägt haben. Unter der Federführung von Peter Gerstmann und Michael Heidemann wurde Zeppelin einer unserer größten und erfolgreichsten Händler weltweit“, bedankte sich Doug Oberhelman, der CEO und Vorstandsvorsitzende von Caterpillar in Form einer Videobotschaft beim Zeppelin Management.
Nigel Lewis, Caterpillar Vizepräsident, verantwortlich für Vertrieb, Marketing und Service in Europa, Afrika, dem Mittlerem Osten und der CIS, verglich die solide Geschäftsbeziehung zu Zeppelin mit einer Ehe, konkret mit der Diamantenen Hochzeit. „Das ist in jeder Hinsicht ein bedeutsames Ereignis.“ Zusammen mit seinem Kollegen Paolo Fellin, Caterpillar Vizepräsident, weltweit verantwortlich für Vertrieb und Marketing für den Geschäftsbereich Bau und Infrastruktur, übergab er dem Zeppelin Team eine Auszeichnung und sprach seine Anerkennung für die geleistete Arbeit aus.
Wie flexibel selbst große Unternehmen auf die Anforderungen des Marktes und damit auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren können, wenn es um die Entwicklung neuer Baumaschinen geht, erklärte Michael Heidemann, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung des Zeppelin Konzerns und Chef der Zeppelin Baumaschinen GmbH, anhand seiner eigenen Erfahrungen am Beispiel des Urtyps der heutigen Cat Mobilbagger. Technische Änderungen fließen nicht erst bei der Entwicklung der nächsten Maschinengeneration ein – sie werden kurzfristig umgesetzt. Nicht nur deswegen sei die Geschäftsbeziehung zu Caterpillar, die er mit einer engen Freundschaft verglich, etwas besonderes, sondern auch aufgrund der offenen Gesprächskultur. „Unterschiedliche Meinungen werden offen ausgetauscht und für die richtige Entscheidung auch mal gerungen, aber das muss eine echte Partnerschaft auch aushalten können. Bei einer wirkungsvollen Partnerschaft muss man sich stets aufeinander verlassen können und auch eine gewisse Abhängigkeit eingehen: So wie der Erfolg Zeppelins vom weltweit größten Baumaschinen- und Motorenhersteller abhängt, so muss auch Caterpillar auf seinen Partner Zeppelin bauen können. Schließlich überträgt Caterpillar den wichtigsten Teil seines Geschäftes, nämlich die Beziehung mit den Kunden, auf unabhängige Partner, wie Zeppelin. Das ist mutig aber gleichzeitig auch das große Erfolgsgeheimnis von Caterpillar“, so Heidemann. Daran soll sich auch in den nächsten 60 Jahren nichts ändern – so die Botschaft aus Essen.
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