Mit dem Raupenbagger in die Zukunft
Neue Antriebstechnik für Raupenbagger aller gängigen Gewichtsklassen
Raupenbagger mit Gewichten zwischen etwa 12 und 60 t zählen zu den wichtigsten Baumaschinen im Erd-, Tief- und Straßenbau. Bis auf sehr vereinzelte Ausnahmen werden sie sämtlich von Dieselmotoren angetrieben. Deshalb kommen die ab Januar 2011 und für kleinere Raupenbagger ab 2012 geltenden, erheblich verschärften Abgasnormen nicht nur der Umwelt, sondern auch Baustellenmannschaft und Anwohnern zugute. Lesen Sie auch die Langfassung dieses Artikels unter www.tis.de bzw. unter www.baumarkt-online.info
In diesem und im kommenden Jahr werden praktisch sämtliche Hersteller, die auf dem europäischen Markt Raupenbagger verkaufen, zahlreiche neue Modelle auf den Markt bringen. Jetzt nämlich sind Bagger der Leistungsklassen zwischen 130 bis 560 kW (174 bis 751 PS) von den neuen, erheblich strengeren Abgasvorschriften Tier 4 interim/EU Stufe IIIB betroffen. Ab 2012 werden diese Abgasnormen auch für kleinere Raupenbagger mit Leistungen von 37 bis 129 kW (49 bis 173 PS) Leistung gelten. Die sich dadurch abzeichnenden Veränderungen sind sowohl für die Baggertechnik als auch für die Umwelt enorm. Gegenüber der bisherigen Abgasnorm Stufe IIIA (in den USA Tier 3) wird derzeit eine weitaus stärkere Reduzierung der Stickoxide um 50 Prozent und des Feinstaub-Partikelausstoßes sogar um bemerkenswerte 90 Prozent verwirklicht.
Aus diesen Gründen sprechen sowohl Motorenbauer als auch Hersteller vom größten und wichtigsten Schritt zur Schadstoffregulierung, den es bisher bei Baumaschinenantrieben gab. Mehr als die europäische Bezeichung Stufe IIIB deutet die amerikanische Bezeichnung Tier 4 interim darauf hin, dass die aktuelle Abgasnorm nur eine Zwischenstufe ist, denn ab 2014 werden die noch strikteren Vorschriften nach Tier 4 final/Stufe IV in Kraft treten. Dann werden die Stickoxid- und Partikelemissionen der Baggerabgase annähernd Nullniveau erreicht haben.
Um dies realisieren zu können, sind erhebliche Veränderungen in der Motortechnik der Raupenbaggger unumgänglich. Konnten bislang reinere Abgase und die Einhaltung der Abgasrichtlinien durch interne Maßnahmen wie beispielsweise in den Brennräumen der Motoren erzielt werden, sind nun in der Peripherie des Motors aufwändige Systeme zur Abgasnachbehandlung erforderlich. Solche Systeme beanspruchen Platz und werden in der Branche manchmal als „Kleinfabriken“ zur Abgassäuberung bezeichnet. Das können sowohl Systeme mit Abgasrückführung, Partikelfiltern und regelmäßiger Rußverbrennung sein als auch welche mit einem Zusatztank für Harnstoff, der als Additiv in die Abgase geprüht wird und in einem Reduktionskatalysator für die Umwandlung der Stickoxide in Wasserdampf und Stickstoff sorgt, was natürliche Bestandteil der Luft sind. Zahlreiche zusätzliche Bauteile, Partikelfilter samt Rußbrenner, ein zweiter Tank für Harnstoff, aber auch wassergekühlte Turbolader und die Rückführung eines Teiles der Abgase beanspruchen im Oberwagen Raum. Dies wiederum führt bei neuen Raupenbaggern zu beträchtlichen Umkonstruktionen der Motoranordnung, denn sämtliche Komponenten der Abgasreinigung müssen für Wartung und Service gut zugänglich sein.
Sanfter Übergang zu Stufe IIIB
Keineswegs sind in diesem und im nächsten Jahr, wenn Raupenbagger mit geringeren Leistungen ebenfalls von Tier 4i/Stufe IIIB betroffen sein werden, umgehend alle Neumaschinen mit der aufwändigen Technik zur Abgasreinigung ausgestattet. Vielmehr enthält die Vorschrift Übergangsklauseln, die eine gewisse Flexibilität in der Umsetzung gestatten. Dadurch soll sowohl Herstellern als auch Händlern ein angemessener, gemächlicher Übergang von Tier 3/Stufe IIIA zur nun geltenden Tier 4i/Stufe IIIB-Regelung ermöglicht werden.
