FCS Light erhöht die Flexibilität und Maschinenauslastung von Kaltfräsen

Hohe Auslastung ist ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Betrieb von Großfräsen. Sie lässt sich besonders gut erzielen, wenn die Kaltfräse mit unterschiedlichen Fräswalzen betrieben wird. Voraussetzung hierfür ist ein schneller, einfacher Wechsel der Fräswalzen. Die Wirtgen GmbH bietet mit dem Flexible Cutter System, kurz FCS genannt, eine überzeugende Lösung genau dieser Aufgabenstellung: Fräswalzen mit verschiedenen Linienabständen oder Arbeitsbreiten können in kurzer Zeit ausgewechselt werden.

Eine Landstraße von Spurrinnen befreien, mit einer Feinfräswalze eine Fahrbahn für den Dünnschichtbelag vorbereiten oder mit einer Microfeinfräswalze Beschichtungen auf Asphalt oder Beton abtragen – das Spektrum der Anwendungen von Kaltfräsen ist enorm. Fräsdienstleister, die das FCS von Wirtgen nutzen, können alle diese Aufträge mit ein und derselben Kaltfräse abwickeln. Lediglich die Fräswalze muss getauscht werden.

Die Erfahrung zeigte, dass bei Wirtgen Kaltfräsen mit FCS vor allem Walzen unterschiedlicher Linienabstände eingesetzt werden, während die Arbeitsbreite konstant bleibt. Deshalb hat Wirtgen mit dem „FCS Light“ eine vereinfachte Variante des Systems entwickelt. Sie ermöglicht den Wechsel von Fräswalzen gleicher Breite in sehr kurzer Zeit.

Die GMS Fahrbahnsanierungen GmbH nutzt die Vorteile des FCS Light intensiv. Der Fräsdienstleister aus dem Raum Düren erkannte schon früh das Potenzial des Feinfräsens und ist heute im Besitz zahlreicher Fein-, Feinst- und Microfeinfräswalzen. „Uns ist es wichtig, dass wir die Walzen schnell wechseln können. Nur wenn wir die Aufträge mit unterschiedlichen Fräswalzen in ein und derselben Maschine abwickeln, erreichen wir eine wirtschaftliche Auslastung der Kaltfräsen“, erklärt Geschäftsführer Torsten Meyer.


Microfeinfräsen von Beton zur Egalisierung der Moerdijk-Brücke

Ein typischer Einsatz einer W 2000 mit FCS Light war das Egalisieren des Betonbelages auf der Moerdijk-Brücke im Süden der Niederlande. Unebenheiten von bis zu 8 mm hatten die Brücke zu einer gefährlichen Rüttelstrecke gemacht. Sie waren beim Einbau der Betonfahrbahn auf der Brücke entstanden: Während auf der einen Seite bereits der Verkehr rollte, härtete der Beton auf der anderen Seite noch aus. Die von den Fahrzeugen erzeugten Schwingungen der Brückentafel führten letztendlich zu den Unebenheiten.

Die insgesamt 8 cm dicke, bewehrte Betondecke besteht aus extrem hartem Beton B 105 mit Stahlfasereinstreuung. Nach zahlreichen Tests zeigte sich: Microfeinfräsen ist die geeignete Methode, um die Unebenheiten zu beseitigen. Mit den sehr eng bestückten Fräswalzen kann man auf Asphalt und auf Beton die Ebenflächigkeit herstellen, während gleichzeitig die Rauigkeit erhalten bleibt bzw. entsteht. GMS erhielt den Auftrag, die Ebenflächigkeit auf insgesamt
25 000 m² herzustellen – mit einer Toleranz von maximal 2 mm unter einer 3 m-Messlatte. In der Wirtgen Kaltfräse rotierte dazu eine Microfeinfräswalze LA 4 X 2 mit etwas über 1000 Meißeln. Hier nutzte GMS übrigens Wirtgen Meißel vom Typ W7. Diese hatten sich beim Aufrauen des Spezialbetons als langlebigstes Werkzeug erwiesen.

Um den Belag auf das gewünschte Niveau zu bringen und dabei die enge Toleranz zu wahren, fräste GMS in zwei Übergängen: Zunächst mit 3 mm Frästiefe, um die Hochpunkte zu brechen, und im zweiten Übergang mit bis zu 5 mm Frästiefe, um das Zielniveau zu erreichen. Mit einem Vorschub von etwa 3 m/min konnte die Wirtgen Großfräse in dem sehr harten Fahrbahnbelag alle Bereiche sicher erfassen.

Für die Präzision bei der Nivellierung sorgte das Multiplex-System, bei dem drei Sensoren auf jeder Seite die Höhe abtasten. Die Nivellierautomatik bezieht alle drei Messwerte in die Auswertung ein, so dass die Frästiefe exakt eingehalten wird, Unebenheiten der Fahrbahn aber nicht kopiert werden. Bei besonders hohen Ansprüchen an die Ebenheit, wie bei der hier beschriebenen Sanierung der Betonfahrbahn, nutzt GMS das Multiplex-System mit sieben Sensoren pro Seite, wodurch eine noch bessere Ebenheit erzielt wird.


FCS Light bietet großes
Einsatzspektrum

Die Arbeiten auf der Brücke erfolgten in mehreren Bauabschnitten, so dass GMS die W 2000 zwischenzeitlich immer wieder für andere Einsätze nutzen konnte. Hier zeigten sich die Vorteile des FCS Light: Im Nu war die Microfeinfräswalze ersetzt durch eine Standardfräswalze mit LA 15 zum Tiefenausbau von Fahrbahnbelägen auf verschiedenen deutschen Autobahnen.

Nach dem nächsten Walzenwechsel arbeitete in der W 2000 mit FCS Light eine Feinfräswalze mit LA 6x2 für das Feinfräsen von Asphalt. Denn bevor die Großfräse mit dem Schnellwechselsystem wieder auf der Brücke zum Einsatz kam, wurden Asphaltdecken auf einigen deutschen Autobahnabschnitten für den Auftrag eines Dünnschichtbelages vorbereitet. „Durch den schnellen Wechsel können wir sehr flexibel agieren und kurz hintereinander mit der FCS Light Kaltfräse unterschiedlichste Arbeiten ausführen“, beschreibt Torsten Meyer einen wichtigen Vorteil.


Praxisfreundliche Konstruktion und praktische Hilfsmittel

Ganz nebenbei: Auch die Werkstatttechniker bei GMS und anderen Betreibern von FCS Light Maschinen freuen sich, denn der Wechsel geht dank der praxisfreundlichen Konstruktion und den von Wirtgen exakt abgestimmten Hilfsmitteln wie einem speziellen Walzenwagen ohne Anstrengung von statten. „Dank FCS Light wechselt das Werkstattteam die Fräswalze ohne großen Aufwand. Ich kalkuliere etwa zwei Stunden für diese Arbeit“, erklärt Bauleiter Ernst Kugel von der GMS Fahrbahnsanierungen GmbH.
Insgesamt zeigt die Praxis, dass weltweit viele Fräsdienstleister mit FCS Light das optimale System gefunden haben, um ihre teils hoch spezialisierten Dienstleistungen und Sonderanwendungen zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten zu können.

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