Deutsche Bauindustrie begrüßt Rückkehr des Dipl.-Ing.: Doppelurkunde der richtige Weg
„Unser jahrelanger Einsatz für den Erhalt des in der internationalen Bauwelt anerkannten deutschen Diplomingenieurs ist endlich erfolgreich.“ Mit diesen Worten begrüßte heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie RA Michael Knipper die Rückkehr der deutschen Hochschulen zur Abschlussbezeichnung Diplomingenieur. ‚Engineering made in Germany’ sei für die deutschen Bauunternehmen nach wie vor international ein starker Wettbewerbsfaktor und wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie habe zwar die Ziele der Bologna-Hochschulreformen unterstützt und für das Studienfach Bauingenieurwesen inhaltlich ausgefüllt; er habe jedoch stets darauf hingewiesen, dass die Beibehaltung des traditionellen Abschlusses ‚Dipl.-Ing.’ den Bologna-Vorgaben nicht widerspreche.
Zuletzt hatte der Hauptverband im Februar 2010 entgegen der Position der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA empfohlen, den Absolventen deutscher Bauingenieurstudiengänge neben den angelsächsischen Abschlussbezeichnungen auch den Titel ‚Dipl.-Ing.’ zu verleihen - idealerweise in Form einer Doppelurkunde mit Übereinstimmungsvermerk. Der Hauptverband befindet sich dabei in Übereinstimmung mit den führenden Ingenieurverbänden des Bauwesens sowie den Baukammern.
„Die Umsetzung der Bologna-Zielvorgaben unter Berücksichtigung der Berufsbefähigung wird uns in den nächsten Jahren noch sehr viel Kraft abverlangen“, erwartet Knipper. „Die Ausbildungsinhalte müssen bei Bauingenieurinnen und Bauingenieuren im Mittelpunkt der gemeinsamen Anstrengungen stehen. Die stattdessen geführte Diskussion über Abschlussbezeichnungen muss beendet werden. Die Hochschulgruppe TU9 sowie Bundesbildungsministerin Schavan haben hier die richtigen Akzente gesetzt.“ Allerdings gelte es noch zu klären, wie die Ingenieurabschlüsse der Fachhochschulen und der Universitäten jeweils in Bezug zum Dipl.-Ing. gesetzt werden. „Entscheidend ist es, eine Inflation von Abschlussbezeichnungen, Berufsausweisen, berufsständischen Zertifikaten, usw. zu vermeiden und eine Einigung aller Beteiligten endlich zu erreichen.