Deshalb dürfen Raupenbagger, die vor 2011 mit einem Motor gemäß Tier 3/Stufe IIIA produziert wurden und sich noch beim Hersteller oder Händler im Lager befinden, weiterhin an Endkunden verkauft werden. Zudem darf eine begrenzte Anzahl von Motoren, die vor 2011 produziert wurden, auch in Raupenbagger eingebaut werden, die erst nach dem 31.12.2010 hergestellt wurden. Eine „Maschinenflexibilitätsklausel“ gestattet es sogar, dass eine ebenfalls begrenzte Anzahl von Motoren, die noch den Richtlinien von Tier 3/Stufe IIIA entsprechen, auch nach dem Jahr 2010 produziert werden dürfen, um sowohl den Motor- als auch Baggerherstellern eine Option für einen langsamen Übergang zu bieten.
Das Zusammenstellen einer aktuellen Marktübersicht gestaltet sich aufgrund der vielen Baggerneuheiten derzeit schwierig, zumal die meisten Hersteller keine vollständigen Neuserien auf den Markt bringen, sondern nach und nach ein, zwei oder drei neue Modelle. Dennoch wird versucht, in der Marktübersicht einen möglichst umfassenden Überblick der Raupenbagger der Gewichtsklassen von 12 bis 60 t zu geben.
Wie bereits gesagt, die Langfassung dieses Artikels finden Sie auf unserer Homepage www.tis.de bzw. www baumarkt-online.info.
Atlas
Atlas-Bagger von der Atlas Maschinen GmbH aus Ganderkesee in Norddeutschland tragen nach der Trennung vom Terex-Konzern wieder das vertraute Orange. Neben Mobil- und Umschlagbaggern werden neun Raupenbagger angeboten, deren Gewichte von 18 t beim 160 LC bis 35,5 t beim 350 LC reichen. Die Motoren sollen sich durch günstige Verbrauchswerte auszeichnen und erbringen Leistungen zwischen 77 und 166 kW. Kürzlich wurden zwei neue Kurzheck-Raupenbagger vorgestellt. Der 175 LC wiegt 19 t, wird von einem 75 kW starken Deutz-Motor angetrieben und bietet einen Löffelinhalt von 0,67 m³. Der 22 t schwere 215 LC verfügt über 95 kW Leistung und 1,12 m³ Löffelinhalt.
Case
Die Raupenbagger des zu CNH gehörenden Herstellers Case stammen aus japanischer Fertigung. Kürzlich wurden die ersten Modelle der neuen C-Serie präsentiert, der CX250C mit 24,7 t Gewicht, der 30 t schwere CX300C, der 36,7 t wiegende CX350C und der CX370C. Ihre Motoren mit Mehrfacheinspritzung erfüllen die Vorgaben der Tier 4i/Stufe IIIB und sind mit variabler Turboladergeometrie, doppelter Abgasrückführung und Partikelfilter mit Diffusor-Technik ausgerüstet. Bei gleicher Leistung wie die Vorgängermodelle konnte ihr Kraftstoffverbrauch um 10 Prozent gesenkt werden, was durch fünf Systeme zur Energieeinsparung erreicht wird. Durch sie wird automatisch eine Drehzahlabsenkung ausgelöst, wenn die Ausrüstung gesenkt oder geschwenkt wird und in den Leerlauf geschaltet, wenn der Joystick nicht benutzt wird. Bei Beginn von Schwenkbewegungen wird der Ölstrom gezielt reduziert, und nach einer vorprogrammierten Leerlaufzeit wird der Motor ausgeschaltet. Beim Graben wird der Hydraulikdruck dem Bedarfangepasst. Die Bagger der C-Seriesind mit einem neuen High-Flow-Hydrauliksystem für den Betrieb von Hydraulikhämmern und anderen Anbaugeräten ausgestattet. Die Kabinen bieten bequemen Zugang, ein farbiges Multifunktionsdisplay und eine Klimaautomatik, zudem wurde der Geräuschpegel auf 70 dB(A) reduziert.
