Gesamtpaket hat überzeugt
Die Stadt Sendenhorst hat 2015 umfassende Sanierungsarbeiten an der Kanalisation verschiedener Straßenzüge im Norden der südöstlich von Münster gelegenen Kleinstadt vorgenommen.
Frühzeitig informiert
Der Startschuss für die Bauarbeiten in den Straßenzügen im März 2015 war für die Anwohner keine Überraschung. „Wir legen großen Wert auf das gute Miteinander von Bürgern und Stadtverwaltung“, betont Dipl.-Ing. André Leson, Leiter der Eigenbetriebe der Stadt Sendenhorst, „deshalb haben wir die Anwohner frühzeitig über unsere Pläne informiert und sie in die Planung der Maßnahme eingebunden. Das ist gut angekommen.“ Mit dieser Art der vorausschauenden Informationspolitik, die man bereits seit 2009 sehr erfolgreich praktiziere, habe man auch diesmal wieder gute Erfahrungen gesammelt. Jeweils donnerstagnachmittags habe eine Baubesprechung vor Ort stattgefunden, im Anschluss daran seien die Beteiligten für die Anwohner ansprechbar gewesen. „Viele Anwohner haben sich dazu entschlossen, im Zuge der Maßnahme auch gleich ihre Hausanschlüsse zu erneuern“, so Leson über eines der Ergebnisse des gemeinsam abgestimmten Vorgehens. Entsprechend der Satzung verlegt die Stadt bis zur Grundstücksgrenze neu, ab da stehen dann die Hausbesitzer in der Pflicht.
Hydraulisch überlastet
Erforderlich geworden war die Erneuerung der Abwasserkanalisation, weil die bestehende Infrastruktur infolge des Anschlusses zahlreicher neuer Haushalte ans bestehende Netz den hydraulischen Anforderungen nicht mehr gewachsen war. Gerade bei Starkregenereignissen machte sich die unzureichende Kapazität des Sammlers bemerkbar. Zudem waren Rohre aus Beton und Steinzeug mit den Jahren schadhaft geworden und wiesen die für die Nutzungsdauer typischen Schäden auf, auch zahlreiche Hausanschlussleitungen waren defekt. Mit Blick auf die Entlastung des nachfolgenden Netzes wurde entschieden, das bestehende Mischsystem im Zuge der Baumaßnahme durch das Trennsystem abzulösen.
Werkstoffe kombiniert
So breitgefächert das Produktprogramm des Herstellers ist, so offen ist man in der Hammer Ideenschmiede für die Kombination unterschiedlicher Werkstoffe. Eines der jüngsten Ergebnisse aus der Entwicklungsabteilung ist der 1000er Schacht, den Funke 2015 erstmals vorgestellt hat, und der die positiven Eigenschaften der Werkstoffe Beton und Kunststoff in idealer Weise miteinander vereint. Leson und das Büro Gnegel haben die Entwicklung des Bauteils bei Funke wie auch die Vorstellung des Prototyps kritisch verfolgt und waren sich der Alternativen aus anderen Werkstoffen selbstverständlich bewusst. Trotzdem, so Leson, habe man sich dazu entschlossen, das neue Produkt im praktischen Einsatz zu testen, zumal der 1000er Schacht den Funke-Systemgedanken sinnvoll fortsetze. „Für uns ist das durchaus auch eine Art Pilotprojekt“, so der Betriebsleiter. Im Rahmen der Baumaßnahme an der Gerhart-Hauptmann-Straße wurden gleich zwei der neuen Schächte in Kreuzungsbereichen eingebaut.
Einfache Handhabung
Konus und Schachtunterteil bestehen aus mit PU ausgekleidetem Beton, der dem für Nennweiten DN/OD 160 – 500 lieferbaren Bauteil die erforderliche Auftriebssicherheit verleiht und sich zudem günstig auf die Lebensdauer auswirkt. Auch die gewellte Außenseite des Steigrohrs wirkt, fachgerechte Verdichtung vorausgesetzt, dem Auftrieb entgegen. Die Lastabtragung erfolgt nicht über das aus PVC-U gefertigte Steigrohr, sondern direkt über den Konus ins umliegende Erdreich. Stefan Alsmann, Bauleiter Altefrohne Tiefbau, lobt die sinnvolle Ausstattung des 1000er-Schachtes, welche auch das Setzen des Schachtes einfach macht: „Werkseitig integrierte Seilschlaufen haben uns die Montage von Konus und Unterteil erleichtert, praktisch fanden wir auch den für die lotgerechte Montage des Steigrohrs angebrachten Umreifungshebegurt“, so Alsmann. Vor dem Setzen des Konus wurde die Auflagerfläche zunächst mit einer Abziehhilfe für die Höhenanpassung des Konusauflagers vorbereitet, die als Sonderausstattung vom Hersteller bezogen werden kann. „Die Aussparung der Abziehhilfe wird einfach auf den Schachtring aufgesetzt, im Anschluss wird die Abziehhilfe kreisförmig um den Ring herumgezogen, um so eine plane Auflagerfläche für den Konus zu schaffen“, erläutert Altefrohne-Polier Jürgen Evermann das Vorgehen. Laut Funke-Fachberater Ralf Erpenbeck wird die Abziehhilfe in Kürze noch eine Verbesserung erfahren: „Auf vielfachen Kundenwunsch werden wir die Abziehhilfe zukünftig auch in einer Version mit Libelle anbieten.“
Mit der Funke VPC-Rohrkupplung konnte ein weiteres Bauteil bei den Sanierungsarbeiten in Sendenhorst punkten. Ihren ganz klassischen Zweck erfüllte die VPC-Rohrkupplung im Bereich der Hausanschlüsse – hier mussten die neuverlegten HS-Kanalrohre DN/OD 160 des öfteren mit auf den Grundstücken verlegten Altrohren aus anderen Werkstoffen verbunden werden. Zum Einsatz kam hierbei eine Funke VPC-Rohrkupplung in der Version VPC 150 BF, die für die Verbindung mit einem Betonrohr mit Fuß einsetzbar ist.
Dauerhaft dichte Verbindungen
Auch bei der teils schwierigen Einbindung von Hausanschlüssen in den noch vorhandenen Sammler aus Beton stießen die Tiefbauer auf einige Herausforderungen. Viele der Hausanschlüsse waren ganz einfach nicht fachgerecht erstellt worden bzw. im Laufe der Jahre ausgebrochen. „Hier hat sich der Funke-Sanierungsstutzen für uns als ideale Lösung erwiesen“, lobt Polier Evermann. Der Sanierungsstutzen wurde für sanierungsbedürftige, alte und ausgebrochene Bohrlaibungen entwickelt. Aufgrund seiner Konstruktion lassen sich Hausanschlussleitungen mit dem Bauteil nachträglich und zuverlässig einbinden. Das aus dem eigentlichen Stutzen sowie einer innenliegenden, faltbaren Schalung sowie einer transparenten Außenschalung bestehende Bauteil hat auch Bauleiter van der Giet überzeugt: „Früher haben wir in solchen Fällen mit anderen, aufwändigeren Techniken arbeiten müssen. Der Sanierungsstutzen ist eine tolle Lösung – die Anwendung ist einfach, das Ergebnis ist eine zuverlässig dichte Verbindung.“
Die Sanierungsarbeiten in den Straßenzügen konnten inzwischen abgeschlossen werden. Alle Beteiligten sind mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Arbeiten sowie mit den eingesetzten Produkten zufrieden. Insbesondere der neue 1000er Schacht – hier sind sich alle einig – hat alle Erwartungen erfüllt.