Untergehen in guter Laune
Wassersport vom Aquaball bis zum WindsurfenAm Wasser kann man herrlich abschalten. Hier sind Baustellenstress, Ärger oder Termine leicht vergessen. Bald schon beginnt die Wassersportsaison. Tipps für erfrischende Trends, flotte Boote und Neuigkeiten gefällig? Die Redaktion hat sich auf der Fachmesse Boot in Düsseldorf für Sie umgeschaut.
Von Aquaball bis Windsurfen reicht die Liste der Wassersportarten. Jedes Alter kommt auf seine Kosten. Mehr als sechs Millionen Menschen segeln, fahren Motorboot und sind auf dem Wasser aktiv. Sinkende Gebrauchtbootpreise sowie neue Bootskonzepte könnten den Markt beflügeln. Die wichtigste Zielgruppe stellt dieAltersgruppe der 25 bis 45 jährigen dar.
Kleine Boote
Nach einer Studie des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft steigt besonders das Interesse an kleineren, für Wochenendtörns nutzbaren Booten. Die Hälfte der aktuellen Segelbootsflotte gehört zur Bootsklasse 5,50 – 8,50 m Länge. Diese Bootsgrößen, so war zu hören, hatte kaum ein Serienboothersteller mehr im Programm. Doch die Branche drehte bei und reagierte.
Ein Angebot für Leute, die mit einem eigenen Boot in den Segelsport einsteigen wollen, macht deshalb z. B. der Anbieter HanseYachts (Greifswald). Erlegt unter der Marke Dehler die Einsteigerkielyacht Varianta wieder auf, ein Segelboot, mit der Dehler in den 70er Jahren mit 5000 verkauften Einheiten große Erfolge feierte und Bootsbaugeschichte schrieb. Daran knüpft die Werft nun an und offeriert für unter 10.000 Euro die schnittige, 5,50 m lange, segelfertige VA18.
Hybrid
Greenline 33’ kann auch lautlos. Das Hybridboot in der 10,00 m Klasse kommt mit einem 75 PS starken VW Dieselmotor auf 13,8 kn, verfügt jedoch zusätzlich über einen Elektromotor, der Geschwindigkeiten von 5,9 kn erlaubt. Elektrisch gefahren ist acht Stunden lang kein Motorengeräusch zu hören, nur das Plätschern der Wellen. Bei geringer Geschwindigkeit lässt sich sogar unbegrenzt elektrisch dahingleiten. Permanent werden die Spezialbatterien mittels Photovoltaikzellen auf dem Kajütdach nachgeladen. Das zeitgemäße Konzept mit Salon und Vorschiffskabine ist so ausgelegt, dass sich zwei Personen an Bord wohl fühlen und Gäste gelegentlich im Salon übernachten können.
Solar
Sie paddeln - aber irgendwann sind sie müde oder der Himmel wird grau und Regen fällt. Was nun? Auch in dieser Kategorie spielt die Solarenergie ihre Trümpfe aus. Klepper stellte den Prototyp eines Faltbootes mit Elektromotor als Zubehör vor. Dessen Batterie lädt Sonnenenergie zum Nulltarif über ein 40 x 70 cm großen Solarpaneel nach. Es lässt sich schnell, sicher und fest montieren. Den Motor mit der Faltbootsteuerung verbinden und schon treibt die Schraube das Boot an. Die Kosten für Boot und Motor liegen zwischen 4.000 und 5.000 Euro.
„Padeln“
Begeisterte Kanufahrer verzichten im Urlaub ungern auf ihr eigenes Boot. Der Hersteller Gatz präsentierte ein Kanu jetzt als „take off“- Version. In zwei Teile zerlegt und ineinander geschoben lässt sich es problemlos als Fluggepäck aufgeben, im Auto transportieren und zu Hause platzsparend verstauen. Dank Carbon wiegt es schlappe 20 Kilo. Preis ca. 2700 Euro.
Untergetaucht
Handgepäcktauglich ist die Tauchausrüstung von Aqua Lung. „Pack’n Dive“ für Warmwasserreviere, komplett mit Anzug, Jacket, Maske, Atemregler und Schnorchel, praktisch verpackt in einem Handgepäckkoffer, kostet um 1300 Euro. Oder ein wenig exklusiver: Für jenseits von 200.000 Euro bekommt man das kleine U-Boot nemo-N-100, hergestellt von der Nemo Tauchtouristik GmbH & Co. KG, dass mit bis zu 2 Personen Besatzung und einer Geschwindigkeit bis zu 5.0 Knoten sich auf 50 bzw. 100 m Tiefe herablässt.
Hauptsache Spaß
Schon mal von Stand-up-Paddling gehört oder auf einem Wakeboard über das Wasser gerauscht? Die Düsseldorfer Messe machte Appetit auf erfrischende Actiontrends. Stand-up-Paddling ähnelt im Bewegungsablauf dem Nordic Walking. Man steht auf einem Board, größer und breiter als ein Surfbrett. Kräftige Bewegungen mit dem Stechpaddel sorgen für Vortrieb. Rumpfmuskulatur und Gleichgewichtssinn werden trainiert und Spaß macht es obendrein. Ebenfalls lustig: die Indoor-Wakeboardanlage. Auf einem Board stehend lässt man sich von der Schleppleine unter dem Hallendach durch ein 50,00 x 20,00 m großes Wasserbecken ziehen.
Jan Westphal, Velen,
E-Mail: jan@westphal-velen.de