Die CD wird sich nicht durchsetzen …
Anke Bracht M.A, Chefredakteurin THIS
© Fräulein Blomberg
… und das Internet auch nicht – Sätze, die in den 1980er und 90er Jahren durchaus häufiger zu hören waren, da man neuen Entwicklungen misstraute oder zumindest skeptisch gegenüberstand. Heute kaum noch nachvollziehbar, vor allem nicht für mit Strea-ming-Diensten und Smartphones aufgewachsene Generationen. Ebenso wenig hätte man sich in den letzten beiden Dekaden vorstellen können, dass man einmal als Hauptinformationsquelle ein kleines flaches Gerät mit Glasfront mit sich herumtragen würde. Wird einem bei der exponentiellen Technikentwicklung der vergangenen Jahrzehnte schon ein wenig schwindelig, so erscheint eine nun anstehende Implementierung und Weiterentwicklung wie ein noch größerer Quantensprung – die KI. Als Teilgebiet der Informatik imitiert sie menschliche kognitive Fähigkeiten durch Erkennen und Sortieren von Informationen aus eingegebenen Daten. Dabei basiert die Intelligenz auf programmierten Abläufen oder wird durch maschinelles Lernen erzeugt. Auch im Bauwesen ist ein zunehmender KI-Einsatz sichtbar, zumal die Vorteile auf der Hand liegen: Prozesse werden beschleunigt, Baukosten gesenkt, nachhaltigere Projektvarianten können generiert und die Sicherheit auf der Baustelle verbessert werden. Unterstützen kann KI in der Entwurfs- und Planungsphase, beim Projektmanagement, in der Bauausführung und -überwachung, aber auch in der Gebäudenutzung sowie Instandhaltung. Und doch bestehen noch erhebliche Risiken und Schwierigkeiten bei der Nutzung – etwa beim Thema Datensicherheit, bei rechtlichen Erwägungen oder bei Überlegungen zu einem verantwortungsvollen, ethischen Umgang. Auch in Zukunft wird der Mensch als Korrektiv und Kontrollorgan notwendig sein.
Im Apothekergarten unseres Botanischen Gartens in Gütersloh weisen Infotafeln mit dem Titel „Gift oder Segen?“ auf eine Reihe von Heilpflanzen hin. So kann etwa die Herbstzeitlose giftig wirken und zu Koliken, Durchfällen oder sogar zum Tod führen, gleichzeitig aber auch zur raschen Beendigung von Gichtanfällen eingesetzt werden. „Die Dosis entscheidet!“ lautet daher der zweite Teil der Überschrift zur Beet-Beschreibung. Wie bei so vielen Dingen kann der Mittelweg eine gute Wahl sein: offen für Neues, aber mit verantwortungsvoller Überlegung. Unsere Rubrik „Digitalisierung“ haben wir nun erweitert zu „Digitalisierung + KI“, zumal das Erste ja das Letztere auch bedingt.
Und apropos Beet: Die Seiten 58-70 widmen wir der diesjährigen 25. Ausgabe der GaLaBau in Nürnberg, die vom 11. bis 14. September 2024 den Fachbesuchern das gesamte Angebotsspektrum für die Planung, den Bau und die Pflege von Urban-, Grün- und Freiflächen sowie Sportplätzen, Golfanlagen und Spielplätzen präsentiert.
Genießen Sie die letzten Sommertage.
Ihre
Anke Bracht
„Es gibt keine dauerhafte Realität außer der Realität der Veränderung; Beständigkeit ist eine Sinnestäuschung.“ – Heraklit, Philosoph