Caterpillar
Das breite Baggerprogramm von Caterpillar wird in Deutschland von Zeppelin Baumaschinen vertrieben. Schon zur bauma im letzten Jahr wurde der erste Vertreter der zukünftigen E-Serie vorgestellt, der 36 t schwere 336E, dessen Cat-Motor die Vorgaben von Tier 4i/Stufe IIIB erfüllt. Der C9-Motor mit sechs Zylindern erbringt eine Leistung von 235 kW und ist damit 18 Prozent stärker als der Motor des Vorgängermodells, obwohl er leiser und durch ein neuartiges Steuerungsventil auch sparsamer sein soll. Der 336E wird erst Anfang nächsten Jahres erhältlich sein. Noch 2011 wird Zeppelin jedoch die drei Raupenbagger 324E, 329E und 349E einführen, die den neuen Abgasrichtlinien entsprechen. Zusätzlich zur bewährten ACERT-Motorentechnologie sind die Bagger mit einem „Cat Clean Emissions Module“ (CEM) mit Abgasrückführung, Katalysator und Dieselpartikelfilter ausgestattet. Derzeit enthält das Programm dreizehn Raupenbaggermodelle der D-Serie mit Gewichten zwischen 12 und 60 t, davon vier Kurzheckbagger. Die Bagger sind mit dem elektronischen „Tool Control“-System ausgerüstet, mit dem bis zu zehn Anbaugeräte auf Knopfdruck hydraulisch optimal eingestellt werden können. Der Kurzheckbagger 321D verfügt über einen optionalen Verstellausleger und kanninnerhalb von 1,68 m Heckschwenkradius drehen. Der Standardbagger 329D L mit etwa 20 t Gewicht und die Modelle ab 23 t sind serienmäßig mit „Smart-Boom“ ausgestattet, einer Schwimmfunktion des Auslegers, die Taktzeiten verkürzt, die Bedienung vereinfacht und Kraftstoff spart.
Doosan
Der koreanische Hersteller Doosan bietet ein umfangreiches Programm von Raupenbaggern an. Außer dem 71 t schweren DX700LC wurden zur letzten bauma die Modelle DX235LCR und DX380LC eingeführt. Der DX235 wiegt mit Monoblockausleger 22,5 t, mit Verstellausleger 24 t, der so steil hochgestellt werden kann, dass er nur 3,99 m Schwenkdurchmesser benötigt. Neuerdings ist der Bagger mit einem NLC-Laufwerk von 2,54 m Breite erhältlich. Für den Antrieb sorgt ein 6-Zylinder-Doosan-Motor mit 123 kW Leistung.Die maximale Ausschütthöhebeträgt 7,9 m, die Reichweite bis zu 9,8 m und die Grabtiefe 6,67 m. Der DX235 bietet Load-Sensing-Kolbenpumpe und Endlagendämpfung der Zylinder von Ausleger und Löffelstiel. Der DX380LC mit 38 t Gewicht und 202 kW Leistung ist mit dem elektronischen Steuersystem e-EPOS für optimale Leistung bei reduziertem Kraftstoffverbrauch ausgestattet. Mit dem längsten der drei zur Auswahl stehenden Löffelstiele erreicht er eine maximale Grabtiefe von 8,2 m. Beide Bagger sind serienmäßig mit einer „Auto Idle“-Regulierung ausgerüstet. Diese Funktion schaltet den Motor in den Leerlauf, wenn 4 s keine Funktion betätigt wurde, und kehrt bei der Benutzung von Joystick oder Fahrantrieb zur vorherigen Motordrehzahl zurück, was Geräuschentwicklung und Kraftstoffverbrauch mindert.
Hitachi
Kiesel Baumaschinen, der deutsche Händler für Hitachi-Bagger, bietet zwischen Mini-, Kompakt- und Großbaggern allein zwölf Basismodelle von Raupenbaggern in den Gewichtsklassen von 12 bis 60 t an. Der Zaxis ZX130 wiegt 13,6 t und erreicht 69 kW Motorleistung, der ZX520 bringt 51 t auf die Waage und leistet 260 kW. Die Kurzheckbagger ZX135US (Ultra Short) und ZX225US wiegen 14,5 und 23 t. Alle mittelschweren Hitachi-Bagger werden durch Isuzu-Motoren mit Common-Rail-Einspritzung angetrieben.
