Die Stadt zum Atmen bringen

Bauliche Maßnahmen gegen den Klimawandel

Auch wenn die Folgen des Klimawandels in Zukunft für alle Menschen

spürbar sein werden, so können die Städte doch einiges unternehmen,

um die Auswirkungen auf ihre Bewohner abzumildern.

Die Folgen des Klimawandels stellen die Baubranche, vor allem in den Bereichen des Wege- und Straßenbaus, bei Platzbefestigungen und im Hochwasserschutz in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Versiegelungen speichern viel Wärme, da sie überwiegend aus dunklen Flächen wie Asphalt bestehen. An heißen Tagen kommt es zu einer starken Erwärmung der Stadt, vor allem dort, wo Verschattungen durch Stadtgrün fehlen. Dies kann für ältere und kranke Menschen, aber auch für Kinder, schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. So zählten beispielsweise Statistiker im heißen Sommer 2003 7.000 Todesfälle mehr in Deutschland als in üblichen Sommern.

Auch Starkregen und damit verbundene Hochwassersituationen werden häufiger und stärker auftreten, da die großflächige Bodenversiegelung in den Städten den Wassermassen keine Möglichkeit zur Versickerung bietet, und das Kanalnetz für diese Mengen nicht ausgelegt ist. Die Schäden an Gebäuden und städtischen Infrastrukturen sind bei Überflutungen immens und die letzten Hochwasserkatastrophen in Süddeutschland noch in lebhafter Erinnerung.

Wie lassen sich die Folgen des Klimawandels abmildern?

Notwendig ist eine städtebauliche Planung, die den Wandel des Klimas berücksichtigt. Mittlerweile gibt es viele klimaadaptierte Baustoffe für den Straßen- und Wegebau ebenso wie für den Städte- und Wasserbau.

Werden Plätze und Wege mit Klimabaustoffen offenporig angelegt, kann ein großer Teil des Wassers bei starken Niederschlägen versickern und sammelt sich nicht in Senken und Kellern. Dabei wird ein Teil des Wassers in den Hohlräumen der Belagsschichten zurückgehalten und kann bei starker Sonneneinstrahlung wieder verdunsten. Dadurch heizen sich die Wegedecken nicht mehr so stark auf, sondern geben Verdunstungskälte ab.

Im Vergleich zu vollversiegelten Flächen bieten offenporige Decken mit Klimabaustoffen drei große Vorteile:

Temperaturausgleich: offenporige Oberflächen heizen sich bei extremer Sonneneinstrahlung weniger auf als geschlossene Decken.

Luft-/Wasseraustausch: Klimabaustoffe können Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Gleichzeitig sorgen sie für eine gute Bodenatmung.

Wasserdurchlässigkeit/Speicher: Klimabaustoffe verbinden offenporige Oberflächen mit wasserspeichernden Tragschichten und ermöglichen so ein intelligentes Wassermanagement.

Dachbegrünung verbessert das Mikroklima

Ist das Dach eines Hauses begrünt, so speichern die mineralischen Substrate und die Pflanzen das Regenwasser und es verdunstet erst nach und nach. Durch die Kühlung und die Luftbefeuchtung ergibt sich eine Verbesserung des Umgebungsklimas.

Darüber hinaus hat die Dachbegrünung zahlreiche weitere Vorteile: zum einen halten Gründächer wesentlich länger als Flachdächer ohne Begrünung, zum anderen bieten sie in Ballungsräumen zusätzlichen Lebensraum für Vögel und Insekten. Ferner binden sie Feinstaub dank der Pflanzendecke und isolieren obendrein. Im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels also ein mehrfach positiver Effekt. Und für Hausbesitzer kommt als weiterer Pluspunkt hinzu, dass in vielen Kommunen Deutschlands die Anlage von Gründächern gefördert wird.

Der Klimawandel hat bereits begonnen. Städte sind gut beraten, wenn sie die Folgen durch entsprechende Anpassungsstrategien künftig in ihre städtebaulichen Konzepte mit einbeziehen.

Hansegrand Klimabaustoffe

www.hansegrand.eu

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