Subunternehmeranteil auf
Rekordhoch

Knapp ein Drittel des Bruttoproduktionswertes (Bpw.) der Bauunternehmen entfällt mittlerweile auf Kosten für Nachunternehmerleistungen. Anfang der neunziger Jahre lag der Anteil noch bei 20  %, 1980 sogar nur bei 15 %. Der Trend zur Vergabe an Subunternehmer ist aber nicht mehr nur eine Domäne der Großen. Die kleinen Baufirmen haben diese Form der Arbeitsteilung auch für sich entdeckt: Die Kleinunternehmen mit 20 bis 50 Beschäftigten vergaben laut der neuesten Kostenstrukturstatistik 2007 18 % ihres Bpw. an Nachunternehmer, vor 27 Jahren lag der Anteil gerade einmal bei 9 %. Absolute Spitzenreiter sind aber nach wie vor die Großunternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten: Diese vergeben die Hälfte ihres Bpw. an andere Bauunternehmen. Ein Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 46 %, Anfang der Neunziger bei 30 % und 1980 sogar nur bei 22 %. Entsprechend niedrig sind die Personalkosten bei den Großen: Der Kostenanteil für das eigene Personal ist von 35 % (1980) auf 21 % (2007) gesunken. Bei den Kleinunternehmen liegt der Anteil hingegen noch bei 33 %.

Da bei zunehmender Unternehmensgröße der Einsatz von Nachunternehmern steigt, kann auch innerhalb der Bausparten ein unterschiedlich hoher Anteil der Kosten für Lohnarbeiten am Bpw. festgestellt werden. Die Unternehmen des Hoch- und Tiefbaus ohne ausgewählten Schwerpunkt (der Wirtschaftszweig weist den höchsten Anteil an Großunternehmen auf) wenden im Durchschnitt über alle Größenklassen 45 % ihrer Leistung für Nachunternehmerkosten auf. Demgegenüber ist die Personalkostenbelastung mit 24 % vergleichsweise gering. Allerdings können die niedrigeren Personalkosten die höheren Kosten für Nachunternehmerleistungen nicht ausgleichen. Die Unternehmen dieser Bausparte sind im Durchschnitt die einzigen, die 2007 einen „Fehlbetrag“ ausweisen, alle übrigen Wirtschaftszweige weisen einen „Überschuss“ aus. Die Differenz zwischen den Kosten und dem Bruttoproduktionswert kann als „Jahresüberschuss“ angesehen werden. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass der Jahresüberschuss bei Einzelfirmen und Personengesellschaften auch den Unternehmerlohn umfasst. Dieser fällt insbesondere bei kleineren Unternehmen ins Gewicht.

Insgesamt erzielten die Unternehmen des Bauhauptgewerbes 2007 im Durchschnitt einen Überschuss von 1,5 %, ein Jahr zuvor lag der Überschuss noch bei 2,7 %. Den höchsten Überschuss erwirtschafteten die Kleinunternehmen mit von 4,4 % (2006: 6,0 %). Der Überschuss der Mittelständler (mit 50 bis 250 Beschäftigten) fiel mit 2,4 % (2006: 3,4 %) schon deutlich niedriger aus. Die Bauunternehmen mit 250 bis 500 Beschäftigten erzielten noch einen Gewinn von 1,5 %. Die Großunternehmen wiesen hingegen ein Minus von 4,3 % aus.


Petra Kraus

E-Mail: petra.kraus@bauindustrie.de

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