Die aktuelle Serie 3 wird im Laufe des Jahres durch die Bagger der neuen Serie 5 abgelöst werden, die mit neuen Motoren nach Tier 4i/Stufe IIIB ausgestattet sind. Auf der Conexpo stellte Hitachi zwei Bagger der Serie 5 vor, den 87 t schweren ZX870LC-5 und den ZX290LC-5 mit 28,7 t Gewicht und 140 kW leistendem Isuzu-Motor. Durch das optimierte Hydrauliksystem konnten die Leistungswerte gegenüber den Vorgängern verbessert werden, bewährte Komponenten wie Ausleger, Elektrik und Bedienelemente wurden beibehalten. Als erste Modelle der neuen Serie 5 werden der ZX250, ZX290 und ZX350 bei den Händlern erhältlich sein, später werden die größeren Modelle ZX470, ZX670 und der ZX870 folgen.
Hyundai
Hyundai aus Korea bietet fünfzehn Raupenbagger über 12 t an, die bis auf den kleinsten und den größten alle zur aktuellen 9er-Serie gehören. Zur Samoter wurde mit dem 24 t schweren Kurzheckbagger R235LCR-9 die jüngste Programmerweiterung vorgestellt. Er entspricht dem R210LC-9 mit Normalheck, ist aber durch ein größeres Kontergewicht 2 t schwerer und begnügt sich mit einem Heckschwenkradius von nur 1,68 m. Für den Antrieb sorgt ein 6-Zylinder-Motor von Cummins mit Ladeluftkühlung und 113 kW Leistung. Die Kabine mit serienmäßiger Klimaanlage, CD-Player, multifunktionalem Farb-LCD-Monitor und verstellbarem Sitz und Armlehnen mit Joysticks ist so geräumig wie beim Normalheckbagger. Für den Herbst wurde die Einführung von Raupenbaggern mit Motoren gemäß Tier 4i/Stufe IIIB angekündigt. Voraussichtlich werden zunächst die Bagger der 29-, 32- und 38-t-Klasse mit den neuen Motoren ausgestattet werden.
JCB
Das Programm des englischen Herstellers JCB umfasst allein in den Gewichtsklassen zwischen 12 bis 60 t achtzehn Modelle von Raupenbaggern, dazu sechs spezielle Versionen für den Abbrucheinsatz. Viele der leichteren Modelle sind sowohl mit Mono- als auch mit Verstellausleger lieferbar. Mit dem 15,1 t schweren JZ 140, dem JZ 235 mit 23,2 t und dem 25,9 t wiegenden JZ 255 runden auch drei Kurzheckbagger das Programm ab, deren Motorleistungen von 72 bis 128 kW reichen. Die Raupenbagger werden entweder von Isuzu- oder hauseigenen JCB-Motoren angetrieben. Die Motoren der neueren Bagger von 15 bis 26 t Gewicht sollen mehr Leistung bei bis zu 25 Prozent Kraftstoffersparnis bieten. So konnten die Leistungswerte des 33 t schweren JS 360 LC trotz des um sechs Prozent reduzierten Kraftstoffverbrauches erhöht werden.
Komatsu
Raupenbagger in breiter Größenpalette werden vom japanischen Hersteller Komatsu produziert. Die neuesten Modelle der aktuellen Serie 8 sind der PC160LC-8 mit 18 t Gewicht, der 20 t schwere PC190-8 und der 22 bis 24 t wiegende Kurzheckbagger PC228USLC-8. Der PC160LC-8 bietet fünf Betriebsarten von „Economy“ bis „Power“, einen zusätzlichen Hydraulikkreis mit Proportionalsteuerung und einen Schnellwechsler. In der sicheren Kabine mit Fahralarm, rutschfesten Trittflächen und Rückfahr-Monitor beträgt der Geräuschpegel nur 68 dB(A). Der Bagger ist mit verschiedenen Auslegern, Stiellängen und in einer Spezialausführung für nur 0,2 kg/cm² Bodendruck erhältlich. Der neue PC190-8 erreicht im Vergleich zum Vorgängermodell sieben Prozent mehr Motorleistung und damit erhöhte Hub- und Reißkräfte. Optional kann er mit Verstellausleger und schmalem Laufwerk ausgestattet werden. Auch der PC190-8 verfügt über eine sichere „Überschlagkabine“ und fünf Betriebsarten. Der PC228USLC-8 eignet sich durch sein abgerundetes Profil und den kurzen Heckschwenkradius für Einsätze in beengtem Umfeld und bietet trotz seiner Kompaktheit große Hubkraft bei guter Standsicherheit. Der effiziente Motor mit Common-Rail-System mit erhöhtem Betriebsdruck und Ladeluftkühlung helfen beim Kraftstoffsparen. Auch die innovative Hydraulikpumpensteuerung, fünf Betriebsarten mit Economy-Modus und eine Leerlaufwarnung nach 5 min senken den Verbrauch. In der verstärkten ROPS-Kabine konnten Geräusche und Vibrationen reduziert werden. Alle Bagger sind mit dem Maschinenmanagementsystem Komtrax ausgestattet.
