Entwässerung durch
fugenarme Bauweise
Fugen sind die Schwachstellen jeder Entwässerungsanlage. An den Fugen kann ungewollt Wasser eintreten und im Winter frieren. Das ist bei Bord-Rinnen-Anlagen aus Beton, hergestellt als monolithische Profile in Gleitschalungsbauweise, nicht der Fall. Sie verfügen nur über rund 4 % der Fugen pro laufendem Meter, verglichen mit einer Entwässerungsrinne mit Bordstein.
Zudem setzen sich an den Fugen Wildpflanzen fest, die diese mit ihren Wurzeln zerstören. An den Pflanzen bleiben schnell Feststoffe wie Müll, Splitt oder Laub hängen und behindern den Wasserablauf. Weitere Vorteile der monolithischen Profile sind die gleichmäßige Betonqualität über dem gesamten Querschnitt, hohe Festigkeit, wenige Bauteile und hohe Einbaugeschwindigkeit. In Summe führt das zu einem minimalen Wartungsaufwand, hoher Lebensdauer und niedrigen Life-Cycle-Kosten. Die Wallstop GmbH & Co. KG baut seit Jahren mit modernen Gleitschalungsfertigern derartige Profile, so dass sie auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz und das passende Know-how zurückgreift.
Fugen um Faktor 25 reduzieren
Während eine Pflasterrinne mit Bordstein pro laufendem Meter etwa 5,5 m wartungsintensiver Fugen aufweist, reduziert sich dieser Wert bei Bord-Rinnen-Anlagen in Form von monolithischen Profilen auf ca. 0,20 m pro laufendem Meter. Das bedeutet: Durch die Bauweise verringert sich der Fugenanteil je laufendem Meter um mehr als das 25-fache.
Monolithische Bord-Rinnen-Anlagen bieten Wasser und dem daraus im Winter entstehenden Eis nahezu keine Eindringmöglichkeit: Sie haben praktisch keine Fugen, zumal die wenigen Querscheinfugen auf Wunsch verfüllt werden können. Schwachstellen in Form von Längsfugen entlang der Fließrinne gibt es überhaupt nicht. Darum können Pflanzen dort nicht wurzeln und die Rinnen weder zuwuchern noch zerstören. Aus diesem Grund ist der Pflegeaufwand bei monolithischen Anlagen mit und ohne Wasserführung minimal. Das prädestiniert diese Bauweise für Städte, Landstraßen und Fernstraßen. Die Vorteile kommen aber auch bei Entwässerungsmulden auf großen Park- oder Rangierflächen zum Tragen.
Qualität erhöhen
Bord-Rinnen-Anlagen in Gleitschalungsbauweise punkten auch bezüglich der Qualität: Sie verfügen über eine höhere Systemfestigkeit über dem gesamten Querschnitt als klassische Hochborde mit Pflaster. Zusätzlicher Vorteil: Bei der Gleitschalungsbauweise entstehen durchgehende, kompakte und auf Wunsch auch bewehrte Baukörper – eben „Steine aus einem Guss“. Der Baustoff ist ein gleichmäßig verdichteter Beton C30/37 XF4, hergestellt in Anlehnung an die TL Beton. Das unterscheidet sie von den Pflasterrinnen, die aus vielen Bauelementen unterschiedlicher Festigkeit bestehen und darum anfällig sind gegenüber Beschädigungen. Die monolithischen Profile mit homogenen Baukörpern hingegen sind dank ihrer großen Festigkeit stabil und erreichen die 2- bis 3-fache Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen Einfassungs- und Entwässerungsanlagen.
Bauzeit radikal verkürzen
Die komplette Bord-Rinnen-Anlage wird unmittelbar auf das Frostschutz-/Schotter-Planum gebaut. Darin liegt ein Grund für die hohe Einbaugeschwindigkeit. Während man sich beim Bau gepflasterter Bordrinnen mit maximal 100 – 120 m pro Tag zufrieden gibt, schaffen Gleitschalungsfertiger Tagesleistungen von 1000 m, unabhängig von der Geometrie der Bord-Rinnen-Anlage. Auch die Beschaffung ist einfacher: Die aufwändige Disposition der verschiedenen Baustoffe und Geräte entfällt. Stattdessen wird Frischbeton über einen Fahrmischer in den Fertiger gefördert, dort in die gewünschte Form gebracht und automatisch verdichtet. Die robusten Baukörper entstehen also unmittelbar am Einbauort. Verkehrsbehinderungen durch Absperrungen lange vor Baubeginn sind deshalb nicht nötig – auch das spart mitunter beachtliche Summen.
Gestaltungsmöglichkeiten nutzen
Ganz neue Facetten eröffnet die Bauweise mit Gleitschalungsfertigern bei der Gestaltung: Selbst sehr enge Radien lassen sich realisieren, zum Beispiel um Profile elegant an das vorhandene Umfeld anzupassen. Bei der Geometrie der Borde und Rinnen sind die Freiheitsgrade ebenfalls groß. Rundungen, Fasen, Kanten, Winkel – vieles ist möglich. Und auch farbige Betonprofile sind problemlos herstellbar.
Geringe Life-Cycle-Kosten
Betrachtet man alle Faktoren unter dem Kostenaspekt, stellt man fest: Der Gleitformbau ist in jeder Hinsicht wirtschaftlich. Das beginnt bei der Verkehrssicherung vor und während der Baumaßnahme und geht über stark reduzierte Wartungs- und Instandhaltungskosten bis hin zur deutlich längeren Lebensdauer aufgrund der hohen Materialqualität und des geringen Beschädigungsrisikos. Insgesamt führen diese Faktoren zu sehr geringen Life-Cycle-Kosten, verglichen mit herkömmlichen Pflasterrinnen. Zahlreiche deutsche Behörden haben das Potenzial dieser Methode mittlerweile erkannt und schreiben diese langfristig sehr kostengünstige Bauweise aus.⇥■
Wallstop GmbH & Co. KG
Hinweise zu dieser Bauweise gibt das „Merkblatt M VaB – Planung, Konstruktion und Bau von Verkehrsflächen aus Beton, Ausgabe 2013, Teil 1“, der FGSV. Kapitel 2.4 beschreibt den Bau und die Anforderungen an Borde und Bord-Rinnen-Anlagen in Ortbetonbauweise.