Nesenbachdüker –
Die Abdichtung ist entscheidend
Einer der wichtigsten Bestandteile von Stuttgart 21
Das Bauvorhaben Stuttgart 21 ist weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Ein wichtiger Teil des gigantischen Projektes ist der Bau des Nesenbachdükers.
Der Nesenbach war einst ein kleines Flüsschen, wird aber schon seit vielen Jahren als Hauptsammler der Stuttgarter Mischkanalisation verwendet. Bislang verlief er parallel zu den Gleisen des Stuttgarter Bahnhofs. Da mit dem Bau von Stuttgart 21 der gesamte Bahnhof um 90 Grad gedreht und unter die Erde verlegt wird, muss der Abwasserkanal jetzt mithilfe eines 150 m langen Dükers (Druckleitung zur Unterquerung eines Tunnels oder eines Flusses etc.) unter dem Bahnhofstrog hindurchgeleitet werden. Dieser teilt sich in drei Dükerleitungen mit unterschiedlichen Querschnitten auf. Der größte davon wird als rechteckiger Ortbetonquerschnitt hergestellt. Der Nesenbachdüker ist für Stuttgart 21 extrem wichtig. Mit seinem Gelingen kann das Projekt stehen und fallen: Da der 9 x 5 m große Ortbetonquerschnitt zum Teil knapp 20 m unter der Erdoberfläche liegt, kommt er einer Gesteinsschicht, die das Grundwasser vom Mineralwasser trennt, gefährlich nahe. Damit dies nicht zu Problemen führt, sind verschiedene bautechnische Maßnahmen erforderlich. Eine davon ist, dass der Düker hervorragend abgedichtet werden muss.
Gute Abdichtung – hier besonders wichtig
Die DB PSU (Deutsche Bahn Projektgesellschaft Suttgart Ulm) hat die Firma Züblin mit dem Bau des Bahnhofs beauftragt. Diese arbeitet beim Nesenbachdüker eng mit der Aqua-Protec GmbH, Bempflingen, zusammen, einem Unternehmen, das sich auf Abdichtungsarbeiten spezialisiert hat. Sie vertraut schon seit Jahren auf die Produkte der BPA aus Herrenberg. Beim Bau des Nesenbachdükers verwendet sie unter anderem die Bentonit-Doppelabdichtung CEMtobent CS-Plus und das Bentonit-Quellband Quellmax-Plus.
CEMtobent CS-Plus
CEMtobent CS-Plus besteht aus drei sich optimal ergänzenden Komponenten: erstens – einer PE-Folie als primäre Abdichtung; zweitens – einer Bentonitdichtmatte, die als sekundäre Abdichtung dient, und drittens – einem PE-beschichteten Gewebe, das den Abdichtungseffekt unterstützt. Sie ist gleichzeitig ein Wurzel- und Radonschutz. Dabei kommt die abdichtende Wirkung der Bentonitdichtmatte erst dann zum Tragen, wenn die Primärdichtung beschädigt werden sollte. Durch eindringendes Wasser reagiert das Bentonit, wodurch eine extrem dichte, pastöse Dichtschicht entsteht. Sie dichtet das Bauwerk ab. Dank der gekonnten Materialzusammensetzung und der hervorragenden Verarbeitung ist die Bentonit-Doppelabdichtung extrem widerstandsfähig, leicht verlegbar und umweltfreundlich. Mit ihrem integrierten Regenschutz kann sie zu jeder Zeit eingebaut werden. Dabei genügt es, die Stöße der Folie zu überlappen – aufwendige Schweißarbeiten sind nicht erforderlich. Da die wasserseitig geschlossene PE-Folie verhindert, dass die Bentonitfeinteile ausgespült werden, kann CEMtobent CS auch bei strömendem Grundwasser eingesetzt werden. Ein Aspekt, der bei dem Nesenbachdüker von besonders großer Bedeutung ist, da dieser im Grundwasser verlegt wird. Ergänzt wird die Bentonit-Doppelabdichtung durch das Bentonit-Quellband Quellmax-Plus.
Bentonit-Quellband
Das Bentonit-Quellband Quellmax-Plus wird zur Abdichtung von Bauwerksfugen verwendet, die ständig oder zeitweise durch Grund-, Hang- und/oder Oberflächenwasser belastet werden. Seine Abdichtungswirkung basiert auf Bentonit. Das Quellband ist mit einer patentierten Regenschutzbeschichtung versehen, die dafür sorgt, dass es für die Zeit von der Montage bis zum Einbau des Betons vor unerwünschtem Aufquellen geschützt ist. Beim Betonieren wird die Beschichtung durch den alkalischen pH-Wert des Betons aufgelöst und die Quellfähigkeit ist wieder voll hergestellt. Die bautechnisch notwendigen Arbeitsfugen können bis 7 bar Wasserdruck ausgebildet werden. Das Bentonit-Quellband Quellmax-Plus kann in Wasserwechselzonen eingesetzt werden, was durch einen Langzeitversuch geprüft wurde. Der Bau des Nesenbachdükers soll voraussichtlich bis 2019 abgeschlossen werden, womit ein wichtiger Abschnitt für die Errichtung des neuen Stuttgarter Bahnhofes vollbracht ist.