Turmdrehkrane erneuern Brücke
Südlichste Brücke Sevillas erhält neue Schrägseile und zusätzliche FahrspurIn Sevilla wird eine Brücke mit zwei High-Top-Kranen saniert. Ihre Abspannung gegen den Brückenpfeiler erwies sich als kniffelige Aufgabe, da die Streben durch die Seile hindurchgeführt werden mussten, die die Fahrbahn mit den Pfeilern verbindet.
In der spanischen Stadt Sevilla sind zwei Liebherr-Turmdrehkrane 420 EC-H 16 Litronic im Einsatz, um ihren Beitrag zur Sanierung der Straßenbrücke „Puente Quinto Centenario“ zu leisten. Die Brücke überspannt den Fluss Gualdalquivir mit derzeit drei Fahrstreifen. Im Zuge der Sanierung kommt eine weitere Fahrspur hinzu, sodass sich der Verkehr in Stoßzeiten auf zwei Fahrbahnen pro Richtung verteilen kann. Bislang wurde die dritte Fahrbahn je nach Kapazität entweder für den Verkehr in Richtung Sevilla oder in umgekehrter Richtung aus der Stadt heraus freigegeben.
Insgesamt 80 Schrägseile tragen die drei Fahrspuren der Brücke. Im Rahmen der Bau-arbeiten werden die Seile getauscht und die Brücke um eine zusätzliche Fahrspur erweitert.
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Herausfordernde Kranabspannung
Die Fahrbahn der 1991 eingeweihten Brücke hängt mit insgesamt 80 Schrägseilen an zwei Pylonen, die auf beiden Uferseiten errichtet sind. Die zwei High-Top-Krane sind neben den Brückenpylonen montiert und an zwei Stellen mit Streben an den Pylonen befestigt. Die geschweißten Kastenprofile sichern die Krane und reichen durch die Spannseile der Fahrbahn hindurch zum Brückenpylon. Das brachte sowohl bei der Planung als auch bei der Montage einige Herausforderungen mit sich: Die Streben der Kranabspannung durften zu keiner Zeit mit den Seilen kollidieren, was beim Design der Streben berücksichtigt werden musste. So fiel die Wahl auf Kastenprofile, die mit einem Umfassungsrahmen an je einem Turmsegment des Krans befestigt sind. Bei der Montage musste die untere Abspannung der beiden Krane durch die gespannten Schrägseile der Brückenkonstruktion hindurchgeführt werden. Die Liebherr-Projektabteilung Tower Crane Solutions (TCS) stand von Beginn an mit Rat und Tat zur Seite und unterstützte den Liebherr-Mietpartner Sancho Toro Sur bei der Baustellen- und Montageplanung. Die Krane wurden mit einem Mobilkran gleich auf ihre finale Höhe montiert. Dabei war zuerst die Abspannung an der Reihe, bevor die drehbaren Teile am Kran befestigt wurden.
Bei Hüben von je 7,5 Tonnen schweren Metallverstärkungen auf 110 Meter Höhe können die beiden 420 EC-H Litronic ihr Potential unter Beweis stellen.
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Umbau der 33 Jahre alten Brücke
Eine Inspektion der Brücke hatte gezeigt, dass ein Austausch der in die Jahre gekommenen Seile angebracht ist. Im Laufe ihres Einsatzes heben die Krane bis zu 7,5 Tonnen schwere Metallverstärkungen für die Pylone auf 110 Meter Höhe. Insgesamt zehn dieser Verstärkungen sollen die 1991 gebaute Brücke für die Erweiterung des Fahrstreifens fit machen. Im Zuge der umfang-reichen Sanierung wird die „Puente Quinto Centenario“ umgestaltet. Israel Requena, Geschäftsführer von Sancho Toro Sur, S.L., ist stolz auf die Arbeiten an dem symbolträchtigen Projekt: „Die Arbeiten sind herausfordernd und wir freuen uns, an dem verantwortungsvollen Projekt mitarbeiten zu können. Mit ihrer maximalen Hakenhöhe von 87,1 Metern, einer maximalen Tragfähigkeit von 16 Tonnen und einer maximalen Ausladung von 75 Metern eignen sich die beiden Liebherr 420 EC-H 16 Litronic ideal für diesen Einsatz.“
Die Krane sind mit je zwei Abspannungen an dem Brückenpylon befestigt, der gelbe Umfassungsrahmen umspannt ein Turmstück. Die untere Abspannung musste durch die Schrägseile der Brücke geführt werden, um den Pylon zu erreichen.
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