ZÜBLIN BAUT „GRÜNEN“ TOWER

Klettern – weil’s
schneller geht

Mit dem St. Martin Tower wird in Frankfurt am Main von Züblin ein Bauvorhaben im Umfang von 46,5 Mio. € realisiert, das Nachhaltigkeit und Effizienz vorbildlich miteinander verbinden soll.

Als Generalunternehmer für die schlüsselfertige Erstellung des für ein „Green Building“-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angemeldeten Bürokomplexes am Katharinenkreisel fungiert die Ed. Züblin AG, Direktion Mitte, Bereich SF 2. Für die Erstellung des 18-geschossigen Rohbaus hat das ausführende Unternehmen Schalungssysteme der Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH eingesetzt. Hier kamen neben der Wandschalung Orma und der Stützenschalung F4 hat in erster Linie ein leistungsstarkes Baukastensystem rund um die Kletterkonsole CR-250 zum Einsatz.

Ein Ausbauraster von 1,30 m, eine weitestgehende Stützenfreiheit sowie die nahezu vollständig tagesbelichteten Räume tragen zu einer flexiblen Flächennutzung bei. Modern wird sich auch die infrastrukturelle Ausstattung zeigen: Neben einer hohen Ausstattungs- und Gestaltungsqualität der Büroflächen ist eine energieeffiziente Kühlung durch standardmäßige Betonkernaktivierung vorgesehen.

Verzögerungen zu Beginn

Rund 24.185 m2 Fläche werden im St. Martin Tower nebst baulich angegliedertem St. Martin Wing bereitstehen, wenn das Prestige-Objekt wie geplant Ende 2014 übergeben werden soll. Dass der Termin gehalten werden kann, liegt unter anderem an der guten Planung der Baupartner. „Vor allem die erste Bauphase war durch Unterbrechungen gekennzeichnet“, erinnert sich Oberpolier Michael Bellon, Ed. Züblin AG. „In dieser Phase haben wir erste Überlegungen angestellt, wie wir den Bauablauf wieder beschleunigen können“, so Bellon weiter. Schnell hat sich das Unternehmen von der ursprünglich geplanten konventionellen Erstellung des Rohbaus gelöst und ein alternatives Schalungskonzept entwickelt, das den Einsatz von Kletterschalung vorsah. „Nach intensiven Vorgesprächen mit verschiedenen Schalungsherstellern haben wir uns für Ulma als Baupartner entschieden“, erklärt Bauleiter Dipl.-Ing. Alec Brehm, Ed. Züblin AG, Direktion Mitte, „denn das Unternehmen aus Rödermark hat ein technisch sauberes und wirtschaftlich gutes Angebot unterbreitet.“

Zentrale Bedeutung für den Bauablauf

Gleichzeitig erarbeitete das Technische Büro Konstruktiver Ingenieurbau Stuttgart (TBK-S) – es unterstützt alle Konzernbereiche von Ed. Züblin bei der Angebotsbearbeitung und Ausführung auf sämtlichen Gebieten des Bauwesens – die technischen Grundvoraussetzungen für den Einsatz der Kletterschalung CR-250, die das Team von Ulma neben anderen Schalsystemen zur Baustelle lieferte. „Bei der Kletterkonsole CR-250 handelt es sich um ein System, das für den Einsatz mit Rahmenschalung oder Trägerschalung konzipiert ist“, erläutert Dipl.-Ing. Matthias Oeckel, Leiter Technik & Marketing, Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH. Sie verfügt als sichere und breite Hauptarbeitsbühne (b = 2,50 m) über eine hohe Tragfähigkeit. Betonierbühnen und Nachlaufbühnensystem sind ebenso integriert wie sichere Leiteraufstiege und Durchgänge. Die Konsole kann sowohl mit Kippgelenk am Vertikalträger der Schalung als auch mit Rückfahreinheit ausgestattet werden. Letztere erlaubt das Abrücken der Wandschalung um 70 cm. „Auch Bewehrungsarbeiten können somit sicher und komfortabel ausgeführt werden“, so Oeckel. Die Bedienung der Konsole erfolgt einfach und zuverlässig über mechanischen Kurbelantrieb, der wahlweise auch mit einem elektrischen Schrauber bedient werden kann.

Ein leistungsstarkes Paket

Komplettiert wird das Klettersystem von Ulma durch die Schachtbühne KSP, die im Wesentlichen aus Belag, Holzschalungsträger, SB-Träger (Stahlwandriegel) und daran abgebolzten Schachtbühnenköpfen besteht. Die Anpassung an verschiedenste Schachtquerschnitte erfolgt über die Schachtbühnenköpfe, die beidseitig 25 cm teleskopierbar sind. „Die Auflagerung der Bühne erfolgt auf den an der Wand angebrachten Klappkonsolen“, erklärt Projektleiterin Dipl.-Ing. M. Eng. Karla Bormann, Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH. „Beim Umsetzvorgang wird die Schwerkraftklinke der Klappkonsole durch die nach oben gezogene Schachtbühne hochgeklappt und fällt, nachdem der Schachtbühnenkopf sie vollständig passiert hat, selbständig in ihre Position. Durch nachfolgendes Absenken der Bühne ist die neue Einbauposition erreicht.“ Die Schachtinnenschalung Orma kann nach dem Zusammenziehen der Schalungsseiten jeweils um 30 mm von der Wand abgerückt werden, wodurch anschließend die komplette Innenschalung umgesetzt werden kann.

Das System hat bei der Erstellung des Rohbaus des St. Martin Towers einwandfrei funktioniert. „Die Elemente der Kletterschalung werden vor Ort montiert“, so Oberpolier Bellon. „Das lief wie am Schnürchen“, so Bellon, „wobei wir den Kern im 7-Tage-Takt voraus hochgezogen haben und dann mit der Decke im 6-Tages-Takt hinterher gegangen sind. Alles war darauf ausgerichtet, dass Decke und Kern im 17. Obergeschoss zusammenkommen und die Bühnen abgehängt werden konnten.“

Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH

www.ulma-c.de

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