2 Systeme für schnelle Brückenabdichtung
Sie sind inzwischen zur Regel geworden: Schlagzeilen über marode oder gar
einsturzgefährdete Brücken in Deutschland. Manche sind nicht einmal mehr nutzbar und müssen gesperrt werden. Ursachen dafür sind korrodierter Stahl im Beton, die eingeschränkte Tragfähigkeit der Konstruktion und Spurrillen in der Fahrbahn.
Instandsetzungsmaßnahmen oder Neubauten sind eine unumgängliche Konsequenz, was zum einen Unsummen verschlingt und zum anderen langwierige Sperrungen, Umleitungen und Staus mit sich zieht. Durch die in den Staus vermehrt ausgestoßenen Abgase wird wiederum die Belastung für die Umwelt deutlich erhöht. Zudem nimmt auch die Volkswirtschaft Schaden, denn wer im Stau steht, arbeitet nicht.
Für eines dieser vielseitigen Probleme bei der Abdichtung von Betonfahrbahntafeln unter Asphaltbelägen hat die Sika Deutschland GmbH zwei innovative Systeme entwickelt: Sika HANV Rapid und Sika FLK Rapid ermöglichen eine drastisch verkürzte Instandsetzungsmaßnahme, die sich von den üblichen vier bis sechs Wochen auf nur ein Wochenende reduziert, und zwar von der Entfernung des alten Fahrbahnbelags, dem Einbau der Abdichtung bis hin zum Aufbringen des neuen Fahrbahnbelags.
Verzögerungen vermeiden
Ziel dieser beiden Systeme ist es, kostenintensive und umweltbelastende Verzögerungen bei der Instandsetzung zu vermeiden. Bei der HANV-Methode wird ein hohlraumreiches Asphalttraggerüst in einer Schichtdicke von 1,5 bis 2 cm direkt auf die Brückentafel aus Beton aufgetragen und mit dem 2K-Reaktionsharz Sika Ergodur-600 nachträglich verfüllt. Die schubfeste Abdichtung erfolgt damit in nur einem Arbeitsgang und realisiert eine verformungsstabile und direkt befahrbare Oberfläche.
Für einen optimalen Verbund der Abdichtungsschicht mit den darauf folgenden Walzasphaltschichten sorgt die zweite Komponente des HANV Rapid-Systems: das modifizierte Heißschmelzklebergranulat Sikalastic-827 HT. Das Granulat basiert auf Polyethylen und wird beim Abbindeprozess des Reaktionsharzes in die Dichtungsschicht eingestreut. Diese „heiß auf frisch“-Methode verkürzt die Instandsetzungsarbeiten zusätzlich. Das anschließende Auftragen der Schutzschicht aus heißem Gussasphalt lässt das Granulat schmelzen und stellt so eine ausgezeichnete Haftung der Schichten her.
Alternativ mit Flüssigkunststoff abdichten
Das Heißschmelzklebergranulat Sikalastic-827 HT kommt auch beim zweiten Rapid-Abdichtungssystem von Sika zum Einsatz. Statt der Flutung des Asphalttragegerüsts mit dem Epoxid-Reaktionsharz Sika Ergodur-600 kann die blitzschnelle Fahrbahnabdichtung alternativ auch mit Flüssigkunststoff erfolgen. Zuvor wird bei diesem Sika FLK Rapid-System der Sika Concrete Primer appliziert, ein 2K-Primer auf Polyurea-Basis für zementgebundene Untergründe. Er ist lösemittelfrei und härtet schnell aus. Dann folgt bereits die Dichtungsschicht aus dem Flüssigkunststoff Sikalastic-841 ST, der maschinell mit Hilfe einer 2K-Hochdruck-Heißspritzanlage aufgespritzt wird. Dieses füllstofffreie, schnell härtende und VOC-freie Polyurea stellt eine elastische, rissüberbrückende Abdichtung mit einer sehr guten Chemikalienbeständigkeit her. Wie schon beim Sika HANV Rapid-System bildet das Heißschmelzklebergranulat Sikalastic-827 HT auch beim Sika FLK Rapid-System die letzte Schicht unter dem Asphalt. ⇥■
Sika Deutschland GmbH