Neue Tropenhalle für Allwetter-Zoo in Münster
Paschal – die erste Wahl beim Neubau der TropenhalleIm Rahmen eines mehrjährig angelegten Konzepts, dem „Masterplan 2030“, will der Allwetter-Zoo die Attraktivität für die Besucher und die Lebensqualität der Tiere verbessern. Ein Teilprojekt ist die neue Tropen- bzw. Meranti-Halle.
Auf der 35 cm dicken Hallenaußenwand lagert das Foliendach, dessen Traggerüst aus 300 t Rundstahl besteht.
© Elvermann GmbH
Der Allwetterzoo im westfälischen Münster trägt seinen Namen aufgrund der von den Zooarchitekten bei der Errichtung angelegten „Allwettergänge“, die es ermöglichen, viele Häuser des Zoos auf überdachten Wegen zu erreichen. Vorgänger des Zoos war der bereits 1875 eingeweihte, aber Ende 1973 geschlossene Zoologische Garten zu Münster. Bis 1974 entstand dann der heutige, in einem Waldgelände nahe dem Aasee gelegene Allwetterzoo Münster.
Schmuckstück und aktuelles Highlight des Allwetter-Zoos ist das Tropenhaus, die Meranti-Halle. Meranti bezeichnet eine Gruppe tropischer Laubhölzer: Meranti-Bäume, beziehungsweise Urwald- oder Baumriesen, gehören zu den höchsten Bäumen der tropischen Regenwälder. Sie sind vom Aussterben bedroht, und die Namensgebung der Halle soll an die Gefährdung dieser selten gewordenen Baumgiganten erinnern, die eine Höhe von bis zu 90 m erreichen können.
Neubau mit ökologischer Energieerzeugung
Bedingt durch die Geländeneigung wurde die Hallenwand in Höhen von 4,50 bis auf 7,50 m mit der Logo.3 geschalt.
© Elvermann GmbH
Nachdem das alte Tropenhaus abgerissen wurde, entschied man sich für ein völlig neues, ökologisches Konzept, das in Europa seinesgleichen sucht. Die Kombination aus Geothermie und Photovoltaik macht es möglich. Über 36 Bohrungen in 250 m Tiefe wird das warme Wasser nach oben befördert. Mittels Betonkernaktivierung wird die Wärme in die Halle und die angrenzenden Kongressbereiche abgegeben. Angetrieben werden die Pumpen, ebenso wie die Wasseraufbereitung, durch Sonnenenergie.
Nachdem die Erdwärmesonden bis in eine Tiefe von 250 m gesetzt waren, folgten die Hochbauarbeiten. Ab diesem Zeitpunkt war Paschal mit seinem langjährigen Partner, der Elvermann GmbH, am Projekt beteiligt. Die Bruttogrundrissfläche der Tropenhalle ist mit 4.700 m² beziffert. Darin beinhaltet ist die Halle an sich, Konferenzräume, der Zoo-Shop und das Sockelgeschoss, in dem sich unter anderem die Technikräume befinden. Die neu erbaute Gesamtfläche beträgt 13.000 m² auf mehrere Ebenen mit einem Turm, Brücken, Wasser- und Pflanzenbecken, um die Tropenwelt dauerhaft in Münster zu beheimaten.
Raster und Logo.3 formten den Stahlbeton
Die ovale Außenwand wurde mit dem Wandschalungssystem Logo.3 und Scharnierecken polygonal geschalt.
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Die Stahlbetonarbeiten wurden von dem Stammkunden, der Bauunternehmung Natrup GmbH, aus Münster ausgeführt. Dabei nutzte die Natrup GmbH nach den Schalplänen der Elvermann GmbH die Universalschalung Raster zum Schalen der verschiedenen Bauwerksgründungen. Alle Stahlbetonwände wurden mit 300 m² des Wandschalungssystems Logo.3 geschalt. Die ovale Außenwand wurde ebenfalls mit Logo.3 und Scharnierecken polygonal geschalt.
An dem südlichen Wandabschnitt, welcher mit einer Betonkernaktivierung ausgestattet ist, wurde die Bewehrung erst auf einer Wandseite eingebaut, dann die Rohrschlangen verlegt und anschließend die weitere Bewehrung eingebaut und die Schalung geschlossen. Die gesamte Außenwandfläche beträgt rund 1.100 m² und wurde in 16 Takten mit der Logo.3 geschalt. Bedingt durch die Topografie erreicht die Wandkrone Höhen von 4,50 m bis 7,50 m. Auf der 35 cm dicken Außenwand gründet das Spezialfoliendach, dessen Traggerüst aus 300 t Rundstahl besteht.
Neue Heimat für Tropentiere
Das Bauprojekt hat ein Gesamtvolumen von 21,5 Millionen Euro und ist Teil des Modernisierungskonzepts „Masterplan 2030“. Wenn das Projekt vermutlich in diesem Sommer erfolgreich abgeschlossen ist, werden Besucher in der Meranti-Halle von einem in Deutschland einzigartigen Tropen-Feeling umfangen. Freifliegende Vögel, ein spannender Abenteuerweg sowie Besucherbrücken und Aussichtstürme sollen den Besuch der Meranti-Halle zu einem besonderen Erlebnis werden lassen, bei dem man in luftiger Höhe den Brüllaffen oder unter der von einem Wasserfall gespeisten Wasseroberfläche Riesenottern zuschauen kann. Mit viel Geduld werden sich auch die Wege der Faultiere beobachten und begleiten lassen.