Steinzeug: Seit Jahrhunderten die zuverlässigste Lösung
Die Vorteile von SteinzeugAb 1300 entstanden in Deutschland erste Produktionsstätten für Steinzeug-Keramik, seit 1862 werden Steinzeug-Rohre industriell gefertigt. Steinzeug zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit sowie Resistenz gegen Säuren, wässrige Laugen und Salz aus.
Steinzeug wird aus nur wenigen natürlichen Rohstoffen hergestellt: Ton, Schamotte und Wasser. Steinzeug ist zu 100% recyclebar und lässt sich wieder in den Produktionskreislauf einbringen.
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Davon, dass natürliche Rohstoffe oft die besten sind, kann man sich nahe Paris überzeugen: Dort pflegt der Verein Arhyme, eine Gesellschaft von historisch interessierten Freiwilligen, ein System aus Regenwasserzuführungen, das einst die Wasserspiele eines riesigen Schlossgartens speiste. Der dort residierende Baron von Meudon war stolz auf seine „flüssigen Skulpturen” – und setzte für die Rohre auf das Material Steinzeug. Archäologen legten vor einigen Jahren mehr als hundert Meter gut erhaltene Original-Leitungen von 1695 frei; laut Einschätzung des Vereinspräsidenten würden sie wohl noch heute funktionieren.
Langlebigkeit
Langlebigkeit ist auch heute wieder eine geschätzte Dimension, wenn es um nachhaltige Infrastruktur geht. In vielen Städten sind noch heute die Kanalsysteme in Betrieb, die um die vorletzte Jahrhundertwende gebaut wurden – und mit entsprechender Unterhaltung wird ihnen von Experten eine weitere Lebensdauer von 150 Jahren prognostiziert. Eine Investition, die anfänglich oft höher ist als in vergleichbare Materialien, aber viele nachfolgende Generationen vor finanzieller Belastung schützt. Das macht Steinzeug enorm kosteneffizient.
Robustheit
Zur Langlebigkeit gesellt sich eine enorme Robustheit. Steinzeug ist äußerst resistent gegen Säuren und Laugen, abriebfest, auftriebs- und druckbeständig. Aufgrund ihrer hohen Materialdichte und der chemischen Resistenz halten die Kanalbauwerke, einmal fertiggestellt, nahezu allen äußeren Einwirkungen stand. Ihre hydraulische Glätte soll ein optimales Durchflussvolumen gewähren, so dass auch bei hohem Abwasseraufkommen ein guter Abtransport gewährleistet ist.
Wiederverwertbarkeit
Weil Steinzeug ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen besteht, ist es aufgrund vollständiger Wiederverwertbarkeit zudem umweltfreundlich. Wird es ausgebaut, kann es zu 100 Prozent in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden: Zerkleinert geht der Bruch als Schamotte anteilig in die Neuproduktion ein. Das Material gibt keine Schadstoffe an den umgebenden Boden ab und könnte nach Außerdienstnahme sogar im Boden verbleiben. Dabei ist eine Wiederverwendung denkbar – etwa als Schutz für alternative Leitungsführungen.
Ressourcenschonende Produktion
Auch die Produktion von Bauelementen aus Steinzeug ist im Vergleich eine sehr ressourcenschonende Angelegenheit: Nahe der Werksstandorten sind reiche natürliche Vorkommen von Ton vorhanden, der zusammen mit Wasser und Schamotte Hauptbestandteil von Steinzeug ist. Bei der Wiederverwendung von Steinzeugrohren kann das Cradle-to-Cradle-Prinzip nahezu lückenlos umgesetzt werden. Für die Steinzeug-Keramo ist dies fester Bestandteil seiner Nachhaltigkeitsstrategie.
Steinzeug-Keramo GmbH
© Steinzeug-Keramo GmbH Drei Fragen an Bernd Theßeling, Commercial Director D-A-CH, Steinzeug-Keramo GmbH
THIS: Wie kam es zu der Entscheidung, wieder in die eigene Fertigung zu gehen?
Bernd Theßeling: Die Entscheidung zur Rückverlagerung der Produktion von Vortriebsrohren nach Deutschland hat zwei Dimensionen. Wir wollten zum einen die Produktion wieder in der eigenen Hand haben, um den steigenden Bedarf von Städten und Kommunen optimal umzusetzen. Zum anderen passt die Maßnahme in unsere Nachhaltigkeitsstrategie.
THIS: Welche Vorteile bietet die Produktion im eigenen Werk für Ihre Kunden?
Bernd Theßeling: Unsere Kunden profitieren von kürzeren Lieferzeiten, noch höherer Produktqualität und einem verbesserten Kundenservice durch die Rückverlagerung der Produktion ins Inland. Zudem tragen wir dazu bei, die heimische Wirtschaft zu stärken.
THIS: Was sind die zukünftigen Ziele von Steinzeug-Keramo?
Bernd Theßeling: Wir wollen ein Qualitätsführer im Markt für Abwasser-Infrastruktur bleiben und den Markt aktiv mitgestalten. Denn die Herausforderungen an städtische Infrastruktur entwickeln sich sehr schnell. Unsere Mission ist es, diesen Herausforderungen gerecht zu werden und nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen anzubieten.