Liebherr
Das breite Programm der Liebherr-Raupenbagger wurde nunmehr um die Reihe „Generation 6 Advanced“ erweitert. Als erste Modelle wurden derR 906 Litronic, R 916 Litronic und R 926 Litronic mit Gewichten zwischen 22 und 28 t vorgestellt. Ihre Liebherr-Motoren leisten 105, 115 bzw. 129 kW. Alle drei Bagger sind mit dem neuen „Positive Control“-Hydrauliksystem mit ausgefeilter Steuerungslogik ausgestattet, das große Leistungsvorteile bei überlagerten Bewegungen wie Planierarbeiten und Geradeaus- und Kurvenfahrt bieten soll. Außerdem ermöglicht der höhere Betriebsdruck größere Zug-, Reiß- und Losbrechkräfte. Der R 926 Advanced mit optimierter Stahlbaustruktur der Ausrüstungen erreicht Losbrechkräfte von bis zu 193 kN und Reißkräfte von bis zu 160 kN. Alle „Advanced“-Modelle sind außerdem in „Classic“-Version lieferbar. Seit der bauma ist der R 924 Compact Tunnel erhältlich, ein 32,4 t schwerer Kurzheckbagger, der speziell für den Tunnelbau entwickelt wurde. Er verfügt über eine besondere Auslegerkinematik und Spezialkabine und kann mit Abbaulöffel, Fräse oder Hammer arbeiten. Alle Bagger-Arbeitsausrüstungen wie Tieflöffel, Klappschaufel, Umschlag- oder Abbruchausrüstungen werden bei Liebherr selbst entwickelt und gefertigt.
Mecalac
Am unteren Ende der Gewichtsgrenze liegt mit 13 t der bei Ahlmann erhältliche Mecalac 714 MC aus Frankreich. Dieser kompakte Bagger eignet sich mit seinem innerhalb von 3,72 m um 360° schwenkbaren Oberwagen für Arbeiten in beengter Umgebung. Durch seinen 1,6-m-Heckschwenkradius kann er auf nur einer Fahrspur arbeiten. Die patentierte Auslegerkinematik erlaubt auch Arbeiten mit Schaufel und Gabelträger. Eine Schnellverriegelung für Anbaugeräte ist serienmäßig vorhanden, optional sind ein Abstütz-Planierschild und eine Seitenversatz-Funktion nach rechts und nach links erhältlich, mit der der Löffel bis zu 2,3 m aus der Längsachse des Geräts verschoben werden kann. Der 714MC kann wahlweise mit Stahlketten in verschiedenen Breiten oder Boden schonenden Gummiketten ausgerüstet werden.
New Holland
Das CNH-Unternehmen New Holland zeigte auf der Samoter die ersten Raupenbagger der neuen C-Serie. Der 27 t schwere E265C und der 31 t wiegende E305C wurden mit neuen Motoren ausgestattet, die Tier 4i/Stufe IIIB entsprechen. Erreicht wird dies durch SCR (Selective Catalytic Reduction), wobei in einem nachgeschalteten System die Stickoxide mittels eines Dieseladditivs in Stickstoff und Wasser aufgespaltet werden. Der Verbrennungsprozess erfolgt bei so hohen Temperaturen, dass kein Partikelfilter benötigt wird. Der Katalysator wurde im Kontergewicht eingebaut, der Additiv-Tank liegt in der neuen Werkzeugbox und muss nur etwa alle acht bis zehn Tage aufgefüllt werden. Durch die neue Motortechnik und das vollständig überarbeitete Hydrauliksystem wurde die Produktivität um bis zu zehn Prozent verbessert.
