Vorreiter und Vorbild

Knauf Aquapanel Cement Boards im Regionalbahnhof Frankfurt

Um die Wandbekleidungen der Bahnsteige neu zu gestalten, entschied sich die Bahn erstmals in Deutschland für eine Konstruktion aus Aquapanel Cement Boards Outdoor und Glasscheiben in vorgefertigten Stahlrahmen.

Hier ein Stoß, dort der Kaffee verschüttet, drüben die Zigarette ausgedrückt: Die Wände entlang der Bahnsteige in Deutschlands Bahn- und S-Bahnhöfen haben ein hartes Leben. Sie müssen widerstandsfähig sein, stabil, feuchte- und witterungsbeständig und leicht zu reinigen. Ihre Be- und Verkleidungen sollen sich – etwa bei Beschädigungen – in kürzester Zeit austauschen lassen, um Standzeiten im Verkehrsbetrieb zu vermeiden oder zumindest möglichst knapp zu halten. Und nicht zuletzt müssen die Bekleidungen so anpassungsfähig sein, dass sie auf unterschiedlichsten Untergründen halten und sich an alle Raster und Gegebenheiten adoptieren lassen.

 

Langfristige Lösung für alle Bahnhöfe gesucht

Als langfristigen Ersatz für die nicht mehr zeitgemäßen Wandbekleidungen des Regionalbahnhofs am Frankfurter Flughafen erprobte die Bahn daher erstmals eine Kombination aus Knauf Aquapanel Cement Boards Outdoor mit einer Bekleidung aus Glas. Die bisherigen Wandbekleidungen aus Waschbetonelementen waren angestoßen und optisch schon lange nicht mehr schön. Auch der Platz für Werbemedien war nicht vorhanden beziehungsweise nicht zeitgemäß gestaltet. Als Teilmaßnahme im Rahmen des Projekts „Zukunft Bahn“, zu dem auch die Sanierung der S-Bahn-Stationen Hauptwache, Hauptbahnhof Tief, Regionalbahnhof und Taunusanlage gehören, hatten die Projektleiter und Planer im Vorfeld und während der Baumaßnahme in regelmäßigen Sitzungen die optimale Lösung zur Gestaltung aller Bahnhöfe diskutiert.

 

Ein maßgefertigter Stahlrahmen bildet die Basis

Nachdem die alten Verkleidungen entfernt worden waren, wurden die Wände zunächst ausnivelliert. Im Anschluss wurden senkrecht verlaufende Aluminium-Profile am Untergrund montiert, auf denen horizontale Agraffenprofile befestigt wurden, die wiederum als Basis für die weitere Unterkonstruktion dienen. Diese besteht aus maßgefertigten 120 x 300 Zentimeter großen Stahlrahmen, die ab Werk rückseitig für die Einhängung in das Agraffensystem vorgerichtet waren. Die Stahlrahmen dienen als Trägerkonstruktion für die mit Edelstahlschrauben daran befestigten, robusten Aquapanelplatten. „Alle Anschlussstellen haben wir nach Vorschrift verspachtelt und mit Gewebe vollflächig armiert, bevor die Konstruktion im Klebeverfahren der Glas-Bekleidung vervollständigt wurde“, erklärt Peter Lauterberg, Geschäftsführer der IN-Ausbau GmbH, die im Auftrag der Ed. Züblin AG mit den Trockenbauarbeiten am Frankfurter Regionalbahnhof betraut war.

 

Revisionierbare Vorsatzkonstruktion

Das vom Tragwerksplaner genau berechnete Tragsystem aus Agraffenprofilen macht es möglich, die darauf montierten Aquapanel Stahlrahmenelemente unkompliziert ein- und auszuhängen. Dies ist notwendig, da die Betonwände dahinter alle fünf Jahre und bisweilen sogar in kürzeren Abständen kontrolliert werden müssen. Bekleidungen dürfen demnach nicht am Rohbau angespachtelt werden und erfordern stattdessen eine revisionierbare Vorsatzkonstruktion. Die mit der Unterkonstruktion verschraubten, nicht brennbaren Aquapanelplatten stabilisieren das System. Die aus einem Kern aus Portlandzement und Zuschlagstoffen und beidseitig mit einem Glasgittergewebe armierten Platten erwiesen sich hier als optimal, da sie selbst ohne zusätzliche Beplankung widerstandsfähig gegen mechanische Einflüsse und extremer Witterung sind. Als universaler Untergrund lassen sie sich darüber hinaus auch mit anderen Baustoffen wie Fliesen bekleiden.

 

Enorm tragfähige Lösung

Die Konstruktion integriert Aussparungen für Schaukästen und ist so stabil, dass sie auch 250 Kilogramm schwere, mit Glas belegte Türen sicher trägt. Dies war notwendig, weil Revisionstüren eingebaut werden sollten, die die Kontrolle des hinter der Bekleidung verborgenen Rohbaus ermöglichen. Als Abschlusselemente und Kantenschutz dienen unten Stoßwinkel aus Edelstahl auf Distanzstücken, die mit Dichtungsprofilen dauerelastisch am Untergrund befestigt sind. Oben schließt die Bekleidung mit Winkelblechen ab, sodass ein hochwertiger Anschluss an die horizontal verlaufende Abhangdecke gegeben ist.

 

Bewährtes Prinzip als universelles Leitdetail

„Darüber hinaus hat sich die Lösung – und die Zusammenarbeit mit den einzelnen Beteiligten – als so gut erwiesen, dass wir trotz des starken Zeitdrucks um fast eine Woche früher fertig geworden sind als geplant“, freut sich Architekt Alexander Heinelt, der seitens Dietz-Joppien Architekten AG mit der Planung und Bauüberwachung betraut war. Aufgrund der erfolgreichen Einführung am Frankfurter Regionalbahnhof soll das nun erprobte System auch auf weitere Bahnhöfe übertragen werden. Unabhängig vom dort gewählten Belag soll sich die Agraffenkonstruktion mit den Aquapanelplatten dabei als universaler Untergrund beziehungsweise universales Leitdetail durchziehen.

 

Knauf Gips KG

www.knauf.de

Bautafel

Bauherr: Deutsche Bahn

Planung: Dietz-Joppien Architekten AG, Frankfurt

Ausführung Trockenbau: IN-Ausbau GmbH, Bad Homburg, im Auftrag der Ed. Züblin AG

Baustoffe: Knauf Gips KG, Iphofen

Produkte: Aquapanel Cement Board Outdoor

Fachberatung: Knauf Gips KG, Jörg Süllwald, Architektenberater Außenwand

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