In der Krise
Noch nie fiel es mir so schwer, an dieser Stelle ein paar Worte an Sie zu richten; das Thema bestimmt sich derzeit selbst. Viele Unternehmen stehen vor bzw. leiden unter einer Situation, die vor einer Handvoll Wochen nicht vorstellbar war. Und was immer ich derzeit aus meinem Home Office anzumerken habe, ist zu dem Zeitpunkt, da die THIS auf Ihrem Schreib- oder Wohnzimmertisch liegt, mit hoher Wahrscheinlichkeit überholt; was immer es derzeit an Problemen anzusprechen und an Lösungen zu kritisieren oder zu loben gibt, ist in zwei Wochen wahrscheinlich gelöst oder nicht mehr so wichtig.
Zum jetzigen Zeitpunkt, Anfang April, zählt so manche Baustelle zu den wenigen Arbeitsplätzen, wo das Leben seinen gewohnten Gang geht, wo die Arbeit weitergeht, und uns zumindest einen kleinen Anschein von beruhigender Normalität vermittelt – von meiner Seite aus dafür herzlichen Dank!
Doch auch am Bau wird es problematisch, wenn Fertigung und Logistik ins Stocken geraten, wenn Material fehlt, wenn für erbrachte Leistungen keine Gelder mehr fließen, weil – siehe Beispiel öffentliche Hand, wo Kommunen und Gemeinden nicht auf Home-Office eingerichtet sind – niemand mehr da ist, der Rechnungen prüft, Zahlungen anweist, Hilfsgelder freigibt.
Das THIS-Redaktionsteam hofft von ganzem Herzen, dass Sie alle mit einem blauen Auge durch diese schwere Zeit kommen, dass Sie es schaffen, Ihre Unternehmen auf Kurs zu halten, und dass weder Sie noch Ihrer Mitarbeiter, Kollegen oder Familienmitglieder zu Schaden kommen.
ZAHL DES MONATS
25 %
der vom VBI befragten Unternehmen meldeten, dass ihre Rechnungen für bereits erbrachte Leistungen von der öffentlichen Hand nicht fristgerecht beglichen werden.Die Begründungen reichen vom Homeoffice der Mitarbeiter bis zu staatlichen Hilfsprogrammen.
Quelle: Verband Beratender Ingenieure (www.vbi).de, Blitzumfrage vom 24.03.2020