Der Kraftstoffverbrauch konnte u. a. durch den neuen Eco-Modus um den gleichen Betrag gesenkt werden. Die Kabine mit ROPS/FOPS-Schutz bietet jetzt ein farbiges Multifunktionsdisplay, besonders feinfühlig ansprechende Joystick-Kontrollen, Rückfahr-Monitor und optimierte Dämpfung von Schall und Vibrationen. Außerdem wurde der Unterwagen verstärkt und robust und wartungsfreundlich gestaltet.
Terex
Nach dem Verkauf der Dortmunder O&K-Großbaggerproduktion und des Atlas-Werkes in Ganderkesee werden vom amerikanischen Terex-Konzern nur noch die bei Schaeff in Süddeutschland produzierten Kompaktbagger angeboten. Von ihnen erreicht nur der TC125 ein Gewicht über 12 t, genauer wiegt er bis zu 12,8 t. Sein 4-Zylinder-Turbodiesel stammt von Deutz und leistet 75 kW. Der wendige Kurzheckbagger ist mit Räumschild nur 2,5 m breit und kann mit Stahl- oder Gummiketten ausgestattet werden. Seine maximale Grabtiefe beträgt 4,33 m, die Reichweite bis zu 7,94 m. Der TC125 bietet Load-Sensing-Hydraulik, breiten Planierschild und eine Komfort-Kabine mit guter Rundumsicht. Für ihn sind eine Vielzahl von Löffeln, Greifern und Zusatzausrüstungen erhältlich. Auch eine Tunnel-Version mit speziellem Ausleger mit geschützt angeordneten Hydraulikleitungen und Hub- und Löffelzylindern wird angeboten. Alternativ kann dieser Bagger durch einen 55 kW-Elektromotor angetrieben werden.
Volvo CE
Volvo CE stellte mit dem 38 und 48 t schweren EC380D und EC480D die ersten Bagger der neuen D-Serie vor, die die Vorgaben der Tier 4i/Stufe IIIB-Abgasverordnung erfüllen. Ihre Volvo-Motoren leisten 208 und 256 kW. Jüngst präsentierte Volvo CE die beiden Raupenbagger EC250D (24,6 bis 28,0 t) und EC300D (30,0 bis 33,0 t), deren 151 und 169 kW starke Volvo-Motoren ebenfalls den neuen Abgasvorschriften entsprechen. Dazu erhielten die Motoren einen Turbolader mit Ladedruckregler und gekühlter Abgasrückführung und Dieselpartikelfilter mit aktiver Regenerierung. Gegenüber den Modellen, die sie ersetzen, sollen der EC250D und der EC300D eine um 9 bis 13 Prozent höhere Kraftstoffeffizienz aufweisen. Mit einem Anbaugeräte-Managementsystem, das 18 unterschiedliche Voreinstellungen speichern kann, lässt sich die Hydraulikleistung anpassen, denn auf Knopfdruck sind erforderlicher Förderstrom und -druck einzustellen. Mit dem Arbeitsmodus „Automatic Sensing“ werden unabhängige und simultane Bewegungen der Grabausrüstung gesteuert. Wird nur eine Funktion genutzt, kombiniert das Hydrauliksystem die Förderströme beider Pumpen für kurze Taktzeiten und größere Produktivität. Der Förderstrom kann auch vorrangig verteilt werden, ob zum Ausleger für schnelleres Heben oder bei großer Grabtiefe zum Stiel. Ein Regenerierungssystem für die Funktionen „Ausleger senken“, „Stiel einfahren“ und „Löffel einfahren“ leitet Öl von der Zylinderkolbenseite um zur Zylinderstangenseite, was für schnelleres, effizienteres Graben sorgen soll.
Wacker-Neuson
Neben den bekannten Kleinmaschinen ist seit der bauma bei Wacker-Neuson auch ein Raupenbagger mit 14 bis 15 t Gewicht erhältlich. Der 14504 ist mit 2,79 m Höhe und 2,49 m Breite besonders kompakt gebaut und wendig und benötigt nur einen geringen Frontschwenkradius. Er fährt wahlweise auf Boden schonenden Gummiketten und bietet eine ausgewogene Standsicherheit. Sein Deutz-Motor erbringt 75 kW Leistung. Zur Kraftstoffersparnis kann der Fahrer zwischen maximaler und reduzierter Pumpenfördermenge wählen. Eine zusätzliche dreistufige Pumpenregulierung vermeidet, dass der Bagger stets unter Volllast läuft. Der 14504 erreicht bis zu 5,5 m Grabtiefe, 6 m maximale Ausschütthöhe und einen Grabradius von 8,8 m.n