Forschungsprojekt geht in die letzte Runde
iECO entwickelt Technologien für ein grünes, ressourcenschonendes BauenDas im Jahr 2021 gestartete Forschungsprojekt iECO (intelligent Empowerment of the Construction Industry) unter Federführung der RIB Software GmbH geht in seine finale Phase.
Am 31. März 2025 präsentieren die insgesamt zehn Konsortialpartner ihre Forschungsergebnisse für eine durchgängige Digitalisierung von Prozessen entlang der Wertschöpfungskette Bau. In Arbeitsgruppen mit verschiedenen Schwerpunktthemen haben die Partner RIB, A1 Digital Deutschland GmbH, die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., die LGA Landesgewerbeastalt Bayern, die Hochschule Hof, die Implenia Hochbau GmbH, die IPROconsult GmbH, die N+P Informationssysteme GmbH, die Software AG und die TU Dresden spannende Lösungsansätze für das digitale Planen, Bauen und Betreiben entwickelt. Dabei wurden die Grundsteine für zwei komplett neue Felder gelegt, die insbesondere im Hinblick auf das nachhaltige Bauen interessante Perspektiven entwickeln können. „Ziel ist es, mit unseren Forschungsergebnissen einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft des Bauens zu leisten und SDGs (Sustainable Development Goals) zu erreichen“, berichtet Dr. Christof Duvenbeck, der mit der RIB IMS GmbH an zwei Arbeitspaketen selbst aktiv mitwirkt.
Data Governance im Fokus
Gestartet ist iECO im Jahr 2021 unter Konsortialführer Wolfgang Müller und einem Fokus auf das Thema Data Governance. Die Arbeit in gemeinsamen Datenräumen, die Datenhoheit, die Rechte der Projektbeteiligten oder auch die Weitergabe von Informationen standen zu Beginn im Fokus. Heute hat die ursprüngliche Gaia-X-Infrastruktur ihre Tore für externe Betreiber, wie etwa Microsoft oder Amazon, geöffnet. Im Zentrum stehen nun spezifische europäische Spielregeln für die Nutzung der Informationen. Datenschutz- und Sicherheitsaspekte sind hier sehr genau definiert und die Betreiber müssen sich exakt an diese Regelungen halten. In diesem Frühjahr hat Müller den Staffelstab an Mamadou Ly, Vice President bei der RIB Gruppe und Managing Director beim 5D Institut, übergeben. Die Projektleitung verantwortet Michael Brenner, ebenfalls 5D Institut.
Gezieltes statt intervallbasiertes Warten
Die wesentlichen Inhalte des vom buildingSMART herausgegebenen Handbuchs zum Thema BIM und Baugenehmigungen wurden innerhalb des iECO-Konsortiums erarbeitet. Weiter entstanden unter Einsatz der neuen Projekt- und Unternehmensmanagement-Software RIB 4.0 im Zusammenspiel mit Technologie von Fraunhofer technische Lösungsansätze für eine signifikant beschleunigte Leistungsmeldung und Rechnungsstellung. Unter Verwendung bisheriger Ergebnisse strebt der Konsortialführer gemeinsam mit der Muttergesellschaft, der Schneider Electric SE, weitere Forschungen mit Fokus auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Baubereich sowie Predictive Maintenance an. Ziele sind, etwa mit Hilfe der Software RIB FM, Aussagen aus der KI-Analyse von Sensorinformationen abzuleiten und daraus konkrete Handlungsvorschläge zur Wartung von Bauwerken zu ermitteln. Auf diese Weise soll gezieltes statt intervallbasiertes Warten möglich werden – mit weniger Rohstoffverbrauch und einem insgesamt umweltschonenderen Bauen. Auch Ideen für ein möglichst effizientes Recycling von Baustoffen sollen über eine durchgängige und langfristige Verwendung von BIM-Modellen möglich gemacht werden. Auch hierfür wurden innerhalb des iECO-Projekts die Weichen gestellt.
„Wir sind MINT grün“, konstatiert Dr. Christof Duvenbeck. „In unserem Konsortium kommen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zusammen. Gemeinsam entwickeln wir anspruchsvolle Lösungen auf Basis unseres umfassenden Know-hows. Daraus resultieren neue Technologien für ein grünes, ressourcenschonendes Bauen“, ergänzt er.
Am 26. und 27. November 2024 präsentieren die Konsortialpartner in Berlin ihre Ergebnisse einem breiten Publikum und zeigen auf, was in Zukunft noch so alles möglich sein soll. Das nächste Konsortialtreffen am 9. und 10. September in Dresden findet unmittelbar vor der European Conference on Product and Process Modeling (ECPPM) statt, deren Schauplatz in diesem Jahr ebenfalls Dresden ist (11. bis 13. September). „Die Resultate unserer Forschung sind selbstverständlich auch auf der weltweit führenden Konferenz zum Thema Bauinformatik zentrales Thema“, fügt Michael Brenner abschließend hinzu.