Qualitätssicherung im Straßenbau

„In Asphaltdeckschichten gehören Gesteine mit hoher Qualität“

Das Straßennetz in Deutschland steht in den kommenden Jahren vor Herausforderungen. Einerseits sind die Verkehrswege besonders in den Ballungsgebieten stark ausgelastet, gleichzeitig haben Experten festgestellt, dass die Dauerhaftigkeit der Asphaltstraßen in den letzten Jahren nachgelassen hat. Welche Konsequenzen das für den Straßenbau und die dort geltenden Qualitätsmaßstäbe hat, diskutierten rund 160 Fachleute 6. November beim Verkehrstag Münsterland 2012 in der Fachhochschule Münster.

„ Auf das steigende Verkehrsaufkommen und den Qualitätsverlust der Asphaltstraßen muss reagiert werden“, sagt Prof. Dr. Hermann Weßelborg. Dementsprechend hat der Hochschullehrer vom Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Münster zusammen mit den Mitorganisatoren Prof. Dr. Martin Robert Lühder und Prof. Dr. Birgit Hartz die Schwerpunkte gesetzt: Im Zentrum standen die Qualitätssicherung im Straßenbau und die aktuellen Änderungen in den technischen Regelwerken.

Marco Schünemann, Ingenieur bei der Kemna Bau Andreae GmbH, ging auf Zusammensetzung und Qualität des Asphalts ein. Diese habe in den letzten Jahren spürbar abgenommen, was sich in einer deutlich kürzeren Haltbarkeit äußere. Dieser Qualitätsverlust liege am Einsatz von schlechterem Basismaterial. Die Straßenbauunternehmen setzten aus wirtschaftlichen Gründen oft leichtere Gesteinskörnung mit schlechterer Qualität ein, was dann wiederum durch mehr Füllermaterial und sogenannte Bitumen als Bindemittel kompensiert werden müsse. „In Asphaltdeckschichten gehören Gesteine mit hoher Qualität“, betonte Schünemann, denn damit fahre man auf lange Sicht deutlich besser und wirtschaftlicher als mit kurzfristigen Billiglösungen.

Neben neuen Erkenntnissen aus der Praxis diskutierten die Teilnehmer auch Änderungen im Technischen Regelwerk und in den Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO). Dass sich der Verkehrstag auch in diesem Jahr wieder eng an den Anforderungen der beruflichen Praxis orientierte, bewertete FH-Vizepräsident Prof. Dr. Richard Korff als beispielhaft: „Wir sind der Überzeugung, dass eine moderne Hochschule aktiv bei der Lösung praktischer Probleme helfen sollte.“

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