Mehr Sicherheit für Brücken und Tunnel
Durch das nun abgeschlossene Projekt SeRoN (Security of Road Transport Networks) können Straßennetze, Brücken und Tunnel bezüglich ihrer Sensibilität bei möglichen Schadensereignissen mit terroristischem oder kriminellem Hintergrund analysiert und bewertet werden. Der Schwerpunkt liegt bei den Auswirkungen auf regionale und überregionale Transportwege und deren wirtschaftlichen Folgen.
An dem EU-Forschungsprojekt SeRoN beteiligten sich Partner aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Österreich und der Schweiz. Ziel von SeRoN war es, kritische Straßeninfrastrukturelemente wie Brücken und Tunnel im Straßennetz zu identifizieren und wirksame sowie wirtschaftliche Schutzmaßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Infrastrukturen und deren Nutzer zu ermitteln.
Forscher und Forscherinnen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) werteten technische Bauwerksdaten von 46.000 Brücken und 638 Tunneln aus 19 europäischen Mitgliedsstaaten aus und identifizierten relevante Brücken- und Tunneltypen. Darüber hinaus entwickelten sie ein Verfahren zur Bestimmung von möglichen kritischen Straßeninfrastrukturelementen in einem Straßennetzabschnitt.
Die Projektpartner erarbeiteten einen vierstufigen Ansatz. Zuerst identifiziert und klassifiziert der Anwender relevante Brücken- und Tunnelbauwerke. Im nächsten Schritt wird die Wichtigkeit des Objekts anhand eines Verkehrsmodells beurteilt. Dann erfolgt anhand einer quantitativen Risikoanalyse mit verschiedenen Szenarien eine Sicherheitsbeurteilung. Zum Schluss werden kosteneffektive Schutzmaßnahmen ermittelt.
Unterstützt werden die Straßennetzbetreiber oder Eigentümer bei der Anwendung der verschiedenen Schritte der SeRoN-Methodik durch eine Wissensdatenbank, die in der BASt mit entwickelt wurde.